Eine königliche Affäre
ich unsere Beziehung beendet habe …“ Sie machte eine Pause und schaute gequält zu ihm auf. „Ich hatte keine andere Wahl. Er hat mich so massiv bedroht … erst wollte ich zur Polizei gehen, doch die hätte mir auch nicht geholfen, weil der Hauptkommissar einer seiner Freunde war … er hatte überall mächtige Freunde …“
Plötzlich verstand er. „Dann hast du mir deshalb die Lüge mit den unzähligen Liebhabern aufgetischt?“
Sie nickte. „Tut mir so leid, Seb … es muss dich schrecklich verletzt haben, aber ich wusste mir nicht anders zu helfen. Es war ja kurz vor meinem achtzehnten Geburtstag … der Tag, an dem ich meinen Vater verlassen wollte. Er hat meine heimlich gepackten Koffer entdeckt und … das war’s …“
„Er hat dich wieder geschlagen?“
„Ja, ich … ich dachte, diesmal prügelt er mich zu Tode …“
Sebastian schloss gepeinigt die Augen. „Der Hund kann froh sein, dass er bereits tot ist! Wenn nicht, würde ich ihm bei lebendigem Leib das Herz herausreißen!“ Er umfasste Cassies Hände so fest, dass sie zurückzuckte. „Verzeih“, bat er reuig. „Aber ich werde mich umgehend an den Gerichtshof wenden und mein Bestes tun, damit du umfassend rehabilitiert wirst!“
„Nein!“, stieß Cassie hervor und stemmte sich gegen seine Brust. „Ich will das Ganze nicht noch einmal durchleben! Ich möchte nur noch weg von Aristo …“
Sekundenlang blieb es totenstill, dann zerschnitt Sebastians heisere Stimme das Schweigen. „Du wirst nicht von hier weggehen.“
Cassies Herz setzte einen Schlag aus. „Was soll das heißen?“
„Ich werde nicht erlauben, dass du gehst“, erklärte er unumwunden. „Ich brauche Zeit, um meinem Sohn näherzukommen und ihn besser kennenzulernen, ehe ich der Presse mitteilen kann, wie meine Pläne aussehen.“
Cassie versuchte die Anzeichen einer aufsteigenden Panik zu ignorieren. Sie konnte Sebastians Standpunkt zwar nachvollziehen, war aber entschlossen, sich nie wieder einsperren zu lassen. Auch nicht in einer Luxusvilla der königlichen Familie.
„Ich lasse mich nicht unter Hausarrest stellen!“, stellte sie hitzig klar. „Sobald meine Bewährungszeit vorbei ist, will ich mich frei bewegen können.“
„Ich befürchte, das wird nicht gehen. Ich möchte mit meinem Sohn Zeit verbringen, ohne dass die Paparazzi ihre Kameras ständig in sein Gesicht halten. Er ist so schüchtern und ängstlich …“
„Woran in deinen Augen natürlich ich schuld bin!“, fuhr Cassie dazwischen. „Weil ich eine schreckliche, völlig unzulängliche Mutter bin?“
„Absolut nicht“, entgegnete Sebastian gelassen. „Wenn die Zeit reif ist, werde ich Sam ohne zu zögern der Bevölkerung von Aristo als meinen Sohn vorstellen und dich als seine Mutter.“
„Ich wette, nicht eher, als bis das Ergebnis des DNA-Tests vorliegt!“
Mit hörbarem Zischen stieß er den Atem aus. Ein Signal, das Cassie aus Erfahrung kannte und das ihr sagte, dass Sebastian am Ende seiner Geduld war. „Was würdest du tun, wenn der Fall andersherum liegen würde? Sag die Wahrheit!“
Cassie fühlte sich ertappt. „Ich … ich würde genauso wie du handeln“, gab sie widerstrebend und so leise zu, dass es kaum hörbar war.
„Lauter.“
Cassie hob das Kinn. „Du hast mich schon verstanden.“
„Lauter!“
Völlig unvorbereitet stieg ein unbändiger Zorn in ihr auf. „ICH WÜRDE DAS GLEICHE WIE DU TUN!“ , schrie sie unbeherrscht.
Sebastian fing ihre Hand ein, ehe sie auf seiner Wange landen konnte. „Schon gut, Caz! Es ist vorbei, agapi mou . Ich will nicht mit dir kämpfen und habe es wirklich zu weit getrieben. Verzeih mir.“
Cassie seufzte auf. „Wage es nicht, nett zu mir zu sein … ich kann viel aushalten, aber nicht, wenn du nett …“
„Genau das ist das Problem, nicht wahr, Caz?“, befand Sebastian lächelnd. „Schließ mich nicht wieder aus. Nicht jetzt! Du kannst mir trauen.“
„Ich bin es nicht gewohnt, jemandem zu vertrauen.“
„Ich weiß, aber das muss sich unbedingt ändern, weil ich möchte, dass auch Sam es lernt. Du bist sein großes Vorbild, vergiss das nicht.“
Sie zögerte. „Kann ich mich darauf verlassen, dass du mir Sam nicht wegnimmst?“
„Das Gleiche möchte ich dich fragen.“
„Du hast mein Wort, Seb“, erwiderte sie leise und schaute auf seine geschwungenen Lippen. „Ist dir überhaupt bewusst, wie sehr ihr beiden euch ähnelt?“
„Ja, ich sehe es auch.“
Ihre Lider flatterten überrascht. „Dann
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