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Eine königliche Affäre

Eine königliche Affäre

Titel: Eine königliche Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELANIE MILBURNE
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durfte sie nichts riskieren. Sie würde einfach allen zeigen, dass sie nichts zu verbergen hatte, und – schweigen.
    Sebastian war sich der neugierigen Gäste und taxierenden Blicke in seinem Rücken sehr wohl bewusst. Er hatte seine Bodyguards, die im Hintergrund standen und ihn keine Sekunde aus den Augen ließen, bei Cassies überraschendem Anblick spontan um ein paar Minuten Intimsphäre gebeten und wusste, dass sie ihn jeden Moment wieder umringen konnten.
    In seiner Stellung war es ihm einfach nicht vergönnt, mal eben so ein Schwätzchen mit einer alten Bekannten zu halten. Was in diesem Fall, dank ihrer belastenden Vergangenheit, ohnehin einem Eklat gleichkam.
    Aber er hatte Cassandra Kyriakis seit fast sechs Jahren nicht mehr gesehen und wollte sicherstellen, dass sie, nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis, keine Gefahr für seine Zukunft als nächster König von Aristo bedeutete. Schließlich waren sie damals nicht im Guten auseinandergegangen … Tatsächlich war er so unglaublich wütend gewesen, als sie ihre Affäre beendete, dass diese Enttäuschung noch immer zwischen ihnen stand.
    Sie irgendwann, einem scheuen Reh gleich, hinter einer der prächtigen Blumeninseln verschwinden zu sehen, hatte Sebastian derart schockiert und aufgescheucht, dass er zunächst hoffte, seine Fantasie hätte ihm einen bösen Streich gespielt. Es hatte ihn alle Erfahrung seiner zweiunddreißig Jahre als Mitglied der königlichen Familie von Karedes gekostet, sich seine Panik nicht anmerken zu lassen.
    So hatte er zunächst die offizielle Eröffnungsrede gehalten und sich den wichtigsten Gästen, Gönnern und Sponsoren gewidmet, während er unablässig darüber nachdachte, wann und wie er Cassie ein paar Minuten allein erwischen konnte.
    Doch jetzt, da sie vor ihm stand, bezweifelte Sebastian, dass dies eine gute Idee gewesen war. Mit jeder Pore nahm er ihre beunruhigende Anwesenheit wahr. Seine Nasenflügel bebten, um den vertrauten, verführerisch femininen Duft in ganzer Fülle aufzunehmen, und brennendes Verlangen in seinen Lenden machte es ihm unmöglich, still zu stehen.
    Es frustrierte ihn zutiefst, feststellen zu müssen, dass sein Körper nach all den Jahren noch mit der gleichen, fast verzweifelten Intensität auf diese Frau reagierte, die absolut außerhalb seiner Reichweite existierte. Dabei war er wirklich der ehrlichen Überzeugung gewesen, über Cassie hinweg zu sein. Aber ein einziger Blick aus ihren wundervollen smaragdgrünen Augen hatte gereicht, um ihm zu zeigen, wie fest sie noch in der Tiefe seines Herzens verankert war …
    Doch trotz ihres engelsgleichen Aussehens blieb die Tatsache bestehen, dass sie ein Partygirl war, das ihn mit ihrem Charme eingefangen und heiß gemacht hatte, nur um ihn, als er fest am Angelhaken hing, wieder ins kalte Wasser zurückzuwerfen.
    Vor und nach Cassie hatte Sebastian viele Frauen ihres Schlages getroffen, doch wirklich unter die Haut gegangen war ihm nur sie. Und keine andere hatte von sich aus Schluss gemacht und damit seinen Stolz brutal in den Staub getreten.
    Langsam ließ er seinen Blick über ihre gertenschlanke Gestalt wandern. Cassie trug ein blassrosa Kleid, das die perfekten Brüste und fast knabenhaften Hüften zärtlich zu umspielen schien. Es reichte bis knapp zu den Knien ihrer endlos langen Beine, die sie damals so häufig in lustvoller Ekstase um seine Hüften geschlungen hatte. Die Arme waren nackt, bis auf ein schmales Perlenarmband am zarten Handgelenk, mit dem sie nervös herumspielte.
    Sebastian musste sich selbst nachdrücklich daran erinnern, dass sie mit diesen femininen, feingliedrigen Händen ihren eigenen Vater getötet hatte. Die auf Totschlag reduzierte Anklage schützte sie in den Augen der Öffentlichkeit nicht davor, als Mörderin gesehen zu werden.
    Und dennoch … wenn er sie jetzt anschaute, wirkte sie so harmlos, als könne sie keiner Fliege etwas zuleide tun. Unsicher und ängstlich, und als sie jetzt den Blick senkte, glaubte er, ungeweinte Tränen in ihren wundervollen Augen gesehen zu haben.
    Sofort machte sich ein Anflug von Schuldgefühl in ihm breit. Er hätte vielleicht nicht ganz so grob sein sollen. Doch er musste absolut sichergehen, dass sie kein Sterbenswörtchen über ihre vergangene Liebesbeziehung fallen lassen würde.
    Besonders jetzt nicht, da Aristo nach dem unerwarteten Tod von König Aegeus, seinem Vater, verunsichert und in Aufruhr war. Dazu noch die Korruptionsgerüchte auf höchster Ebene und das Geheimnis

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