Eine königliche Affäre
Nase ging. „Mein persönlicher Sekretär wird die Heimleitung davon in Kenntnis setzen, dass du einen offiziellen Termin im Palast wahrzunehmen hast.“
„Und wie wird wohl die Presse reagieren, wenn sie davon hört?“
„Von mir wird sie ganz sicher nichts erfahren, und solltest du derartige Pläne in deinem hübschen blonden Köpfchen schmieden … ich denke, ich habe dich hinreichend informiert, was dann geschehen wird.“
„Du glaubst also, mich erpressen zu können?“, fragte Cassie in Unheil verkündendem Ton, der Sebastian allerdings nur ein amüsiertes Lächeln entlockte.
„Wenn du dein Armband wiederhaben willst, wirst du ganz einfach tun, was ich dir sage“, murmelte er gedehnt. „Und … ja, ich glaube, ich kann dich zu allem erpressen, wonach mir ist, Caz.“
In hilfloser Wut ballte sie die Hände zu Fäusten. „Du … du Schuft.“
„Vorsicht, Cassie! Noch etwas in der Art, und ich fühle mich gezwungen, ein ernstes Wörtchen mit deinem Bewährungshelfer zu wechseln.“
Am liebsten hätte sie ihm sein arrogantes Grinsen aus dem Gesicht gewischt. „Ein letztes Mal … gibst du mir jetzt mein Armband oder nicht?“
In Sebastians dunklen Augen glomm ein seltsames Licht auf, als er die Arme hoch über den Kopf streckte und mit dem Kinn in Richtung linke Hosentasche wies. „Wenn du so versessen darauf bist, dann komm doch her und hol es dir“, forderte er sie heraus.
„Du Mistkerl“, flüsterte sie heiser. „Du hast es also die ganze Zeit über bei dir getragen …“ Dann trat sie unverhofft einen Schritt vor, ließ ihre Hand in die Tasche gleiten und zog sie sofort wieder zurück. „Da ist kein Armband!“
„Tja, dann habe ich es wohl in die andere Tasche gesteckt. So genau kann ich mich nicht mehr daran erinnern“, behauptete er grinsend.
Cassie holte zitternd Luft und ließ ihre Hand diesmal etwas nachlässiger in die andere Tasche seiner Sporthose gleiten.
Doch ehe sie sie zurückziehen konnte, umfasste Sebastian sie mit seinen kräftigen Fingern und zog sie an seinen Körper, sodass ihr seine spürbare Erregung unmöglich verborgen bleiben konnte.
Ihr Herz setzte einen Schlag aus, nur um gleich darauf in wildem Stakkato wieder einzusetzen. „Wie sehr willst du dein Armband?“ Seine Augen wirkten fast schwarz und glitzerten hart wie Diamanten.
„Was … was genau verlangst du von mir, Sebastian?“, fragte Cassie mit brüchiger Stimme. „Dass ich auf die Knie gehe und mich als die Hure erweise, für die du mich hältst?“
Seine Pupillen erweiterten sich, sodass seine Augen jetzt tatsächlich zwei tiefen schwarzen Seen glichen, in denen sie zu versinken drohte. „Wenn dich irgendjemand zur Hure gemacht hat, dann ganz allein du“, sagte er heiser. „Ich durchschaue dein Spiel, Cassie. Du hast das Armband heute Abend bewusst hier im Palast verloren .“
Sekundenlang starrte sie ihn nur an, dann entriss sie ihm ruckartig ihre Hand und trat einen Schritt zurück, ehe sie es ihm mit gleicher Münze zurückzahlte. „Das hieße dann wohl tatsächlich Perlen vor die Säue zu werfen, nicht wahr, Eure Ho heit ?“
Mit einer blitzartigen Bewegung zog Sebastian sie wieder an sich. Ihre Gesichter waren einander so nah, dass sie seinen heißen Atem auf ihrer Haut spürte. „Ich muss sagen, mir gefällt diese neue Variante des altbekannten Spiels. Wie heißt sie? Der Widerspenstigen Zähmung?“
Mit einem harten Ruck ließ er sie noch einmal deutlich spüren, wie sehr es ihn nach ihr verlangte.
„Was immer du damit beabsichtigt hast, Caz … jetzt bin ich entschlossener als je zuvor, dich in mein Bett zurückzuholen.“
Ehe sie protestieren konnte, verschloss Sebastian ihren Mund mit einem wilden, hungrigen Kuss. Er verriet ebenso viel Leidenschaft wie Wut und Bitterkeit, und die erstickten Laute, die Cassie hören ließ, sprachen nicht von Protest, sondern von purer Lust. Plötzlich war sie es, die sich wie eine Ertrinkende an ihn klammerte.
Bei der Erkenntnis, welch gefährlichem Spiel sie sich beide hingaben, rauschte das Blut wie sengende Lava durch Cassies Adern.
Als Sebastian eine Hand unter ihre Sportjacke schob und feststellte, dass Cassie keinen BH trug, entrang sich ihm ein lustvolles Stöhnen, das sein Echo in ihrem sehnsüchtigen Seufzer fand.
„Nichts hat sich geändert …“, flüsterte er rau. „Sechs lange Jahre … und die Chemie zwischen uns stimmt offenbar immer noch.“
Cassie hätte es gern geleugnet, aber wie hätte sie das tun können, wenn
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