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Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Titel: Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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werden wir viel schneller vorankommen.« Er schüttelte ihr Kompliment ab wie Spinnweben.
    »Wollen wir dann anfangen?«, fragte Flora. Sie war ein wenig gekränkt, aber fest entschlossen, es sich nicht anmerken zu lassen. Sie hatte gerade erst angefangen, ihn ein wenig positiver zu sehen, weil er so nett zu den Jenkins' gewesen war, und jetzt benahm er sich ihr gegenüber schon wieder so kalt wie eh und je. »Hier sind Ihre Gummihandschuhe.«
    »Also schön«, murmelte Charles, während er sie überstreifte. »Ein Emaille-Service. Zwanzig bis fünfzig Pfund. Ein Küchenschrank aus den Dreißigern, der unter dem Schmutz in recht gutem Zustand ist. Wahrscheinlich fünfzig bis siebzig.«
    Flora begann zu schreiben und hoffte nur, dass sie ihre Notizen später würde entziffern können.

 
    Charles lud Mr. und Mrs. Jenkins zum Mittagessen in den Pub ein, eine Ausgabe, von der Flora ziemlich sicher war, dass er sie den beiden niemals in Rechnung stellen würde.
    »Wir müssen heute Nachmittag noch einmal in das Haus«, erklärte er, »aber Ihnen würde ich vorschlagen, sich fernzuhalten. Wenn wir mit unserer Schätzung fertig sind und Sie beschlossen haben, was Sie behalten wollen, setze ich mich mit einer Umzugsfirma, einem Spezialisten für Räumungen und einem Reinigungsdienst in Verbindung.«
    »Wir wollen bestimmt nichts aus diesem Haus behalten.« Mr. Jenkins stellte schaudernd sein Glas auf den Tisch. »Es würde mir immer schmutzig vorkommen.«
    »Es befinden sich einige recht wertvolle Stücke in dem Nachlass«, meinte Charles, und Flora erinnerte sich daran, wie sie ein halbes Dutzend Flaschen mit saurer Milch beiseite geräumt hatte, damit er einen Sofatisch hatte inspizieren können. Sie hatte gewürgt, aber Charles war mit der Arbeit fortgefahren.
    »Es wäre wunderbar, wenn Sie das alles veranlassen könnten«, stimmte Mrs. Jenkins zu. »Mein Mann hat Recht. Wir wollen bestimmt nichts behalten, und ich werde mit diesem Durcheinander einfach nicht fertig. Es ist so dreckig, dass ich mich schäme.«
    »Wir alle haben exzentrische Verwandte«, erwiderte Charles und warf einen schnellen Blick in Floras Richtung, sodass sie keinen Zweifel haben konnte, von wem er sprach. »Und diese Verwandte hinterlassen häufig auch exzentrische Testamente.«
    »Das ist uns zumindest erspart geblieben«, seufzte Mrs. Jenkins. »Ich bin seine einzige lebende Verwandte. Wirklich, Mr. Stanza, Sie waren sehr freundlich. Ich weiß nicht, wie wir Ihnen das wiedergutmachen sollen.«
    »Nun, dafür sind eine Verkaufsprovision und eine kleine Auktionsgebühr vorgesehen«, entgegnete Charles und lächelte dabei noch einmal sein charmantes Lächeln. »Also werde ich eine Unmenge Geld an Ihnen verdienen.«
    Flora fand die Art, wie er mit dieser aufgeregten, verlegenen Frau umging, sehr sympathisch. Er mochte sich meist spießig und konventionell geben, aber dicht unter der Oberfläche lag ein Mann, der sehr nett und sehr taktvoll sein konnte. Nur ihr gegenüber würde er sich niemals so verhalten.

 
    Sie waren auf dem Heimweg, und sie waren beide erschöpft und brauchten dringend sowohl eine Dampfreinigung als auch eine Desinfektion (zumindest empfand Flora es so), als ihr Handy klingelte.
    »Sind Sie das, Flora?«
    »Annabelle? Wollen Sie mit Charles sprechen? Ich werde nur warten, bis er an den Straßenrand gefahren ist, und ihm das Telefon dann weiterreichen.«
    »Nein! Nicht er ist es, mit dem ich sprechen will, sondern Sie! Aber nicht, wenn Charles dabei ist. Ich möchte allein mit Ihnen reden.« Sie klang ziemlich eigenartig, und Floras Magen krampfte sich zusammen. Was konnte Annabelle von ihr wollen? Hatte Imelda einen Anfall gehabt und das Cottage ruiniert? Oder, was schlimmer und weitaus wahrscheinlicher war, hatte Annabelle William entdeckt? Doch wenn es so war, warum wollte sie dann allein mit ihr darüber reden? Das war ein Thema, über das sich Annabelle gewiss auch in Charles' Hörweite laut und deutlich ergehen könnte. »Natürlich, Annabelle«, meinte Flora nachgiebig. »Wann würde es Ihnen denn passen?«
    »Was will Annabelle?«, fragte Charles. »Einen Moment, ich fahre an den Straßenrand.«
    »Nein, sie möchte mit mir sprechen.«
    Aber es war zu spät. Inzwischen war eine günstige Parkbucht aufgetaucht, und Charles war abgebogen, bevor Flora ausgesprochen hatte. Er nahm ihr das Telefon ab. »Liebling? Was gibt es denn? Die Schätzung war einfach grauenhaft. Ich bin nur froh, dass du nicht dabei warst.«
    Flora

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