Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Titel: Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
sie William kannte, oder lieber nicht.
    »Er war im Garten und hat irgendwelche Übungen gemacht. Und er war splitternackt.«
    »Oh, mein Gott!« Diesmal war Flora ehrlich schockiert. »Haben Sie die Polizei gerufen?« William trieb es wahrhaftig zu bunt! Er hatte den ganzen verdammten Wald zur Verfügung, um nackt herumzustolzieren, warum musste er sich ausgerechnet ihren Garten dafür aussuchen?
    »Nein!«, sagte Annabelle und rückte noch näher heran. »Er sah ... ich meine, er sah nicht aus wie ein Verbrecher oder etwas in der Art. Und er hat keinen Schaden angerichtet. Es war einfach nur sehr eigenartig.«
    »Oh«, murmelte Flora noch einmal und klang ziemlich überrascht. Sie hatte nicht erwartet, dass Annabelle diesbezüglich feinere Unterschiede machen würde - jeder nackte Mann im Garten musste doch in ihren Augen ein Eindringling sein?
    »Flora ...« Annabelle sah sie durchdringend an. »Kennen Sie ihn?«
    Flora nahm einen langen Schluck von ihrem Mineralwasser und wünschte einen Moment lang, es wäre etwas Stärkeres, vielleicht ein Zaubertrank, der sie einfach verschwinden ließ. »Möglicherweise«, gab sie vorsichtig zu. »Mit Sicherheit kann ich das natürlich nicht sagen.«
    »Flora! Wie konnten Sie?« Annabelle musterte sie wütend. »Ich leihe Ihnen mein Cottage, und binnen einer Woche gehen fremde Männer bei Ihnen ein und aus!«
    Flora errötete vor Ärger. »Nun, das ist nicht direkt das, was ...«
    »Ich bin ehrlich schockiert, Flora, wirklich.« Annabelle war offenkundig entschlossen, sie nicht zu Wort kommen zu lassen. »Und ich kann mir nicht vorstellen, was Charles dazu sagen wird!«
    »Oh, um Himmels willen, Annabelle. Hören Sie auf damit!«, fuhr Flora die andere Frau an und holte dann tief Luft, um ihre Fassung wiederzugewinnen. Auch sie konnte sich nicht recht vorstellen, wie Charles reagieren würde - und sie hatte keine große Lust, es herauszufinden. »Ich denke«, fügte sie schließlich in ruhigerem Ton hinzu, »dass er vielleicht ... ähm ... ein Freund eines Freundes ist«, improvisierte sie. »Die ganze Angelegenheit ist vollkommen harmlos«, fügte sie dann noch hinzu und hoffte, einigermaßen beruhigend zu klingen.
    »Hm, ich weiß nicht, Flora.« Annabelle wirkte keineswegs beruhigt. »Wird er wiederkommen?«
    »Das ist möglich«, gestand Flora. »Aber ich bin mir keineswegs sicher, dass Charles mit etwas Derartigem behelligt werden muss. Ich weiß, dass er schrecklich viel zu tun hat, und ...« Ihre Stimme verlor sich, während Annabelle ihr einen Blick zuwarf, der Bände sprach. Sie wusste genau, dass es Flora in diesem Fall nicht darum ging, Charles zu schonen.
    »Also gut«, meinte Annabelle, nachdem sie kurz nachgedacht hatte. »Aber wenn Sie einem fremden nackten Mann erlauben, um mein Cottage herumzustreichen, dann muss ich ihn kennenlernen. Ich werde ihn überprüfen müssen.«
    Flora runzelte die Stirn. »Wie genau soll denn diese Überprüfung aussehen?«
    Annabelle, die Floras Verwirrung spürte, brach in nervöses Gelächter aus. »Oh, reden Sie keinen Unsinn! An diese Art von Überprüfung hatte ich nicht gedacht! Ich muss mich einfach nur davon überzeugen, dass er kein Einbrecher ist.«
    Flora war sehr müde. Sie wollte nach Hause fahren, nach ihrer Katze sehen, sich einen richtigen Drink genehmigen und etwas essen, bevor sie anschließend in aller Eile zur Chorprobe aufbrach. »Ich werde sehen, was sich machen lässt, Annabelle, solange Sie mir versprechen, nie wieder dieses Haarband à la Alice im Wunderland zu tragen.«
    »Finden Sie, dass es mir nicht steht?«
    »Ich finde, dass Sie damit aussehen wie ein Pferd.«

Kapitel 7

 
    S ie finden doch nicht wirklich, dass ich aussehe wie ein Pferd, oder?«
    Annabelles entsetzte Miene erfüllte Flora mit Mitgefühl und Gewissensbissen. Sie hätte nicht so vorlaut sein dürfen, und wenn Annabelle sich nicht so angestellt hätte wegen William, hätte sie ihrer Zunge auch nicht derart die Zügel schießen lassen. Aber jetzt war die Wahrheit heraus, und Flora konnte ihre Worte nicht wieder zurücknehmen. Also musste sie sich, so gut es eben ging, aus der Affäre ziehen.
    »Hm. Nicht wirklich. Nein, natürlich nicht, Annabelle, ich bin einfach nur schrecklich müde. Ich habe geredet, ohne nachzudenken.«
    »Oh.« Annabelle klang immer noch mutlos, was auf seltsame Weise mitleiderregend war.
    »Und ich war ein wenig - überrascht, nachdem Sie mir erzählt hatten, dass ein Mann in meinem Garten war«, fügte sie

Weitere Kostenlose Bücher