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Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Titel: Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Ende hin ein wenig exzentrisch geworden. Er neigte schon immer dazu, alles zu horten, und in der letzten Zeit wollte er nicht einmal den Müll fortwerfen.«
    »Ich kann Ihnen eine sehr gute Firma empfehlen, die das alles für Sie regeln wird, Mrs. Jenkins.« Er lächelte noch einmal. »Aber kein Grund zur Sorge, ich habe schon weit Schlimmeres gesehen.«
    »Ich auch«, meldete Flora sich zu Wort, »als ich im Studentenheim gewohnt habe.« Das war nicht die Wahrheit, und sie vermutete, dass auch Charles log, aber waren es nicht Lügen für eine gute Sache?
    »Gummihandschuhe wären vielleicht nicht schlecht«, bemerkte Charles.
    »Ich werde uns welche besorgen«, erbot sich Flora. »Ich habe einen Laden an der Ecke gesehen. Brauchen Sie sonst noch irgendetwas, Mrs. Jenkins? Ein Raumdeo? Milch? Schokoladenkekse?«
    Mrs. Jenkins lachte. »Mit ein paar Schokoladenkeksen käme mir das Ganze vielleicht nicht mehr gar so schrecklich vor. Ich hole nur schnell mein Portmonee ...«
    »Nicht nötig«, sagte Flora. »Das gehört alles zum Service. Und machen Sie sich keine Sorgen mehr, wir sind ja jetzt hier.« Flora schenkte Mrs. Jenkins ein aufmunterndes Lächeln und ging.
    Wohl wissend, dass Charles ohne sie nicht viel ausrichten konnte, beeilte sie sich mit dem Einkauf. Als sie zurückkam, saßen Charles, Mrs. Jenkins und ein Mann, der vermutlich Mr. Jenkins war, in der Küche. Sie hatte beinahe ebenso große Ähnlichkeit mit einer Müllkippe wie das Wohnzimmer. Trotzdem hatte Mrs. Jenkins inzwischen eine Kanne Tee gekocht.
    »Er hat nie in der Küche gegessen«, erklärte sie, »und es gibt hier heißes Wasser, also konnte ich ein paar Tassen spülen. Aber es ist alles so schrecklich schmutzig.«
    »Du wolltest ja unbedingt hierherkommen«, bemerkte Mr. Jenkins. »Ich war von Anfang an dafür, jemanden zu beauftragen, das Haus auszuräumen.«
    »Aber vielleicht finden sich ja in all dem Dreck wertvolle Antiquitäten!« Das war offensichtlich eine Auseinandersetzung, die sie schon häufig geführt hatten. »Wir können es uns nicht leisten, jemanden dafür zu bezahlen, die Sachen wegzubringen.«
    »Ich bin davon überzeugt, dass sich allein in diesem Raum genug finden wird, um dafür zu bezahlen«, meinte Charles.
    »Wirklich?« Ein Hoffnungsfunke hellte Mrs. Jenkins ängstliche Miene auf.
    »Das sehe ich auf den ersten Blick«, versicherte Charles ihr. »Nehmen Sie zum Beispiel das Emaille-Geschirr. Das hat durchaus Sammlerwert.«
    »Es wäre mir grässlich, wenn Sie Ihre Zeit verschwendet hätten.«
    »Diese Gefahr besteht nicht«, gab Charles zurück. »Haben Sie Ihren Notizblock griffbereit, Flora?«
    »Lassen Sie das arme Mädchen doch zuerst seinen Tee trinken.« Mrs. Jenkins lächelte Flora an und hielt ihr einen Keks hin. Offensichtlich war sie bereits ein wenig ruhiger geworden.
    »Das Dorf ist sehr hübsch«, bemerkte Flora, während sie sich einige Krümel vom Ärmel klopfte.
    »Das stimmt«, pflichtete Mrs. Jenkins ihr bei. »Ich würde gern einen kleinen Spaziergang machen, aber dafür wird wohl keine Zeit bleiben.«
    »Es gibt nicht den geringsten Grund, warum Sie uns nicht allein lassen sollten«, erwiderte Charles. »Zumindest am Anfang. Warum gehen Sie beide nicht für ein Weilchen hinaus und genießen den Sommer?«
    »Das ist eine gute Idee«, befand Mr. Jenkins. »Dieses Haus ist mir schlicht unheimlich.«
    Als ihre Kunden aus dem Weg waren, sah Flora Charles an.
    »Tut mir leid«, raunte er. »Ich hatte keine Ahnung, dass es so schlimm sein würde ... aber andererseits«, fuhr er nach einer kurzen Pause fort, »ist es nicht schlecht, wenn Sie von Anfang an mitbekommen, wie übel dieser Job sein kann.«
    »Ja«, stimmte Flora ihm zu. Sie spürte, dass er sie mit seiner Bemerkung testen wollte. Ein kleines Naserümpfen, und er würde sie als zimperlich abtun.
    »Ich bin froh, dass Annabelle nicht mitgekommen ist. Sie hätte einen Anfall bekommen und wäre wahrscheinlich schon lange zur Toilette gelaufen, um sich zu übergeben.«
    »Ein bisschen übel kann einem schon werden«, meinte Flora, die durch den Mund atmete, um den Gestank nicht ertragen zu müssen. »Haben Sie wirklich schon Schlimmeres als dieses Haus gesehen?«
    Charles schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, obwohl man sich durchaus daran gewöhnt, ziemlich unangenehme Situationen vorzufinden.« Er seufzte. »Es war nett von Ihnen, die Kekse zu kaufen.«
    »Es war nett von Ihnen, die beiden auf einen Spaziergang zu schicken.«
    »Ohne sie

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