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Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Titel: Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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mich schon sein Leben lang.«
    Flora leerte ihr Weinglas. Sie brachte es einfach nicht fertig, jetzt zu der Chorprobe aufzubrechen, selbst wenn sie es gerade eben noch hätte schaffen können.
    »Wollen wir dann also irgendwann einmal zusammen einkaufen gehen?«, fuhr Annabelle fort, die Floras Mutlosigkeit nicht bemerkt hatte.
    »Wenn Sie sich das wirklich wünschen, bin ich natürlich dabei.« Sie konnte der anderen Frau ein paar Modetipps kaum verwehren. Außerdem würde Charles eine Annabelle, die weniger Ähnlichkeit mit einem Pferd hatte, vielleicht sogar zu schätzen wissen. Diese Spitzenkragen mussten jeden vernünftigen Mann auf die Palme bringen.
    »Dann mache ich mich wohl besser auf den Weg. Vielleicht werde ich Charles etwas Leckeres zum Abendessen kochen. Oh, und Sie werden das Dinner nicht vergessen, nicht wahr?«

 
    Als Flora nach Hause kam, stand William in der Küche und brutzelte irgendetwas in der Pfanne. Sie wusste nicht, ob sie sich freuen sollte, ihn zu sehen, weil er gekocht und sich um Imelda gekümmert hatte und ein Freund war, oder ob sie wütend auf ihn sein sollte, weil er sich von Annabelle hatte erwischen lassen.
    »Ich habe vielleicht einen Tag hinter mir!«, seufzte sie und nahm dankbar das kühle Glas entgegen, das er ihr reichte.
    »Sie sind spät dran«, erwiderte er freundlich und blickte dabei nachdenklich in sein Glas.
    »Ich musste nach der Arbeit noch mit jemandem etwas trinken gehen und habe meine Chorprobe versäumt.« Sie sah ihn stirnrunzelnd an. »Und das ist alles Ihre Schuld.«
    »Meine Schuld? Warum?«
    Flora ließ sich auf das Sofa sinken und schob sich ein Kissen ins Kreuz. Wenn man bedachte, wie viele Sofas durch Charles' und Annabelles Hände gegangen sein mussten, hätte man meinen sollen, die beiden hätten ein bequemeres Sitzmöbel für ihr Feriencottage finden können. »Weil Annabelle, die quasi mein Boss und außerdem mit meinem Vetter verlobt ist, Sie heute hier gesehen hat.«
    »Aber ich war überhaupt nicht im Haus. Ich habe einen Wagen gehört und mich von hier ferngehalten.«
    »Sie haben im Garten Sport getrieben. Nackt.«
    »Tai-Chi. Und ich war nicht im Garten. Ich war am Waldrand. Und ich hatte wirklich keine Ahnung, dass man mich vom Haus aus sehen konnte. Es tut mir ehrlich leid.«
    Flora seufzte. Sie wusste, dass sie eigentlich wütend sein sollte, brachte aber einfach nicht die Energie dafür auf. »Ich denke, Sie haben sich womöglich ins eigene Fleisch geschnitten. Annabelle möchte Sie kennen lernen. Nur um sicherzugehen, dass Sie kein finsterer Bursche sind, den sie der Polizei melden sollte. Und ich muss Sie warnen, die Frau ist absolut beängstigend.« Eine Annabelle auf der Pirsch würde jeden das Fürchten lehren, selbst dem lässigen William.
    »Ist sie wirklich so? Warum?«
    »Sie ist einfach so. Sie ist sehr geschäftsmäßig und tüchtig.«
    »Ist sie hübsch?«
    Flora war furchtbar müde. »Noch nicht.«
    »Was soll das heißen?«
    »Sie möchte ein paar Tipps von mir, was Mode und dergleichen betrifft. Sie hat mich gebeten, ihr zu helfen, denn sie hat demnächst ein Klassentreffen und möchte so gut wie möglich aussehen.«
    »Hm, dann sind Sie sicher genau die Richtige.« Er musterte sie kurz, und sie bemerkte, dass in seinem Blick eine gewisse Anerkennung lag, aber kein echtes Verlangen.
    Es war seltsam, dachte Flora, doch er war ebenso wenig ihr Typ wie sie seiner. Das war auch wahrscheinlich der Grund, warum sie so schnell so unbefangen miteinander hatten umgehen können - das Thema Sex hatte zu keiner Zeit seinen hässlichen Kopf zwischen ihnen erhoben.
    »Das bin ich bestimmt. Als Erstes werde ich mich um ihre Unterwäsche kümmern, dann werden wir weitersehen.«
    »Unterwäsche ist wichtig, ja?«
    Flora nickte. »Wenn man einen nennenswerten Busen hat, ganz eindeutig. Annabelle trägt, was die Eingeweihten ›Schäferhunde‹ nennen. Die Dinger umkreisen die Brüste und bringen sie in die richtige Richtung, aber sie tun nichts für die Form.«
    William hörte mit wachsendem Interesse zu, und Flora fragte sich beiläufig, ob sie Annabelles Brüste vielleicht besser nicht ins Spiel gebracht hätte. Teilweise, um das Thema zu wechseln, sagte sie: »Und jetzt muss ich mir ausdenken, wer Sie sein könnten.«
    »Wovon um alles in der Welt reden Sie?«
    »Nun, ich habe den Auftrag, mehr über Sie in Erfahrung zu bringen und Sie zum Essen einzuladen, damit Annabelle Sie unter die Lupe nehmen kann.«
    »Könnten Sie ihr nicht

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