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Eine Krone für Alexander (German Edition)

Eine Krone für Alexander (German Edition)

Titel: Eine Krone für Alexander (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfriede Fuchs
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zu
sich.
    „Wenn ihr nur halb so erfolgreich wart wie wir, dann hat Artemis
ein großes Dankopfer verdient.“ Philipp gab einem der Königsjungen ein Zeichen,
Alexander einen Becher Wein einzugießen.
    „Wir können nicht klagen“, grinste Alexander und nahm den
Becher entgegen, wobei er dem Königsjungen einen Seitenblick zuwarf. Der Junge
war Philipps neuester Favorit. Alexander kannte ihn flüchtig aus Mieza, wusste
aber nicht viel über ihn, außer dass er ebenfalls Pausanias hieß und genauso
hitzköpfig und streitlustig war wie sein Vorgänger und Namensvetter. Obendrein
sah er diesem auch noch ziemlich ähnlich, sodass man sich fragen konnte, warum
Philipp es für nötig befunden hatte, den einen Pausanias gegen den anderen
auszutauschen. Hauptsache neu, das schien Philipps Prinzip zu sein, bei Frauen
wie bei jungen Männern.
    Philipp hatte inzwischen sein Gespräch mit den beiden Männern,
die rechts und links von ihm saßen, wieder aufgenommen. „Das ist alles nichts
Neues“, sagte er gerade. „Sie überfallen euch und ihr überfallt sie. Ein paar
Kühe werden über die Grenze getrieben, und nach ein paar Wochen werden sie
wieder zurückgetrieben. Oder andere an ihrer Stelle, was auf das Gleiche hinausläuft.
Hin und wieder bleibt einer der jungen Hitzköpfe, die sich damit die Zeit
vertreiben, auf der Strecke. Kein Grund zur Aufregung.“
    „Es geht nicht nur um ein bisschen Viehraub dann und wann“,
erwiderte der eine der Männer.
    Plötzlich fiel Alexander wieder ein, wer er war: Arrhabaios,
Sohn des A ё ropos;
der andere war sein Bruder Heromenes. Ihren jüngeren Bruder Alexander kannte er
besser, er war Ilarch der Hetairen-Reiter, ein fähiger und zuverlässiger
Offizier. Die drei gehörten dem ehemaligen Königshaus von Lynkestis an und
waren damit Verwandte seiner Großmutter Eurydika.
    „Mit so einer Bagatelle würden wir dich nicht behelligen“,
fuhr Arrhabaios fort. „Aber in letzter Zeit häufen sich die Überfälle, und sie
werden dreister.“
    „Geht es um die Illyrer?“, fragte Alexander.
    „Ja“, antwortete Arrhabaios. „Sie haben uns in Lynkestis
schon immer das Leben schwer gemacht. Aber in letzter Zeit … Die Stämme im
Westen sind in Unruhe geraten und greifen zu den Waffen. Sie haben schon ein
paar Dörfer an der Grenze überfallen und niedergebrannt. Wenn wir ihnen nicht
Einhalt gebieten, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder in hellen
Scharen plündernd und brandschatzend über die Grenze kommen.“
    „So wie in den alten Zeiten“, mischte sich Arrhabaios’
Bruder Heromenes ein. „Unter dem alten Amyntas mussten wir ihnen sogar Tribut
zahlen, damit sie uns in Ruhe ließen. Als Perdikkas König war, fielen sie bei
uns in Lynkestis ein. Er ist im Kampf gegen sie gefallen, und mit ihm viertausend
seiner Krieger.“
    „Das ist Vergangenheit“, erklärte Philipp brüsk. „Ich selbst
habe Bardylis und seine Horden damals aufgehalten. Siebentausend Illyrer sind
dabei auf der Strecke geblieben.“
    Alexander mischte sich wieder ein. „Trotzdem gab es seitdem
immer wieder mal Probleme mit ihnen.“
    „Das waren einzelne Unruhestifter, und ihre Macht war auf
ihren jeweiligen Stamm beschränkt. Seit Bardylis’ Tod hatte keiner der
illyrischen Häuptlinge das Format, die Stämme unter seiner Herrschaft zu
einen.“
    „Das könnte sich jetzt ändern“, orakelte Arrhabaios. „Hinter
dem Ärger in letzter Zeit steckt ein gewisser Pleurias. Er ist jung und
ehrgeizig. Wie es heißt, hegt er Ambitionen, sich zum König aller Illyrer
aufzuschwingen wie einst Bardylis.“
    „Hm“, meinte Philipp, durchaus noch nicht überzeugt. Er
wandte sich an Alexander. „Was meinst du? Sollten wir uns diesen Pleurias vornehmen?“
    Alexander überlegte. Von Pleurias hörte er zum ersten Mal.
Allerdings hatte er endlich sein heißgeliebtes Reformprojekt zu Ende gebracht:
Die neue Pezhetairen-Einheit war einsatzbereit. Ein Kampfeinsatz in den
illyrischen Bergen waren die ideale Gelegenheit, die neue Elitetruppe zu
testen. Und vielleicht war dieser Pleurias ja wirklich gefährlich.
    „Wenn wir nach Asien aufbrechen, können wir keine Unruhe an
der illyrischen Grenze brauchen. Wir sollten für klare Verhältnisse sorgen.“
    „Na schön, machen wir einen Ausflug nach Illyrien“, entschied
Philipp. „Aber erst, wenn wir wieder aus Korinth zurück sind. Und keine große
Sache, ein paar Tausend Reiter und Fußsoldaten dürften genügen. Attalos kann
sich um die Vorbereitung

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