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Eine Krone für Alexander (German Edition)

Eine Krone für Alexander (German Edition)

Titel: Eine Krone für Alexander (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfriede Fuchs
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Heeresversammlung wieder
einberufen und Klage gegen sie erheben. Wenn sie verurteilt werden, werden sie
hingerichtet. Es gibt nichts, was du noch für sie tun kannst.“
    Sein Namensvetter starrte ihn an. Angst zeigte sich
plötzlich in seinen Augen. „Werde ich ebenfalls angeklagt? Bin ich verhaftet?“
    „Nein. Du stehst nicht unter Verdacht, an der Verschwörung
beteiligt gewesen zu sein. Stelle dich morgen der Heeresversammlung, und ich
selbst werde deinen Freispruch beantragen.“
    Sobald es dunkel geworden war, ging Alexander mit einer
Eskorte vom Palast hinauf zum alten Königssitz der Argeaden, der jetzt nur noch
als Festung und Soldatenunterkunft diente – und als Verließ für Gefangene. Im
Gänsemarsch balancierte er mit seinen Begleitern die glitschige Steintreppe
hinunter, die in die düsteren Eingeweide des alten Gemäuers führte. Zwei
Pezhetairen gingen ihm mit Fackeln voran, die anderen folgten ihm. In einem
schlecht beleuchteten, modrigen Raum machten sie halt. Hinter einer der
eisenbeschlagenen Türen, die von hier abgingen, schrie jemand laut und gellend.
    Die Tür öffnete sich, und Antipatros kam heraus.
    „Ich habe mit deinem Schwiegersohn gesprochen“, informierte
ihn Alexander. „Jetzt können wir nur hoffen, dass er die Nerven behält und
keinen Fluchtversuch unternimmt.“
    „Er wird morgen da sein, ich garantiere dafür.“
    „Wie läuft es drinnen?“
    „Arrhabaios streitet alles ab, aber aus Heromenes holen wir
vielleicht etwas Brauchbares heraus.“
    „Ich möchte allein mit Arrhabaios sprechen.“
    Antipatros zog die Brauen hoch, doch er erwiderte nichts.
Stattdessen rief er die Folterknechte aus Arrhabaios’ Kerker und ließ die Tür
von außen schließen, nachdem Alexander eingetreten war.
    Im Verließ war es stickig und heiß. Feuer loderte in zwei
Kohlenbecken. Es roch nach Blut, Schweiß und Rauch, nach verbranntem Fleisch
und nach stundenlanger Qual. In der Mitte des Raumes war ein nackter Körper mit
Ketten an den erhobenen Armen an die Decke gefesselt. Die Beine des
Unglücklichen waren eingeknickt, er hing mehr als zu stehen, sein Kopf war nach
vorn auf die Brust gesunken. Die Haut war übersät von Schrammen, blutigen
Schnitten und Brandwunden. Alexander hatte schon Schlimmeres gesehen, doch das
waren Kampfwunden gewesen, empfangen in einer fairen Schlacht. Das hier war
etwas anderes.
    Alexander nahm eine Fackel aus einem der Feuerbecken und
trat zu dem Gepeinigten. „Dein Bruder hat bereits gestanden“, sagte er und leuchtete
ihm ins Gesicht.
    Arrhabaios hob den Kopf. Mühsam öffnete er die
zugeschwollenen Augen. „Vielleicht. Vielleicht nicht. Auf der Folter würde fast
jeder nahezu alles gestehen, schuldig oder nicht.“
    „Fast jeder. Aber nicht du.“
    „Nicht ich. Ich würde niemals gestehen!“ Trotz seiner schlimmen
Verfassung schien sich Arrhabaios beherrschen zu müssen, um Alexander nicht ins
Gesicht zu spucken. Sein Wille war ungebrochen. „Und selbst wenn, würde ich vor
der Heeresversammlung alles widerrufen.“
    „Wir haben auch so Beweise gegen dich und deinen Bruder.“
    „Aber nicht genug.“
    Alexander antwortete nicht.
    „Genug, damit die Heeresversammlung uns verurteilt. Aber
nicht genug, um jeden Zweifel an unserer Schuld zu beseitigen, nicht wahr?“
    Alexander schwieg weiter, und Arrhabaios verzog seine zerbissenen
Lippen zu einem höhnischen Grinsen. „Also das ist es! Wenn nicht jeder restlos
von unserer Schuld überzeugt ist, werden die Spekulationen weitergehen. Wer
steht wirklich hinter dem Anschlag auf Philipp – Demosthenes? Persische
Agenten? Oder deine Mutter? Vielleicht du selbst?“
    „Wir haben deine Söhne verhaftet.“ Amyntas und Neoptolemos,
zwei junge Männer in Alexanders Alter, waren in Ketten aus Lynkestis nach Aigai
gebracht worden. „Ihr Kerker ist ein paar Türen weiter.“
    Unter der Schicht von Schweiß und geronnenem Blut wurde Arrhabaios’
Gesicht fahl. „Werden sie ebenfalls gefoltert?“
    „Bisher nicht, und du kannst dafür sorgen, dass es so
bleibt.“
    „Was verlangst du?“
    „Ein Geständnis.
    Arrhabaios schloss die Augen. „Also darum geht es.“
    „Deine Söhne werden morgen zusammen mit dir und deinen
Brüdern vor der Heeresversammlung angeklagt. Wir haben genug Beweise, um eine
Verurteilung von euch allen zu erreichen. Doch wenn du ein Geständnis ablegst,
verspreche ich dir, dass deinen Söhnen nichts geschieht. Ich selbst werde ihren
Freispruch beantragen.“
    „Woher weiß ich,

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