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Eine Lady nach Maß

Eine Lady nach Maß

Titel: Eine Lady nach Maß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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fest und wartete, bis Tom bei ihm war und ihm die Zügel abnahm. „Sie haben vorhin erst angefangen, die Holzplanken für den Boden aufzubauen. Die Geiger hatten sich noch nicht mal warmgespielt. Du hast Zeit.“
    Tom liebte die schnellen Lieder und die ganze Stadt liebte es, ihm dabei zuzusehen, wie er seine Mutter und alle weiblichen Wesen, die nicht nein sagten, über die Tanzfläche wirbelte. Seine Begeisterungsfähigkeit kam bei den Zuschauern immer gut an, auch wenn er manchmal die Anweisungen des Ausrufers durcheinanderbrachte. Ohne ihn wäre der Tanz nicht dasselbe.
    * * *
    J.T. griff nach Hannahs Hand und half ihr vorsichtig aus der Kutsche zu steigen. Für einen Augenblick hielt er ihren Blick mit dem seinen fest. „Geht es mit dem Knöchel?“
    Sie nickte. Langsam ließ er sie los, versicherte sich aber, dass sie sicher stand, bevor er sich wieder Tom zuwandte.
    „Fahr nicht zu schnell zurück. Du kommst besser an, wenn du vorsichtig fährst.“
    „Ja, Sir.“
    Sobald J.T. einen Schritt zurückgetreten war, trieb Tom die Pferde an. J.T. lächelte und wandte sich zu Hannah um, doch sie sah nicht zu ihm. Besorgnis war auf ihre Stirn getreten, während sie auf ihr Geschäft starrte. J.T. trat neben sie und legte seinen Arm um ihre Schulter. „Was ist los?“
    Sie trat vorsichtig einen Schritt nach vorne. „Ich weiß es nicht, aber irgendwas stimmt hier nicht.“
    Er starrte wieder zu dem Haus. Die Sonne blendete ihn so, dass er es nicht richtig erkennen konnte, aber es schien ihm, als stünde die Tür ein wenig auf. „Hast du vor dem Picknick die Haustür abgeschlossen?“
    „Ja.“
    Hannah befreite sich aus seiner Umarmung und ging los. Sofort folgte J.T. ihr. Er hielt sie zurück.
    „Warte, gib mir deinen Schlüssel.“
    Sie blickte ihn fragend an, als sie ihm den Schlüssel reichte.
    „Bleib hier, während ich nach dem Rechten sehe.“
    Sie zuckte zusammen. „Du glaubst doch nicht, dass jemand da drin ist, oder? Ich will nicht, dass dir was passiert.“
    Er tätschelte ihre Hand. „Ich bin sicher, dass niemand da ist. Vielleicht funktioniert der Schließmechanismus nicht mehr richtig. Ist ja eine alte Tür. In Ordnung?“
    Sie nickte unsicher.
    Sehr vorsichtig ging J.T. auf die Tür des Geschäftes zu. Sie war wirklich nur angelehnt. Er schob sich mit dem Rücken an der Wand entlang, steckte Hannahs Schlüssel in die Hosentasche und umfasste langsam den Türknauf. Das Holz war beschädigt und zersplittert. Hier hatte sich jemand mit Gewalt Zutritt verschafft.
    Er stieß mit dem Stiefel gegen die Tür, sodass sie weit aufschwang. Kein Schuss und auch keine fliehenden Schritte zerrissen die Stille, nur das Quietschen der Angeln. Vorsichtig spähte J.T. in den Raum hinein. Wer auch immer hier gewesen war, war schon lange wieder verschwunden, aber er hatte eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Rasende Wut stieg in J.T. auf.
    Er trat nun ohne weiteres Zögern ein und besah sich den Schaden. Die Regale, die Hannah eigenhändig angebracht hatte, waren von den Wänden gerissen worden. Lange Stoffbahnen lagen überall auf dem Boden verstreut. Doch nicht nur das. Der Eindringling war mit seinen Stiefeln auf den teuren Stoffen herumgetrampelt, was man an den staubigen Abdrücken erkennen konnte. Zum Glück stand die Nähmaschine unversehrt in ihrer Ecke, doch alle ihre Schubladen fehlten. J.T. konnte nur vermuten, dass sie irgendwo herumlagen und der Inhalt wild verstreut worden war.
    Er ballte seine Hände zu Fäusten und hätte sie am liebsten in das Gesicht desjenigen geschleudert, der diese Zerstörung angerichtet hatte.
    Ein gequälter Schrei erklang hinter ihm.
    J.T. fuhr herum. Hannahs verzweifelter Gesichtsausdruck drehte ihm den Magen um. „Komm, Liebling“, murmelte er, trat an ihre Seite und legte seine Arme um sie. „Ich bring dich nach Hause. Du musst dir das jetzt nicht anschauen.“ Er merkte, wie sie anfing zu zittern, und schob sie sanft aus der Tür. Sie wandte den Kopf und hielt die Augen starr auf die Zerstörung in ihrem Geschäft gerichtet.
    J.T.s Beschützerinstinkt erwachte, als er in ihre traurigen Augen blickte. Er würde das für sie in Ordnung bringen. Irgendwie würde er es schaffen.
    Er griff nach dem Türknauf und wollte die Tür schließen, doch Hannah schnappte erschrocken nach Luft. J.T. sah, was sie nun noch mehr aus der Fassung gebracht hatte. An der Innenseite der Tür hing ein Zettel mit einer Botschaft.
    Sie hätten niemals hierherkommen sollen.

Kapitel 33
    H

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