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Eine Lady nach Maß

Eine Lady nach Maß

Titel: Eine Lady nach Maß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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fröhliche Aufregung war einfach zu ansteckend.
    J.T. nahm ihren Korb entgegen, der noch mehr Essen enthielt, und verstaute ihn bei den anderen Körben auf der Ladefläche, während Louisa Delias Kleid bewunderte und ihr Tipps gab, wie dieser leichte Stoff am besten zu reinigen wäre. Die Kinder kletterten hinten auf die Ladefläche und konnten kaum abwarten, dass es endlich losging. Als J.T. die Kisten zusammenschob, um mehr Platz zu schaffen, sprang Tessa plötzlich auf und winkte mit beiden Armen.
    „Hannah! Hannah! Bist du fertig für das Picknick?“
    Ein Lachen erklang hinter J.T. „Das bin ich. Und ich habe etwas mitgebracht, mit dem wir nach dem Essen spielen können.“
    J.T. wandte sich um, als die Kinder aufgeregt aufsprangen, um zu sehen, was ihre linke Hand hinter dem Rücken als Überraschung bereithielt. Er hatte das weinrote Kleid, das sie trug, zuvor noch nie an ihr gesehen, aber es betonte ihre schlanke Figur und bildete einen auffallenden Kontrast zu ihrem hellen Haar. Der Schnitt war einfach, vor allem im Vergleich mit dem von Delias Kleid, doch sie trug es mit einer solchen Eleganz, dass sie für J.T. wie eine Königin aussah.
    Hannah schenkte ihm ein umwerfendes Lächeln, als sie zu ihm trat, das ihn sofort an Küsse und romantische Spaziergänge denken ließ.
    „Wenn Mr Tucker so nett ist und mir den Kuchen abnimmt, kann ich euch zeigen, was ich mitgebracht habe.“
    Er griff nach der Kuchenplatte und berührte dabei ihre Hand. Während er demonstrativ den Kuchen an die Nase führte, um daran zu riechen, fuhr er zärtlich mit seinen Fingern über ihren Handrücken. „Mmmm. Riecht nach Apfel.“ Er schaute ihr vielsagend in die Augen. „Ich kann es kaum abwarten, ihn zu probieren.“
    Röte stieg in ihre Wangen, als sie ihm ihre Hand so schnell entzog, dass er fast den Kuchen hätte fallen lassen. Doch ihr Lächeln ließ ihm fast das Herz stehen bleiben.
    Während dieses Wortwechsels hatte Hannah es geschafft, ihre Überraschung vor den Augen der Kinder zu verbergen. Als sie sich nun von ihm abwandte, zog sie sie hinter ihrem Rücken hervor.
    „Ein Drachen!“ Tessa hüpfte auf und ab und klatschte fröhlich in die Hände. Der Wagen ächzte dabei protestierend, doch niemand kümmerte sich darum. „Und du hast den schönen Stoff genommen, den ich so mag.“
    Danny sprang auf. „Ich bin der Älteste. Ich sollte ihn zuerst ausprobieren.“
    „Was ist mit mir?“, jammerte Molly.
    Hannah lächelte die Kinder an. „Jeder kommt dran. Das verspreche ich.“ Dann verengten sich ihre Augen. „Aber wer als Nächster fragt, ob er zuerst dran ist, muss bis zum Schluss warten.“
    Alle kleinen Münder schlossen sich und die drei ließen sich zurück auf ihre Plätze fallen. J.T. war beeindruckt.
    Er stellte den Kuchen vorsichtig ab und fand auch noch einen Platz für Hannahs Korb. Dann wandte er sich Hannah zu und streckte ihr seine Hand entgegen. „Ihr Drachen, Mylady?“
    Sie machte einen Knicks und reichte ihn ihm. „Oh, ich danke Euch, Sir Tucker. Doch Obacht, er ist ein gefährliches Tier.“
    J.T. verbeugte sich ritterlich, woraufhin die Kinder kicherten. Der Stoff des Drachen schimmerte violett im Sonnenlicht. Er fuhr mit den Fingern darüber. Das weiche, luxuriöse Material überraschte ihn.
    „Ist das Seide?“, flüsterte er ihr ins Ohr.
    „Nur ein kleines Stück.“ Sie lächelte die Kinder weiter an, während sie aus dem Mundwinkel heraus sprach. „Tessa hat diesen Stoff seit Wochen angehimmelt. So kann sie sich darüber freuen.“
    Es musste einer der teuersten Stoffe aus ihrem Sortiment sein, trotzdem hatte sie ihn benutzt, um einem kleinen Mädchen einen Gefallen zu tun. „Du weißt, dass er vielleicht einfach in einem Baum hängen bleibt?“
    „Das hoffe ich doch.“ Jetzt lachte sie ihn direkt an. „Der halbe Spaß beim Drachensteigenlassen ist doch, wenn man ihn aus einer gefährlichen Situation retten muss. Wofür habe ich denn ansonsten meinen unerschrockenen Ritter?“
    Er war wie verzaubert von ihrer ausgelassenen Fröhlichkeit und freute sich mehr denn je darauf, den ganzen Tag mit ihr verbringen zu können.
    „Gut“, rief er mit lauter Stimme. „Alle Mann an Bord. Wir machen uns auf den Weg.“
    Vorsichtig legte J.T. den Drachen zwischen den Körben mit dem Essen ab, während Louisa auf die Ladefläche kletterte und ihre Füße über den Rand baumeln ließ.
    „Ich sitze hier bei meinen Kleinen“, sagte sie und winkte ab, als J.T. ihr einen Platz vorne anbot.

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