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Eine Lady nach Maß

Eine Lady nach Maß

Titel: Eine Lady nach Maß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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Cordelia schien Essen für eine ganze Stadt vorbereitet zu haben. Hannah musste zweimal tief einatmen, um sich wieder zu sammeln. Warum nur brachte dieser Mann sie immer wieder so durcheinander?
    Louisa breitete die Decken auf dem Gras aus und beschwerte sie mit einigen Steinen und den Schüsseln, damit der Wind sie nicht wegwehen konnte, während Jericho sich um die Pferde kümmerte. Cordelia arrangierte das Essen, sodass es noch appetitlicher aussah. Da Hannah ihr nicht in die Quere kommen wollte, räumte sie die Teller und das Besteck aus. Als sie gerade die Gabeln auf den Servietten arrangiert hatte, hob sie ihren Blick und sah Jericho, der auf eine Gruppe Männer zuging, die sich zum Hufeisenwerfen versammelt hatten.
    Sie bewunderte seine selbstbewussten Schritte und die Art, wie die Gruppe ihn in ihrer Mitte willkommen hieß. Sie war stolz auf ihn. Und obwohl bisher nur Cordelia etwas von ihrer Zuneigung wusste, spürte Hannah, dass sie zueinandergehörten. Wie würde es sein, wenn sie Jericho eines Tages ihren Mann nennen würde ...?
    Jericho wandte sich einem Mann in der Gruppe zu und sprach kurz mit ihm. Hannah erkannte, dass es Ike Franklin war.
    Schnell stellte sie ihren Korb ab und wandte sich um, um Cordelia zu warnen. Ihre Freundin war so beschäftigt damit, die Köstlichkeiten zu arrangieren, dass sie sich undamenhaft nach unten gebeugt hatte. Das Essen sah zwar äußerst appetitlich aus, doch Hannah bezweifelte, dass Ike es bemerken würde, wenn ihm als Erstes Cordelias Gesäß entgegengestreckt wurde. Kein besonders gelungener Auftakt für diesen besonderen Tag.
    Hannah eilte an die Seite ihrer Freundin und versuchte, sie aufzurichten.
    „Einen Moment.“ Cordelia widerstand Hannahs Versuchen. „Ich muss nur noch –“
    „Er kommt“, flüsterte Hannah ihr ins Ohr. „Du willst ihn doch nicht zuerst mit deiner Kehrseite begrüßen, oder?“
    Cordelia fuhr so schnell auf, dass Hannah zur Seite springen musste. Aufgeregt wirbelte sie herum und sah die Männer, die zu ihnen herüberkamen.
    „Ike kommt.“ Cordelias Stimme wurde panisch.
    „Ja, Liebes.“ Hannah lächelte aufmunternd und zupfte noch einmal an dem Stoff um Cordelias Hüften.
    „Was soll ich machen? Was soll ich sagen?“ Cordelias Augen waren auf Ike geheftet, aber alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen. Hannah befürchtete, dass ihre Freundin jeden Moment ohnmächtig in den Karottensalat sinken würde.
    Hannah trat vor Cordelia und sah sie bestimmt an. „Das ist ein Tag wie jeder andere. Du lächelst ihn an wie immer. Du redest mit ihm wie immer. Du verhältst dich so, als sei alles wie immer, denn es ist alles wie immer. Der einzige Unterschied ist, dass du ein anderes Kleid anhast.“
    „Nichts ist anders“, flüsterte Cordelia hektisch. „Alles ist wie immer.“
    Als Hannah die Schritte der Männer hinter sich hörte, setzte sie ein fröhliches Lächeln auf und starrte Cordelia so lange an, bis diese das Lächeln erwiderte. Dann trat sie einen Schritt zur Seite und überließ Gott den weiteren Verlauf dieser Liebesgeschichte.
    Für ein paar Sekunden sagte niemand etwas. Ike starrte Cordelia an, sein Mund stand leicht offen, als wären ihm die Worte im Hals stecken geblieben. Das Lächeln auf Cordelias Gesicht war zu einem schüchternen Zucken geworden, doch dafür hatte sie nun eine rosige Gesichtsfarbe.
    Hinter ihnen räusperte sich jemand. Louisa huschte an ihnen vorbei. „Ich schaue mal, wo die Kinder abgeblieben sind.“
    Endlich hatte Ike seine Sprache wiedergefunden und nahm seinen Hut ab. „Danke, dass Sie mich eingeladen haben, heute mit Ihnen zu essen, Miss Tucker. Ich kann mir keinen schöneren Ort vorstellen, diesen Tag zu verbringen.“
    Cordelia nickte dankbar und hatte sich wieder in der Gewalt. Hannah war sehr stolz auf sie.
    „Ich habe ein paar Ihrer Lieblingsspeisen gemacht“, sagte Cordelia nun und zeigte auf die Picknickdecke. „Gebratenes Hühnchen, Kartoffelsalat … oh, und einen Kuchen.“
    „Mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen. Kann ich Ihnen behilflich sein?“
    Cordelia zögerte. „Also, Hannah hat –“
    „– auf eine Gelegenheit gewartet, einen guten Platz zum Drachensteigen zu suchen.“ Hannah sah Cordelia bedeutungsvoll an, bevor sie sich wieder Ike zuwandte. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, meinen Platz hier einzunehmen, Mr Franklin? Nach dem Essen möchte ich mit den Kindern gerne einen Drachen steigen lassen. Und dafür will ich mich schon mal ein bisschen

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