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Eine Lady nach Maß

Eine Lady nach Maß

Titel: Eine Lady nach Maß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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Kinder sich zu uns setzen und … Ich dachte, ich hätte genug, aber … pack noch einen Laib Brot dazu und ein paar Äpfel.“
    „Das war ein Scherz.“ J.T. gluckste und schüttelte seinen Kopf. „Du hast genug Essen hier, um die ganze Stadt zu versorgen. Es ist gut, dass niemand den General gemietet hat. Wir werden schon einen Transportwagen brauchen, um das alles hier auf die Wiese beim Teich zu bringen. Zumal Hannah und Louisa auch Essen mitbringen.“
    Sie starrte ihn finster an. „Wie auch immer. Pack noch die Apfelbutter ein. Ich habe schon zwei Laibe Brot im Korb bei den Törtchen und den Keksen. Hannah bringt auch noch Kuchen mit, also brauchen wir den zusätzlichen Laib wirklich nicht. Louisa hat gesagt, dass sie Schinkensandwiches macht.“
    J.T. nahm ein Glas Apfelbutter und trug die Kisten und den Korb mit dem Brot nach draußen zum Wagen. Als er zurückkam, hatte Delia den Eiersalat fertig. „Bring den ganz zum Schluss raus und sorg dafür, dass er nicht in der Sonne steht.“
    „Aye Aye, Captain.“ J.T. nahm ihr die Schüssel ab und salutierte.
    Sie schob ihn beiseite. „Hör auf damit, du Dummkopf. Ich muss mich jetzt umziehen.“ Delia huschte an ihm vorbei, hielt dann aber noch einmal an. „Oh! Ich habe völlig vergessen, Teller, Besteck und Servietten einzupacken.“
    J.T. schob sie in Richtung ihres Zimmers. „Ich übernehme das. Mach du dich fertig. Wenn du zu lange brauchst, ist das Picknick vorbei, bis wir dort auftauchen.“
    Mit einem Nicken ging sie in ihr Zimmer. Doch sie schien kein großes Vertrauen in seine Fähigkeit zu haben, denn alle paar Augenblicke rief sie ihm neue Anweisungen durch ihre Zimmertür zu. Ein Brotmesser, die Kiste mit den Trinkbechern für die Limonade, zwei oder drei alte Decken und so weiter und so fort, bis J.T. langsam bezweifelte, dass sie noch Platz für Fahrgäste haben würden, wenn er fertig war.
    Als endlich alles eingeladen war, nahm J.T. seinen guten Mantel von der Stuhllehne und zog ihn über. Es kam ihm komisch vor, seinen Sonntagsanzug zu einem Picknick zu tragen, doch die Frauen der Stadt bestanden darauf, dass sich auch die Männer bei solchen Ereignissen angemessen herausputzten. Er zog den Kragen des wollenen Mantels zurecht und ging in den Flur, um an Delias Tür zu klopfen. „Komm schon. Du hattest genug Zeit. Ike denkt nachher noch, du hättest ihn versetzt.“
    Die Tür knarzte, als Cordelia sie öffnete. Sie machte einen vorsichtigen Schritt, biss sich auf die Unterlippe und fuhr mit einer Hand über die Vorderseite ihres Kleides. „Ich fühle mich wieder wie das kleine Mädchen, das mit Mamas Kleidern Modenschau spielt. Sehe ich albern aus?“
    J.T. verschlug es die Sprache. Wortlos starrte er die wunderschöne Frau an, die seine Schwester geworden war, und fragte sich, wie er diese Tatsache bis zu diesem Moment hatte übersehen können. Der grüne Stoff des Kleides spiegelte die Farbe von Cordelias Augen wider und machte ihr Gesicht lebendiger als sonst. Gleichzeitig betonte das Korsett ihre schmaler gewordene Taille und ihre Kurven genau an den richtigen Stellen, während der Stoff des Rockes ihre Beine locker umspielte.
    Ein bisschen Farbe, ein modischer Schnitt und einige Wochen Freundschaft und Unterstützung hatten Delia zu einer wahren Schönheit gemacht.
    Er streckte ihr seine Hand entgegen und führte sie in den Flur, wo er sie einmal herumwirbelte. Als sie ihn wieder ansah, gab er ihr einen Kuss auf die Wange. „Du siehst beeindruckend aus, Delia. Wirklich. Nicht einmal unsere Mutter könnte sich mit deiner Schönheit messen.“
    „Denkst du, Ike wird es gefallen?“
    Während J.T. Delia seinen Arm anbot, schluckte er ein Lachen hinunter. „Schwesterherz, ich bezweifle, dass er seine Augen von dir abwenden kann.“
    Zu sehen, wie sich ihr Gesicht aufhellte, erwärmte J.T.s Herz. Er hatte sie viel zu lange in diesen hässlichen Kleidern herumlaufen lassen. Zu Weihnachten würde er ihr Kleider in Sonnenscheingelb, Kornblumenblau und Präriegrasgrün schenken, damit sie ihre braunen und grauen Hauskleider ausrangieren konnte. Praktisch konnte trotzdem schön sein, das wusste er jetzt.
    Hannah würde wahrscheinlich vor Lachen ihre Haube verlieren, wenn sie ihn das sagen hörte.
    Sie schlossen das Haus ab und fuhren zu Louisa. Die drei Kinder sprangen aufgeregt um ihre Mutter herum, als J.T. den Wagen vor dem alten Haus anhielt. Louisa rief sie halbherzig zurück, konnte aber ein Lächeln nicht unterdrücken. Diese

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