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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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wollte dich etwas über die Tochter fragen«, sagte er.
    »Celia.«
    »Ja. Ist es möglich, dass sie etwas herausgefunden hat, was dir entgangen ist?«
    »Das wäre natürlich möglich. Es ist aber nicht sehr wahrscheinlich. Selbst wenn, was sollte es ihr sagen?«
    Edward dachte stirnrunzelnd darüber nach.
    »Warum fragst du?«, hakte Jonathan nach.
    »Weil mir meine Frau erzählt, dass Alessandras Vergangenheit bei den Damen eines gewissen Alters plötzlich zu einem Thema von einigem Interesse geworden ist. Man hat fast den Eindruck, als würde jemand eine Zusammenstellung der Gerüchte über sie vornehmen. Summerhays’ Mutter hat ein paar alte Freunde befragt, die sich wiederum bei anderen erkundigt haben – nun, es ist höchst sonderbar.«
    »Der Grund dafür ist wahrscheinlich einfach nur ihr kürzlicher Tod. Vielleicht hatten zwei Damen eine Unstimmigkeit über ihre Erinnerungen an sie und wollten wissen, wer recht hat.«
    »Wie es auch immer dazu gekommen ist, es gefällt mir nicht.« Edward spießte ihn mit seinem Blick regelrecht auf. »Du kennst sie? Die Tochter?«
    »Celia. Ja, ich kenne sie. Ich habe als Teil meiner Ermittlungen mit ihr gesprochen.«
    »Du musst herausfinden, ob sie etwas erfahren hat. Sei nachdrücklich. Biete ihr etwas Geld an, wenn du musst. Jemand von ihrer Art wird entweder auf Bezahlung oder auf Drohungen reagieren.«
    Zwei Damen, die in ein inniges Zwiegespräch vertieft waren, kamen ihnen entgegen. Jonathan ließ sie vorbei, während seine Verärgerung über Edward vor sich hin brodelte. »Was meinst du mit
ihrer Art
?«, fragte er, sobald sie wieder allein waren.
    Edward stöhnte ungeduldig auf. »Ich bin nicht in der Stimmung, deine Empfindlichkeiten gegenüber solchen Frauen zu besänftigen, Jon. Ich spreche nicht von deiner Mutter. Das ist nicht das Gleiche. Und selbst wenn es das wäre, würde es keinen Unterschied für mich machen. Das hier ist eine ernste Sache, und du musst zuallererst an deine Pflicht denken. Tu, was nötig ist, um das herauszufinden, was du von ihr wissen musst.« Er lächelte ihn beschwichtigend an. »Du weißt, wie es sein muss.«
    »Ich weiß, wie es sein muss, wenn die Mission für England ist. Doch die Tage, an denen eine angreifbare Küste so viel entschuldigte, sind lange her, Onkel. Ich weiß nicht einmal, wer bei diesem verdammten Einsatz mein Auftraggeber ist. Es gibt Grenzen dessen, was ich bei seiner Ausführung zu tun bereit bin. Und Celia Pennifold zu beleidigen oder zu bedrohen liegt weit darüber hinaus.«
    Edwards Gesicht lief rot an. Er warf Jonathan einen scharfen Blick zu. »Du protestierst zu viel, mein lieber Junge. Was bedeutet dir diese Frau, dass du so beschützerisch bist? Hat sie dich verführt? Das hat sie, oder?«
    »Das hat sie nicht.«
    »Dann hast du sie verführt. Streite es nicht ab; ich kann es dir ansehen. Andere vielleicht nicht, aber für mich bist du kein Buch mit sieben Siegeln mehr.« Ungeduldig klopfte er mit seinem Spazierstock auf den Boden. Es war ein schneller, verärgerter Rhythmus. »Bist du wahnsinnig? Eine Affäre mit einer solchen Frau ist …«
    »Du kennst sie nicht, als hör auf, so über sie zu sprechen. Eine solche Frau. Jemand von ihrer Art. Verdammt, das ist genug, um mich …«
    »Ich muss sie gar nicht kennen. Es ist mir egal, ob sie Tag und Nacht betet. Ihre Mutter hat diesen Weg beschritten, sie wurde für das gleiche Leben herangezogen, und niemand aus der Gesellschaft hat das vergessen. Wenn du dir weiterhin Hoffnungen auf Anerkennung machen willst, solltest du diese Affäre sofort beenden und hoffen, dass niemand etwas davon mitbekommen hat. Mehr braucht dein Cousin nicht; eine weitere Ausrede, um dich zu verleugnen …«
    »Verdammt, er verleugnet mich ja ohnehin, also hör auf, mir mit diesem alten Köder vor der Nase herumzuwedeln. Es ist mir egal, was Thornridge davon hält.«
    »Ist es das wirklich? Wie ich sehe, hat sie dir vollkommen den Kopf verdreht. Nun, wenn ihre Mutter das konnte, kann sie es sicher ebenso gut.« Er richtete sich auf und schnaubte. »Aber ich sehe, dass sie dich für meine Zwecke zu sehr kompromittiert hat.«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich vertraue dir bei diesem Auftrag nicht mehr. Du bist raus. Ich werde jemand anderen finden müssen, der sich nicht von einem hübschen Gesicht ablenken lässt. Mein Instinkt sagt mir, dass sie etwas weiß, und ich habe vor herauszufinden, was das ist.«
    Edward marschierte mit geradem Rücken weiter. Sein Spazierstock

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