Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
Vom Netzwerk:
der Straße vor dem Haus seines Cousins verabschieden wollen, doch in seiner unberechenbaren Art hatte Castleford darauf bestanden, ihn zu der Stelle zurückzubringen, wo er ihn aufgegabelt hatte.
    »Ich finde, dass dies ein Sieg ist, der nach Besinnung verlangt, nicht nach einer Feier. Und er kommt nicht ohne einen Preis.«
    »Du meinst die Einschränkung der Freiheit. Die Verpflichtung, respektabel und langweilig zu sein. Ich prophezeie dir, dass der Tag kommen wird, an dem du dich voller Wehmut nach deiner vergangenen Bedeutungslosigkeit zurücksehnen wirst. Je geringer du in unserer gehobenen Welt bist, desto erstickender kann diese Welt sein. Ich bin froh, dass ich ganz oben geboren wurde, das kann ich dir sagen.«
    »Möglicherweise werde ich es vorziehen, bedeutungslos zu bleiben. Die Pläne meines Cousins für mein weiteres Leben sind detaillierter, als mir lieb ist.«
    »Für mich klangen sie vorhersehbar genug. Da du dich weder gegen die finanzielle Zuwendung noch gegen die Verbindungen gesträubt hast, müssen es wohl seine Ansichten über eine Ehe gewesen sein, die dir nicht gefallen haben.«
    Genau so war es. Er hatte kein Interesse an einer solchen arrangierten Ehe, ganz gleich, wie hoch die Mitgift der potenziellen Braut sein mochte. Wäre sein Verlangen nach Geld oder Achtbarkeit so groß gewesen, hätte er eine solche Partie leicht selbst finden können.
    Der Herzog schloss seine Augen und ließ Jonathan mit seinen Gedanken allein. Schließlich hielt die Kutsche vor Celias Haus. Jonathan stieg aus.
    »Bist du nicht mal ein bisschen in Versuchung, jetzt nach allem zu greifen, Albrighton?«
    Jonathan sah zurück in die Kutsche. Castleford schien plötzlich wieder sehr wach zu sein.
    »Er hat es praktisch zugegeben«, sprach Castleford weiter. »Wenn er versucht hat, dich umzubringen, hat er sich von dir bedroht gefühlt. Und ein Bastard stellt keine Bedrohung dar. Du willst doch jetzt bestimmt die ganze Wahrheit erfahren.«
    Instinktiv warf Jonathan einen Blick über seine Schulter, zu dem Haus und dem Fenster im ersten Stock.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich das will oder kann. Mein Onkel hat jahrelang behauptet, nach der Wahrheit zu suchen.«
    »Für mich klang es so, als würde dein Onkel einem Herren dienen, der kein Interesse daran hat, dass du irgendetwas erfährst. Diese Sache am Ende war höchst interessant.«
    »Ich bitte dich darum, nichts davon weiterzugeben. Mein Cousin trachtet lediglich danach, zwischen mir und dem einzigen Verwandten, der in all den Jahren meine Existenz anerkannt hat, Zwietracht zu säen. Was den Rest angeht, hat mir meine Mutter nicht viel erzählt, nur dass der Earl sie auf seinem Totenbett geheiratet hat. Das ist alles. Ich habe mich immer gefragt, ob es wahr ist, und nun denke ich, dass es stimmt, aber das ist nicht das Gleiche, wie es beweisen zu können.« Er schloss die Kutschentür. »Ich danke dir für deine Hilfe heute und hoffe, dass die Verführung meiner Cousine keinen allzu großen Umstand für dich dargestellt hat.«
    Castleford lachte. Er steckte seinen Kopf aus dem Fenster. »Ich würde dir alles darüber erzählen, aber da sie nun offiziell deine Cousine ist, wäre das wohl unangebracht.«
    »Höchst unangebracht.«
    Castleford sah zum Haus. »Selbst wenn du dich Thornridges Plänen fügst, musst du sie nicht unbedingt aufgeben. Miss Pennifold wird das schon verstehen. Wahrscheinlich erwartet sie gar nicht mehr als das, was sie nun hat.«
    Er gab seinem Kutscher das Zeichen loszufahren. Jonathan ging zum Haus.
    Castleford hatte wahrscheinlich recht. Celia Pennifold erwartete nicht mehr. Sie hatte vor Jahren auf schmerzhafte Weise erfahren müssen, dass die Lektionen ihrer Mutter bezüglich Männern der Gesellschaft und ihrer Ehefindung äußerst zutreffend gewesen waren. Sie würde ihn vielleicht sogar dazu ermutigen, Thornridges Partie für ihn zu akzeptieren. Und sie würde wahrscheinlich zustimmen, weiterhin seine Geliebte zu sein.
    So wurden diese Dinge schließlich geregelt. Das war die Art und Weise, wie es sein sollte.
    Gelächter durchbrach die nächtliche Stille. Ein Lichtstrahl durchschnitt die Dunkelheit. Drei Männer verließen zusammen den Herrenclub Brooks und torkelten zu ihren Kutschen und Pferden.
    Jonathan wartete im Schatten. Alle Männer waren Gewohnheitstiere, und der Mann, auf den er wartete, war genau wie alle anderen an seine Gepflogenheiten gebunden. Jonathan hatte sich mehr aus Neugier denn aus Berechnung über sie

Weitere Kostenlose Bücher