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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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zu erkennen, dass ihre Grübelei über Jonathans Herkunft albern war.
    Denn die andere Information über ihn und der seltsame Umstand, dass er als Friedensrichter fungiert hatte, waren eigentlich viel wichtiger gewesen. Mr Albrighton mochte nützlicher sein, als sie gedacht hatte. Sie war sicher, dass er ihr helfen würde, wenn sie ihn auf die richtige Art darum bat. Was sie wahrscheinlich nicht tun sollte.
    Aber auch wenn niemals etwas zwischen ihnen sein konnte, war ein klein wenig Tändelei bestimmt entschuldbar, wenn es einer guten Sache diente.

12
    Der Brief kam morgens zusammen mit seinem warmen Wasser. Die Schrift war klar und weiblich, das Papier ordentlich gefaltet. Es war eine Einladung von Celia. Ob Mr Albrighton Interesse hätte, heute Abend mit Miss Pennifold zu Abend zu essen?
    Erwartungsvoll verfasste er eine Zusage und schickte sie zu ihr hinunter.
    An diesem Abend zog er sich an, als würde er an einer feinen Gesellschaft in Mayfair teilnehmen. Während er mit großer Sorgfalt sein Halstuch band, fragte er sich, ob sie ihn in einem ihrer Seidenkleider begrüßen würde. Es konnte sich ebenso gut um ein zwangloses Dinner handeln. In diesem Fall würde er ein wenig lächerlich wirken. Doch er riskierte es und baute darauf, dass Celia wusste, wie man Wert auf Etikette legte, wenn diese erforderlich war.
    Dieses Abendessen diente natürlich nur einem Zweck. Sie wollte etwas von ihm. Es war ihm sicher nachzusehen, dass er sich stattdessen einen anderen Grund wünschte. Es wäre einfach zu schön, wenn sie zu dem Entschluss gekommen wäre, dass Tugendhaftigkeit keine Tugend war, und sie nun noch mehr verstohlene Küsse wollte.
    Er lachte über sich selbst, als er die Vordertreppe hinunterstieg. Als er an Celias Zimmer vorbeikam, blieb er kurz stehen. Durch Wand und Tür drang weibliches Flüstern. Einer spontanen Eingebung folgend klopfte er an.
    Drinnen trat Stille ein. Dann öffnete sich die Tür einen Spalt und Bella steckte ihren Kopf heraus.
    »Sagen Sie Miss Pennifold, dass ich gekommen bin, um sie zum Abendessen zu geleiten.«
    Bella warf einen Blick über ihre Schulter. Schon bald kam Celia durch die schmale Öffnung in Sicht. Bella eilte davon.
    »Sie sind ja ein richtiger Kavalier, Mr Albrighton«, sagte Celia. Ihr Haar war kunstvoll frisiert, mit vielen kleinen ineinander verschlungenen Zöpfchen. Sie trug das beigefarbene Satinkleid aus der Truhe, das sie sich angesehen hatte, als er in die Dachbodenkammer gekommen war.
    Sie sah atemberaubend aus. Kultiviert, elegant und äußerst weiblich. Sie war gekleidet, um die Aufmerksamkeit eines Mannes zu fesseln.
    Nun war er hundertprozentig davon überzeugt, dass sie etwas von ihm wollte.
    Genau wie er von ihr. Allerdings bezweifelte er, dass es sich dabei um die gleiche Sache handelte. Verführungsstrategien schossen ihm durch den Kopf, damit sie sich am Ende des Abends doch noch einig waren.
    »Bella, mein Tuch bitte.«
    Hinter ihr erschien Bellas Hand, die ein venezianisches Schultertuch hielt. Es war cremefarben, mit einem dunkelblauen Blumenmuster. Celia trug keinen Schmuck. Er überlegte, ob er sich leisten könnte, die weiche Haut unter ihrem Hals mit Saphiren zu schmücken, wenn er alles, was er besaß, verkaufen und den Rest seines Lebens in einer Einöde verbringen würde.
    Geduldig wartete sie darauf, dass er beiseitetrat. Schließlich besann er sich und bot ihr seinen Arm an.
    »Marian kocht, also erwarten Sie keine französische Küche«, sagte sie, während sie die Treppe hinunterstiegen. Der fließende Satinstoff ihres Rockes berührte seine Beine. Es fühlte sich wie ein Streicheln an, auch wenn der Stoff seine Haut nicht direkt berührte.
    »Ich bin sicher, dass es viel besser werden wird als meine üblichen Abendessen«, entgegnete er.
    »Waren Mahlzeiten ein Teil Ihrer Mietvereinbarungen, die ich vernachlässigt habe? Bitte entschuldigen Sie, wenn dem so sein sollte. Ich wusste es nicht, da ich nie einen Blick auf den Vertrag werfen konnte.« Nachdrücklich zog sie eine Augenbraue in die Höhe.
    »Ich werde ihn morgen bei Ihnen vorbeibringen.«
    Das Speisezimmer war mit einigen der Pflanzen und Blumen dekoriert worden, die von der letzten Lieferung aus Cumberworth übrig geblieben waren. Die Beleuchtung kam einzig und allein von zwei Kerzenleuchtern zwischen den beiden bereitstehenden Tellern. Celia hatte einige Mühe auf sich genommen, um eine gemütliche und ansprechende Atmosphäre zu zaubern.
    Bella und Marian, die saubere

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