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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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doch sie hatte sich beim Eintreffen der Gäste zurückgezogen. Sie wusste, dass die Frauen, die dieses Haus verlassen hatten, mit Daphne gelegentlich über alte Zeiten plaudern wollten. Sie war nicht gekränkt, wenn das geschah.
    »Was deine Rechtfertigung angeht, neugierig auf ihn zu sein, erinnere ich dich daran, dass ich das Zimmer neben deinem hatte und du auf mich überhaupt nicht neugierig warst«, fügte Verity hinzu.
    »So ein Unsinn. Natürlich war ich neugierig. Ich habe nur niemals nachgefragt, weil das ja unsere Abmachung war. Mit Mr Albrighton habe ich keine solche Regel festgelegt, und wenn du mich fragst, gibt es eine Menge Gründe, wegen ihm neugierig zu sein.«
    »Wie bei jedem gut aussehenden Mann, nehme ich an«, erwiderte Daphne, um ein wenig Öl ins Feuer zu gießen. Sie kehrte zum Sofa zurück und warf Celia einen äußerst direkten Blick zu.
    Celia spürte, wie ihre Wangen unter Daphnes Blick ganz warm wurden. »Es liegt nicht daran, dass er gut aussieht. Er ist mir ein Rätsel. Er ist mit Veritys und mit Audriannas Mann befreundet, und Verity sagt, dass er der uneheliche Sohn eines Earls sei. Und doch scheint er als erwachsene Person auf einmal aus dem Nichts aufgetaucht zu sein, so wenig weiß man über seine Familie und Herkunft. Er ist weder Geschäftsmann, noch scheint er reich zu sein. Ich denke, es ist vollkommen normal, dass ich das alles als ein wenig zu mysteriös empfinde.«
    »Wenn du darauf bestehst, bin ich bereit, über Mr Albrighton zu reden«, sagte Daphne. »Doch bevor du weitersprichst: Habe ich schon erwähnt, Verity, dass Mrs Hill letztens ein neues Trifle-Rezept ausprobiert hat? In der Creme war ein Hauch Zitrone.«
    »Das klingt köstlich«, erwiderte Verity. »Ich liebe Trifle, ich werde sie nach dem Rezept fragen müssen. Wieso es wohl ›Trifle‹ heißt? Mein Vater hat immer behauptet, der Name käme aus dem Französischen.«
    »Wie interessant. Was es wohl bedeuten mag? Ich dachte immer, der Name stammt von dem alten Wort ›trufle‹ ab und bedeutet so etwas wie ›Kleinigkeit‹.«
    »Könnten wir zum Thema zurückkommen?«, unterbrach Celia pikiert.
    Daphne tat vollkommen unschuldig. »Mir war nicht klar, dass es dazu noch etwas zu sagen gibt, Celia.«
    Verity und Daphne grinsten sich an. Dann ergriff Daphne Celias Hand. »Also gut, lass uns zum Thema zurückkommen, dem gut aussehenden, aber irgendwie zu geheimnisvollen Mr Albrighton. Doch abgesehen vom Namen seiner Cousine wirst du hier leider nichts erfahren können. Wir sind genauso unwissend wie du.«
    »Glaubst du wirklich? Ich nämlich nicht. Es ist ziemlich auffällig, dass sich eine Person vollkommen aus der Unterhaltung heraushält.«
    Celia warf dieser Person einen Blick zu. Daphne und Verity sahen ebenfalls in diese Richtung.
    Das stumme Objekt ihrer Aufmerksamkeit setzte sich in ihrem Sessel am Kamin ein wenig aufrechter hin. Lady Sebastian Summerhays riss ihre grünen Augen auf wie ein Kind, das man beim Stehlen von Süßigkeiten erwischt hatte.
    »Hat Celia recht, Audrianna? Hast du über Mr Albrighton Informationen von Interesse?«, fragte Verity.
    Audriannas blickte von einer ihrer Freundinnen zur nächsten. Ihre Wangen röteten sich. Abwesend strich sie sich über ihr kastanienbraunes Haar, was sie immer tat, wenn sie nervös war.
    »Eventuell«, murmelte sie. »Aber ich sollte es dir nicht sagen, Celia. Mr Albrighton könnte ungehalten sein, wenn ich es tue. Sebastian hat so etwas angedeutet.«
    »Hat Lord Sebastian dir untersagt, mit uns zu sprechen?«, fragte Verity.
    »Das hat er nicht. Er hat nur zum Ausdruck gebracht, dass es besser wäre, wenn ich nicht wiederholen würde, was seine Mutter mir gesagt hat.«
    »Er hatte unrecht.« Celia kicherte und lehnte sich zu Audrianna. »Was hat sie gesagt? Hör auf, uns auf die Folter zu spannen, und erzähl es.«
    Audrianna widerstand nur noch ein paar Augenblicke länger. »Der Earl of Thornridge hat für seine Ausbildung bezahlt. Das hat Albrighton zugegeben, als er mit Sebastian zusammen zur Schule gegangen ist.«
    »Das erklärt zumindest diese Sache«, bemerkte Celia. »Die Familie hat also doch ein wenig Verantwortung übernommen. Damit haben sie anerkannt, dass es keine unbegründete Forderung ist. Und doch war seine Cousine absichtlich unhöflich.«
    »Der letzte Earl starb, bevor Mr Albrighton geboren wurde«, erklärte Audrianna, die sich für das Thema langsam erwärmte. »Aber seine Mutter trug ihn bereits in sich, und der letzte Earl

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