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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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zumindest anhören, bevor Sie sie ablehnen.«
    Schicksalsergeben nickte er. »Vergeben Sie mir. Ich war unhöflich. Sagen Sie mir, was Sie möchten.«
    »Es ist ganz einfach. Ich will herausfinden, wer mein Vater ist.«
    »Wofür?«
    Sie verdrehte die Augen. »Brauche ich dafür einen Grund? Ich will es einfach wissen! Würden Sie es an meiner Stelle nicht wissen wollen? Sie sind ebenfalls ein uneheliches Kind, und selbst Sie kennen Ihren Vater, aber ich tue es nicht.«
    »Mein Vater hat mich anerkannt, auch wenn es seine Verwandten nicht tun. Wenn Ihr Vater es vorgezogen hat, Sie nicht anzuerkennen, hatte er wahrscheinlich einen Grund dafür und wird Erkundigungen nicht besonders zu schätzen wissen.«
    »Sein Grund wird der gleiche gewesen sein, den alle Leute angeben, die mit mir zu tun haben. Er nahm an, dass ich meiner Mutter nacheifern würde und wollte nicht, dass sein Name damit in Verbindung gebracht wird. Doch falls ich mich gegen ihr Gewerbe entscheide, ändert er vielleicht seine Meinung. Und ich hoffe auch nicht, dass Sie ihn wissen lassen werden, dass Sie ihn ausspionieren, also spielt seine Wertschätzung keine Rolle.«
    Falls ich mich dagegen entscheide.
Die Frage war also immer noch nicht endgültig entschieden.
    »Ich kann keine Information aus der Luft zaubern. Sagen Sie mir, was Sie bereits wissen, und ich entscheide dann, ob es überhaupt eine Aussicht auf Erfolg gibt, falls ich zustimmen sollte.«
    »Das ist das Problem. Ich weiß rein gar nichts. Ich hatte gehofft, ein paar Hinweise in ihren Unterlagen und Habseligkeiten zu finden, aber sie hat alles entfernt, was mich zu ihm führen könnte.« Ihre Miene wurde traurig. Ihre gesamte Haltung wurde es. »Ich will doch nur seinen Namen wissen, damit die eine Hälfte von mir nicht mehr diese Leere ist. Es war grausam von ihr, dafür zu sorgen, dass ich ihn niemals sehen würde, nicht einmal von Weitem in einem belebten Park.«
    Doch das allein war schon aufschlussreich. Alessandra hätte sich nicht so viel Mühe gegeben, die Identität eines unwichtigen Mannes zu schützen. Und ein bedeutungsloser Mann würde auch nicht über die Macht verfügen, die eine solche Diskretion nötig machte.
    Celia betrachtete ihn aufmerksam. Alles Spielerische war aus ihrem Verhalten gewichen, sobald sie mit diesem Thema begonnen hatte. Es war ihr wichtig, den Namen dieses Mannes herauszufinden. Er konnte den Grund dafür verstehen. Sie hatte recht. Jonathan war ebenfalls ein Bastard, aber zumindest kannte er seine Herkunft. Er versuchte sich vorzustellen, wie es ohne dieses Wissen wäre.
    Celia war dreiundzwanzig. Ihre Empfängnis musste recht früh in Alessandras Karriere stattgefunden haben. Möglicherweise war ihr Vater dieser französische Emigrant, von dem Edward gesprochen hatte. Oder ein Liebhaber danach, der in seinen Affären diskret sein musste.
    Vielleicht fand er den Namen ihres Vaters sogar ganz beiläufig heraus, während er seinen eigentlichen Auftrag ausführte …
    Als er nichts mehr sagte, runzelte Celia die Stirn. Entschlossenheit schlich sich in ihren Blick. Langsam erhob sie sich, und das Kerzenlicht wärmte das blasse Beige ihres Kleides. Als sie um den Tisch herumging, warf der Satin fließende Falten.
    Sie stellte sich neben seinen Stuhl. Der Geruch von Lavendel umhüllte ihn und der Seidenstoff berührte seine Hand. Sie legte sein Gesicht zwischen ihre weichen Hände und lehnte sich vor, um ihn zu küssen.
    Ein freiwilliger Kuss, kunstvoll und gekonnt. Ihre Zunge glitt in seinen Mund und spielte, neckte und erregte. Dies war kein Impuls wie an dem Tag, als Dargent hier aufgetaucht war. Dies war Celia, die gleichzeitig aus Freude und Leid handelte.
    Heute Abend gewährte ihm die Tochter von Alessandra Northrope ihre Gunst.
    Wenn sie darauf abzielte, ihn wahnsinnig zu machen, funktionierte es hervorragend. Sein Körper reagierte primitiv. Doch das hier war nicht mehr als ein berechnendes Kurtisanenstück, und er würde verdammt sein, wenn er sich damit begnügte.
    Er zog sie auf seinen Schoß und in seine Arme. Ihr einstudiertes Gehabe verwandelte sich in überraschtes Staunen. Als er sie zu küssen begann, wollte sie sich sogar noch zurückziehen, doch sobald sein Mund ihre Lippen berührte, schmolz sie dahin. Schließlich legte sie ihren Arm um seinen Nacken.
    Sie erwies sich in diesem Kuss als ebenbürtig im Geben und Nehmen und wechselte spielend zwischen Hingabe und Zurückhaltung. Die samtene Geschmeidigkeit ihrer Lippen, die Wärme ihres

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