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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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begonnen, die Puzzlestücke zusammenzusetzen. Er ignorierte diesen Umstand und wartete ab, um zu sehen, wohin dieses Gespräch führen würde. Es gab ihm einen Vorwand, die Nuancen in ihren Augen und ihrem Gesichtsausdruck zu beobachten und die Art, wie sich das Licht der Kerzen sanft über ihre Haut bewegte.
    »Mir wurde klar, dass jemand Wichtiges ein gutes Wort für Sie eingelegt haben musste, um Ihnen diese Position zu verschaffen«, fuhr sie fort. »Ich glaube, Sie haben niemals in dieser Gegend gelebt, also hat man Sie den Ortsansässigen dort besonders empfehlen müssen. Dann erinnerte ich mich daran, wie Sie während des Krieges, als ich bei meiner Mutter wohnte, immer wieder plötzlich verschwanden und unerwartet zurückkamen. Ich habe über all diese Dinge eine Theorie entwickelt.«
    Sie lächelte süffisant, und ihre Augen funkelten schelmisch.
    »Wenn mir Ihre Theorie Einladungen zu privaten Abendessen einbringt, zu denen Sie Satinkleider tragen, ist es unwahrscheinlich, dass ich sie für falsch erklären werde.«
    »Wollen Sie denn nicht mal wissen, wie meine Theorie lautet?«
    »Eigentlich nicht. Ich denke, dass Sie sie mir so oder so erläutern werden.«
    Zuerst schmollte sie hinreißend über seine Verweigerung, ihr Spiel mitzuspielen. Doch dann erzählte sie ihm ihre Theorie, wie er erwartet hatte.
    »Ich denke, dass Sie einer dieser Männer sind, die während des Krieges drüben in Frankreich spioniert haben. Was sagen Sie nun?«
    »Ich bin erleichtert, dass mich Ihre Theorie zumindest nicht als Langweiler dastehen lässt.«
    »Des Weiteren denke ich, dass Sie von wichtigen Leuten in den Norden geschickt wurden, um herauszufinden, was dort oben vor sich geht. Ich glaube, dass Sie momentan auf einen neuen Auftrag dieser Art warten.«
    »Sie verfügen über eine lebhafte Fantasie.«
    »Ich habe noch mehr. Ich denke, Sie sind an diese ungewöhnliche Profession geraten, weil jemand anders die Gerüchte vor Jahren ebenfalls mitbekommen hat. Dieser Jemand hat Ihnen diese eine Tür geöffnet, als Ihnen die meisten anderen verschlossen blieben.« Sie legte ihren Kopf schief und warf ihm einen hochmütigen Blick zu. »Was halten Sie nun von meiner Fantasie, Mr Albrighton?«
    Marian servierte Geflügel in einer reichhaltigen Sauce. Nachdem sie gegangen war, schenkte Jonathan Celia noch ein Glas Wein ein. »Ich war nur ein paarmal in Frankreich. Die meisten meiner Missionen waren hier in England. Hauptsächlich entlang der Küste. Was den letzten Teil angeht, haben Sie ebenfalls recht. Ein wichtiger Mann hat mir eine Tür geöffnet.« Er hob sein Glas zum Salut.
    Sie sah ihn mit erstaunt aufgerissenen Augen an. »Soll das bedeuten, ich habe recht? Ich habe richtig geraten?«
    »Das meiste davon.« Sie wirkte so erstaunt, dass er es bereits bedauerte, so offen gewesen zu sein. Eine weiteres Ablenkungsmanöver, und sie hätte das Thema wahrscheinlich gänzlich fallen lassen.
    Nur dass er sie eben nicht mehr hatte ablenken oder anlügen wollen, nachdem sie sich so treffend mit dem Thema beschäftigt hatte. Dass sie sich überhaupt darüber Gedanken gemacht hatte, schmeichelte ihm, und vielleicht hatte das bei ihm eigene Türen geöffnet.
    Sie sah ihn unverwandt an, ganz offen. Belustigung funkelte in ihrem Blick, doch in ihrem Benehmen lag keine Spur des jungen Mädchens mehr. »Und spionieren Sie jetzt auch gerade? Bei mir?«
    Das hatte er nicht erwartet. Verdammt, sie war viel scharfsinniger, als er gedacht hatte. Er verbarg seine Überraschung hinter einem Lachen. »Sie haben mich erwischt. Die Vorsitzenden der nationalen Gartenbaugesellschaften haben den Prinzregenten ersucht, mich herzuschicken, um das Geheimnis Ihrer Pflanzen aufzudecken.«
    Sie lachte melodisch. »Es freut mich zu hören, dass Sie momentan mit so unbedeutenden Aufgaben beschäftigt sind. Ich möchte Sie nämlich gerne engagieren.«
    Wieder überraschte sie ihn. Durch den Wein und die Schönheit einer Frau hatte er seine Wachsamkeit fallen lassen. Was natürlich genau ihr Plan und der Grund dieses Abendessens gewesen waren.
    »Leider muss ich ablehnen, Miss Pennifold.«
    »Sie wissen doch noch nicht einmal, was Sie für mich tun sollen.«
    Seine Vernarrtheit hielt ihn nicht davon ab zu erkennen, dass ihm Probleme bevorstanden. »Sie können sich meine Dienste nicht leisten. Mein Honorar würde Sie arm machen.«
    »So teuer können Sie gar nicht sein. Schließlich wohnen Sie hier. Und nicht in der Park Lane. Sie könnten sich meine Anfrage

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