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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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dass der Kerl irgendwann genug von dieser Art Arbeit haben würde.«
    Ein kurzes Flackern blitzte in Lady Jarrets Augen auf, doch sie überspielte es mit einem Lächeln. »Er hat mir zudem aufgetragen, ihnen auszurichten, dass er hofft, Dienstagmorgen pünktlich wieder hier zu sein. Bis dahin wollen er und Lord Jarret die Angelegenheit zu Ende gebracht haben.«
    »Nun denn«, sagte Poppy, »da Sie nun Ihre Nachricht übermittelt haben, wollen Sie sicherlich so schnell wie möglich wieder nach Hause zurückkehren, also …«
    »Oh nein. Mein Besuch hat noch einen anderen Grund. Gabriel sagte mir, Ihre Enkelin habe um meinen Rat beim Bierbrauen gebeten. Also bin ich hergekommen, um mich mit ihr ein wenig darüber zu unterhalten.«
    »Siehst du, Poppy.« Virginia deutete auf ein Kanapee, das in ihrer unmittelbaren Nähe stand. »Nehmen Sie doch Platz, Mylady.«
    »Ich bitte Sie. Bevor ich Jarret geheiratet habe, war ich eine Bürgerliche, und es kommt mir immer noch seltsam vor, mit ›Mylady‹ angeredet zu werden. Mir wäre es lieber, Sie würden mich Annabel nennen.«
    »Und bitte nennen Sie mich Virginia.« Mit einem verschmitzten Blick zu Poppy fügte sie hinzu: »Schließlich gehören wir ja vielleicht bald zu einer Familie.«
    »Nur über meine Leiche«, knurrte Poppy.
    Annabel kniff die Augen zusammen. »Verzeihen Sie, Sir, was haben Sie gesagt?«
    Poppy hatte sich bereits auf dem Kanapee niedergelassen, sodass Virginia und Annabel nicht nebeneinandersitzen konnten, wie Virginia es eigentlich geplant hatte. Wenn Annabel tatsächlich eine Nachricht von Gabriel überbringen wollte, dann würde es schwierig werden, sie unbemerkt von Poppy in Empfang zu nehmen.
    »Bitte entschuldigen Sie die Grobheit meines Großvaters.« Virginia warf Poppy einen strafenden Blick zu. »Er ist der Meinung, dass Lord Gabriel nicht der richtige Ehemann für mich ist, und deshalb tut er sein Bestes, um Sie vor den Kopf zu stoßen. Und mich auch.«
    Lachend ließ sich Annabel auf einem Stuhl neben dem Sofa nieder. »Da muss er sich mehr anstrengen. Ich lebe mit Mrs Plumtree unter einem Dach, die die hohe Kunst, Freier und ihre Familien vor den Kopf zu stoßen, zur Perfektion gebracht hat. Sie hat Mr Masters ziemlich zugesetzt, als er Lady Minerva den Hof machte.«
    Bei der Erwähnung von Mrs Plumtree straffte sich Poppys Gestalt unmerklich. »Weil sie klug genug ist, zu wissen, dass ein Mann mehr braucht als gutes Aussehen und eine flinke Zunge, um eine Lady zu freien.«
    »Ja, er braucht ein Gut in Hertfordshire«, erwiderte Virginia und setzte sich Annabel gegenüber. Als diese sie verständnislos ansah, fügte sie hinzu: »Poppy will, dass ich meinen Cousin heirate.«
    »Aber nicht wegen seinem Geld«, protestierte Poppy.
    »So?«, fragte Virginia ironisch. »Bisher hast du mir noch keinen anderen Grund genannt.«
    »Lord Gabriel ist ein Schuft!«
    »Pierce ebenfalls. Und er sieht ebenfalls gut aus und hat eine flinke Zunge.«
    »Aber er schätzt dich sehr«, stieß Poppy hervor.
    »Mein Schwager ebenfalls«, warf Annabel ein. »Sie sollten hören, wie er bei uns zu Hause über Virginia spricht. Er nennt sie den fröhlichen Marschall von Waverly Farm. Er sagt, ihre saumseligen Bediensteten würden nicht nur wie ein Garderegiment vor ihr strammstehen, sondern auch noch mit einem Lächeln auf den Lippen und frohen Herzens ihren Befehlen folgen.«
    Ein warmes Kribbeln breitete sich in Virginias Bauch aus. »Hat er das wirklich gesagt?«
    Poppy sprang vom Sofa auf. »Ich lasse es nicht zu, dass er Sie benutzt, um meiner Enkelin mit seinen hohlen Schmeicheleien den Kopf zu verdrehen, Lady Jarret!«
    Annabel kniff die Augen zusammen. »Ich versichere Ihnen, es handelt sich mitnichten um hohle Schmeicheleien, Sir.«
    Virginia durchfuhr der schmerzhafte Gedanke, dass ihr Großvater tatsächlich nichts anderes darin sah. »Bitte, Poppy, das ist sehr peinlich für mich.« Sie benutzte jenen sanften Tonfall, der Poppys hitziges Temperament normalerweise beruhigte. »Meine Freundin soll nicht den Eindruck bekommen, dass wir unhöflich zu unseren Gästen sind.«
    Er stand mitten im Raum wie ein störrisches Maultier. »Wenn sie in seinem Auftrag hier ist, ist sie nicht deine Freundin.«
    Annabel schenkte Poppy ein gewinnendes Lächeln. »Wirklich, Sir, ich möchte Ihrer Enkelin beim Bierbrauen helfen. Vorausgesetzt selbstverständlich, Sie erlauben es. Ich sage immer, es gehört zu einem guten Haushalt, ein gutes Bier zu den Mahlzeiten auftischen

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