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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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gegen ihn.«
    »Verdammt noch mal, Kind, das ist es nicht, was …«
    Als er sich unterbrach, zog sie eine Augenbraue hoch. »Es steht dir frei, meinen falschen Eindruck jederzeit zu korrigieren.«
    Er fluchte leise. »Warum glaubst du mir nicht, wenn ich dir sage, dass die Wahrheit komplizierter ist, als du denkst? Er ist nicht der Mann, für den er sich ausgibt.«
    »Aber du gibst mir keine Beweise dafür.« Sie streckte ihre Hand aus. »Ich hätte jetzt gern meinen Brief.«
    Er zögerte einen Moment, doch dann gab er ihr das Blatt Papier. Sie überflog es rasch. Der letzte Satz, den Poppy nicht vorgelesen hatte, lautete: »›Ich zähle die Stunden, bis ich dich wiedersehe, mein Liebling.‹« Unterschrieben war es nur mit »Dein Gabriel«.
    Mit klopfendem Herzen ließ sie den Brief in ihre Schürze gleiten, um ihn noch einmal zu lesen, sobald sie alleine war. Gabriel hatte nichts von Liebe geschrieben, aber das hatte sie auch nicht erwartet. Und es spielte auch keine Rolle. Er bot ihr das an, was Poppy ihr verweigern wollte: eine Zukunft mit einem Mann, den sie liebte.
    Selbst wenn er diese Liebe nicht erwidern würde, war es besser als die Art von Leben, das sie mit Pierce führen würde. Wenn Pierce es überhaupt ernst meinte, was sie bezweifelte. Und sie glaubte fest daran, dass Gabriel mit der Zeit lernen würde, sie zu lieben, dass er sich in ihrer Liebe geborgen genug fühlen würde, um ihr seine Geheimnisse anzuvertrauen. Sie musste daran glauben. Denn sie hatte sich schon in seine Hände gegeben, und der Gedanke an eine Zukunft ohne ihn war so trostlos, dass sie ihn nicht einmal denken wollte.
    Als sie sich zur Tür wandte, sagte Poppy: »Ich meine es ernst, Lämmchen. Wenn er Dienstagmorgen hier auftaucht, dann erschieße ich ihn.«
    Sie antwortete nicht, weil es keine Rolle spielte. Gabriel würde sich von seinen Drohungen niemals aufhalten lassen. Irgendwie würde er einen Weg finden, wie sie zusammen sein konnten.
    Wenn sie diesen Weg nicht zuerst finden würde.
    Gabe, Jarret und Pinter hatten die Erlaubnis erhalten, an der offiziellen Untersuchung der Todesursache teilzunehmen, die in einem kleinen Raum im oberen Stockwerk des Büros des Coroners in der George Street abgehalten wurde. Gabe fragte sich, ob sie nicht besser darauf verzichtet hätten, der Prozedur beizuwohnen. Die Luft war erfüllt vom Geruch des Todes, und die Sommerhitze und der Anblick von Bennys Leichnam machten alles nur noch schlimmer …
    Gabe schauderte. Er war zwar bei der Untersuchung von Rogers Tod anwesend gewesen, doch war er nur kurz als Zeuge vernommen worden und hatte Rogers Leichnam nicht gesehen. Heute musste er Benny ansehen, der bis zur Unkenntlichkeit aufgequollen auf einem Tisch lag, um nachvollziehen zu können, was der Coroner über Bennys Verletzungen sagte.
    Gabe hatte noch niemals einen Leichnam in einem so weit fortgeschrittenen Stadium der Verwesung gesehen, und er hoffte, dass es das einzige Mal bleiben würde. Es gab dem Ausdruck ›dem Tod ins Gesicht schauen‹ eine neue Bedeutung.
    Er begriff allmählich, warum Virginia so wütend auf ihn gewesen war, als er die Rolle des Todesengels gespielt hatte. Er hatte den Tod verspottet, ihn aber gleichzeitig verherrlicht. Und es gab nichts zu verherrlichen an einem menschlichen Körper, der in der stickigen Wärme einer Amtsstube langsam zerfiel, während sich irgendwo eine Familie vergeblich Sorgen um ihn machte.
    Ebenso wenig war es bewundernswert, sein Leben und seine Gesundheit in einem sinnlosen Wettkampf mit dem Tod aufs Spiel zu setzen. Wenn der Tod seine Knochenhand nach dir ausstreckte, dann konntest du ihm nicht entgehen. Benny war das beste Beispiel.
    Die Untersuchung des Leichnams war glücklicherweise schnell vorüber. Der Coroner stellte rasch fest, dass Benny an einer Schussverletzung in der Brust gestorben war. Die Kugel steckte noch zwischen seinen Rippen.
    Die örtlichen Behörden hatten mit der Untersuchung der Todesursache gewartet, da sie hofften, dass Pinter in der Lage sein würde, den Leichnam sicher als Benny zu identifizieren. Glücklicherweise war Pinter dies auch trotz der schon fortgeschrittenen Verwesung gelungen. Als er Benny einige Monate zuvor befragt hatte, war ihm ein Ring aufgefallen, den Benny zum Andenken an eines der seltenen Rennen trug, die er als Jockey gewonnen hatte. Der Leichnam hatte ebendiesen Ring am Finger.
    Gabe fragte sich, warum der Mörder Benny den Ring nicht vom Finger gezogen hatte. Benny war offensichtlich

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