Eine Lady zu gewinnen ...
nicht von Straßenräubern überfallen worden.
Außer der Tatsache, dass Benny zweifelsfrei erschossen worden war, brachte die Untersuchung wenig zutage. Niemand war in der Lage, festzustellen, ob absichtlich auf Benny geschossen worden war oder ob ihn vielleicht die verirrte Kugel eines Jägers getroffen hatte. Einige Zeugen meldeten sich, die Benny, zweieinhalb Wochen bevor seine Leiche gefunden worden war, in der Stadt gesehen hatten, aber niemand hatte ihn mit jemand anderem zusammen gesehen. Er hatte eine Nacht in einem Gasthof übernachtet und nur erklärt, dass er auf dem Weg nach Hause sei.
Nachdem die Untersuchung abgeschlossen war, überredete Pinter den Constable, sie an den Fundort der Leiche zu bringen. Ein Junge hatte sie auf der Suche nach Feuerholz entdeckt. Pinter erläuterte, er wolle sichergehen, dass keine entscheidenden Beweisstücke übersehen worden waren, da der Constable es eilig gehabt hatte, die Leiche zur Untersuchung durch den Coroner in die Stadt zu bringen.
Nachdem sie sich einige Zeit durch dichtes Unterholz gekämpft hatten, hielt der Constable auf einer kleinen Lichtung an, die er zuvor mit einem Stecken markiert hatte. Wenn sie nicht gewusst hätten, dass der Leichnam dort gelegen hatte, wären sie niemals auf den Gedanken gekommen.
Pinter sah sich um. »Benny ist sicherlich nicht von selbst so weit in den Wald hineingegangen«, sagte er zu dem Constable. »Die Sonne kommt kaum zwischen den Bäumen hindurch. Welchen Grund könnte es für seine Anwesenheit so tief im Wald gegeben haben?«
»Vielleicht wollte er auf die Jagd gehen?«, vermutete der Constable.
»Benny war nie ein großer Jäger«, sagte Gabe. »Er war ein Reiter. Das Schießen überließ er lieber anderen. Und warum sollte er, wenn er auf dem Weg zu einem Freund war, plötzlich anhalten, um auf die Jagd zu gehen?«
Jarret umrundete indessen in weitem Bogen die Lichtung, auf der sie standen. Er bückte sich, um etwas aufzuheben, und als er sich wieder aufrichtete, hielt er ein Stück Stoff in der Hand. »Das hier hatte sich im Unterholz verfangen. Es sind Blutflecken darauf, und der Stoff passt zu der Kleidung, die Benny anhatte. Das könnte bedeuten, dass man ihn hierher geschleift hat, nachdem er umgebracht wurde.«
»Wenn es so war, dann ist es unwahrscheinlich, dass er zufällig erschossen wurde«, sagte Pinter. »Zumindest hat jemand versucht, seinen Leichnam zu verstecken. Im schlimmsten Fall wurde er ermordet.«
Gabes Unbehagen steigerte sich zu eisiger Furcht. »Pinter, glauben Sie, das hier könnte irgendetwas mit dem Tod unserer Eltern zu tun haben? Wäre es nicht möglich, dass Benny damals etwas beobachtet hat und der Mörder unserer Eltern das wusste?«
»Dann hätte der Mörder ihn wahrscheinlich nicht erst jetzt umgebracht«, sagte Pinter. »Der Tod Ihrer Eltern ist neunzehn Jahre her.«
»Es sei denn, der Mörder ist nervös geworden, weil wir angefangen haben, Fragen zu stellen.«
Pinter holte tief Luft. »Ehrlich gesagt, kann ich mir noch keinen Reim auf die Sache machen. Es ist seltsam, dass Benny zu einer Reise nach Manchester aufbricht, unmittelbar nachdem ich mit ihm gesprochen habe. Und es ist ebenso seltsam, dass er erschossen wurde. Aber es kann sich immer noch um eine bloße Verkettung von Zufällen handeln. Wir brauchen mehr Informationen.«
»Irgendjemand muss mehr darüber wissen, warum er nach Manchester gereist ist«, sagte Jarret. »Wenn niemand von den Leuten hier oder dort etwas weiß, dann vielleicht Bennys Familie. Einer von uns sollte noch etwas länger in der Stadt bleiben, um sich umzuhören. Ich habe leider keine Zeit dafür. Ich muss morgen zu einer Besprechung zurück in der Brauerei sein, aber was ist mit Ihnen, Pinter?«
»Ich habe noch etwa eine Woche, bevor ich zurück in London sein muss«, antwortete Pinter.
»Wir müssen die Mays so oder so benachrichtigen«, sagte Jarret, »damit sie den Leichnam überführen können. Während Sie auf die Mays warten, können Sie sich hier umhören und dann die Mays befragen, wenn sie ankommen.«
»Wenn ich danach noch Zeit übrig habe, werde ich hinauf nach Manchester fahren«, sagte Pinter. »Da es nun um einen Todesfall geht, werden einige der Leute, die ich schon befragt habe, vielleicht gesprächiger sein. Einen Versuch ist es jedenfalls wert.«
»Ausgezeichnete Idee.« Jarret blickte Gabe an. »Was ist mit dir? Bleibst du?«
»Ich kann nicht. Ich habe Virginia ein Versprechen gegeben.«
»Was für ein
Weitere Kostenlose Bücher