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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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scharf.
    Wer hatte nicht von der berühmten Hetty Plumtree gehört, die mit eiserner Hand ihr Brauereiimperium führte und alle männlichen Braumeister in Angst und Schrecken versetzte?
    Aber er hatte irgendeinen Hausdrachen mit einer Harpyienstimme erwartet, irgendein Mannweib und nicht dieses zerbrechlich wirkende Wesen mit einem Teint wie Milch und Rosen und einem Lächeln, das sein altes Blut schneller durch die Adern pulsieren ließ.
    Verdammt und zugenäht, diese Frau konnte ihm gefährlich werden.
    »Wir sind gekommen, um Lord Gabriel zu sprechen«, blaffte er. »In einer Angelegenheit, die Sie nichts angeht, Madam.«
    Sie verzog angesichts seiner Grobheit keine Miene. »Ich fürchte, ich weiß nicht genau, wo er sich im Augenblick aufhält. Aber während die Diener ihn ausfindig machen, möchten Sie vielleicht eine Tasse Tee? Sie müssen durstig sein nach ihrer langen Fahrt.«
    »Ich will keinen Tee«, fauchte er. Ihm war völlig bewusst, dass er sich wie ein grantiger alter Esel benahm, doch er war unfähig, sich zu zügeln.
    »Ich hätte sehr gern eine Tasse«, sagte Virginia mit strahlendem Lächeln. »Das ist sehr freundlich von Ihnen.«
    Ausgerechnet jetzt besann sich das Mädchen also darauf, sich wie eine junge Dame aus gutem Hause zu benehmen. Sie war auf dem besten Wege, ihn vorzeitig ins Grab zu bringen.
    Mrs Plumtree wies den Diener an, ihnen Tee zu bringen und ihn in der Bibliothek zu servieren. »Bitte hier entlang«, sagte sie und deutete einen Korridor hinunter. »Wir sollten es uns bequem machen, während wir ein wenig plaudern. Und dieser Raum hier ist so düster, finden Sie nicht? Ich fühle mich hier immer, als müsste ich gleich einen Vortrag über die Geschichte des Hauses halten.«
    Isaac wusste nicht, was er antworten sollte. Versuchte sie, ihn durch ihre Herzlichkeit aus der Fassung zu bringen oder seine Wachsamkeit einzuschläfern? Das würde ihr nicht gelingen. Keine Frau würde ihn an der Nase herumführen, ganz egal, wie blendend sie aussah.
    Nachdem sie es sich in der Bibliothek bequem gemacht hatten, sagte sie: »Ich vermute, es geht bei Ihrem Besuch um das Rennen, das mein Enkel und Ihre Enkelin austragen wollen?«
    »Ich sagte Ihnen bereits, dass Sie das nichts angeht.«
    »Natürlich geht es mich etwas an. Ich will genauso wenig wie Sie, dass einem der beiden etwas zustößt. Und diese Strecke in Turnham Green …«
    »Turnham Green«, knurrte er Virginia an. »Du hast mir gesagt, ihr wolltet euer Rennen auf der Strecke in Ealing fahren!«
    »Das wollen wir auch, Poppy, ich schwöre es!«
    »Und wovon spricht diese Frau dann?«
    »Vergeben Sie mir, Sir«, warf Mrs Plumtree ein. »Ich muss meinen Enkel missverstanden haben. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, wird mir klar, dass er gar nicht gesagt hat, wo das Rennen stattfinden soll. Ich hatte einfach angenommen …« Ihre Augen wurden schmal. »Ich denke, mein Enkel und ich werden uns noch einmal unterhalten müssen.«
    »Egal, auf welcher Strecke, die beiden sollten nicht gegeneinander antreten.«
    Virginia beugte sich vor. »Ich versuche meinem Großvater die ganze Zeit zu erklären, dass es vollkommen ungefährlich ist.«
    »Ungefährlich!«, brauste Isaac auf. »Auf irgendeinem holprigen Feldweg gegen einen Mann anzutreten, der für seine Waghalsigkeit bekannt ist und der alles tun würde, um zu gewinnen?«
    »Mein Enkel würde es niemals zulassen, dass Ihrer Enkelin etwas zustößt, wenn es das ist, worauf Sie anspielen, Sir«, sagte Mrs Plumtree mit versteinerter Miene.
    Ah, jetzt erhob der Hausdrache doch noch sein Haupt. »Vergeben Sie mir, Madam, aber ich habe bereits einmal erlebt, welches Unheil Ihr Enkel bei einem Rennen anrichten kann.«
    »Auf einer so leicht zu fahrenden Strecke kommt gewiss niemand zu Schaden«, gab sie zurück.
    »Genau das versuche ich ihm schon die ganze Zeit klarzumachen«, flötete Virginia. »Ehrlich, Poppy, es wäre kaum …«
    »Es reicht, mein Kind.« Er sah sie finster an. »Du wartest in der Halle. Ich werde allein mit Mrs Plumtree sprechen.«
    »Aber …«
    »Auf der Stelle, Virginia!«
    Mit gerümpfter Nase erhob sie sich und stolzierte hinaus.
    Sobald sie gegangen war, funkelte er Mrs Plumtree an. »Wie können Sie es wagen, sie in dieser verrückten Idee auch noch zu bestärken!«
    Kühl hielt sie seinem Blick stand. »Bisher ist es Ihnen also gelungen, sie erfolgreich von ihren verrückten Ideen abzubringen?«
    Ihre Worte brachten ihn aus dem Konzept. »Sie hatte bisher nicht

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