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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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kräftig, gut aussehend. Geradezu unverschämt gut aussehend.
    »Da, friss, meine Kleine«, flüsterte er dem Pferd beruhigend zu. »Das wird dir guttun.«
    Der Tonfall seiner Stimme löste ein leises Kribbeln in ihrem Bauch aus. Wie sollte man von einem Mann, der so zärtlich mit einem Tier umging, nicht angetan sein? Sie fragte sich, ob er mit einer Frau genauso zärtlich umgehen würde.
    Sie fluchte lautlos. Selbstverständlich fragte sie sich nichts dergleichen. Sie nicht!
    »Und hör auf, die Stallknechte zu beißen, hörst du?«, sagte Lord Gabriel zu der jungen Stute. »Du musst deine Kräfte für das St.-Leger-Rennen aufsparen. Da wirst du ihnen zeigen, was in dir steckt, mein Mädchen. Du wirst laufen wie der Wind und all die dummen Hengste abhängen.«
    Er wollte also ein Vollblut zum St.-Leger-Rennen schicken? Gütiger Himmel, das hatte Poppy auch vor. Wenn Lord Gabriel sie hier erwischte …
    Mit bis zum Halse klopfendem Herzen bewegte sie sich vorsichtig rückwärts in Richtung Stalltor.
    Plötzlich wieherte neben ihr ein Pferd, und Lord Gabriels Kopf fuhr herum. Er nahm sie mit einem durchdringenden Blick ins Visier, stellte den Futtereimer ab und kam auf sie zu.
    Sie drehte sich um und wollte die Beine in die Hand nehmen und einfach wegrennen, doch da war er schon mit zwei Schritten bei ihr und packte sie bei den Armen. »Wen haben wir denn da?«, knurrte er und drehte sie zu sich. »Was zur Hölle machen Sie denn hier?«
    »Ich … äh … also … mein Großvater wollte Ihnen einen Besuch abstatten, aber er spricht jetzt gerade mit Ihrer Großmutter und …« Sie überlegte rasch. »Und ich habe von Ihrem berühmten Labyrinth gehört, und das wollte ich mir unbedingt ansehen. Dann habe ich mich verlaufen und bin hier gelandet.«
    »Sie haben also nach unserem Labyrinth gesucht«, sagte er skeptisch.
    »Ich liebe Labyrinthe.«
    »Ihre Anwesenheit hier hat also nichts damit zu tun, dass Sie versuchen, Ihre Konkurrenz auszuspionieren?« Sein Blick schien sie zu durchbohren.
    »Nein, überhaupt nicht! Ich hatte ja keine Ahnung davon, dass Sie ein Vollblut besitzen, mit dem sie … Ich meine …«
    »Sie haben mich also belauscht, als ich mit Flying Jane gesprochen habe«, beschuldigte er sie. »Sie hinterhältiges kleines Biest.«
    Du lieber Himmel, jetzt war sie wirklich in Schwierigkeiten. In der Welt der Pferderennen wurde mit allen unsauberen Tricks gearbeitet. Da es beim Platzieren von Wetten vorteilhaft war, die Pferde zu kennen, die bei einem Rennen an den Start gingen, schlichen sich oft Spione in fremde Ställe ein oder beobachteten heimliche Trainingsläufe, um an Informationen zu kommen. Jeder Besitzer eines Rennstalls wurde misstrauisch, wenn ein Konkurrent auch nur in die Nähe seiner Pferde kam – besonders vor einem so wichtigen Rennen wie dem St.-Leger-Galopprennen.
    »Es war reiner Zufall, ich schwöre es!«
    »Und jetzt laufen Sie zu Ihrem Großvater und erzählen ihm alles, was Sie hier gesehen haben.«
    »Nein!« Als sie seine hochgezogenen Augenbrauen bemerkte, fügte sie hinzu: »Ich werde keinem Menschen etwas erzählen. So etwas würde ich nie tun.«
    »Wirklich.« Seine Hände glitten von ihren Schultern und wanderten ihre Arme hinunter. »Sie haben sich verlaufen, und dann kam Ihnen der Gedanke, allein in den Stall zu gehen, obwohl Sie wussten, dass es dort von männlichen Stallburschen wimmelt.«
    »Ich lebe auf einem Gestüt. Ich gehe ständig allein in Ställe.«
    »Aber die Stallburschen auf Ihrer Farm wissen, dass sie besser die Finger von der Enkelin ihres Herren lassen sollten. Die Stallburschen hier wissen nicht, wer Sie sind.«
    Sein Griff brachte sie aus dem Konzept. Er hielt sie so, dass praktisch kein Abstand zwischen ihren Körpern war, und das machte sie nervös. Besonders weil er so wenig formell gekleidet war. Die oberen Knöpfe seines schwarzen Hemdes waren aufgeknöpft und ließen den Ansatz seiner Brustbehaarung erkennen.
    »Ihre Stallburschen hätten mich respektvoller behandelt als Sie es tun, mit Verlaub«, erwiderte sie und reckte das Kinn ein wenig vor. »Bitte lassen Sie mich los.«
    »Damit Sie mir noch ein bisschen hinterherspionieren können?«, fragte er ironisch.
    »Ich habe Ihnen nicht hinterherspioniert.«
    »Dann sind Sie wohl aus einem anderen Grund hierhergekommen«, sagte er, und seine Stimme nahm einen dunkleren Klang an. »Vielleicht aus einem … mehr persönlichen Grund.«
    »Persönlich?«, quiekte sie.
    Sein Blick schweifte über ihre

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