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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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ihren Willen zu lassen.
    »Mit wem hat sie denn nun getanzt?«, fragte er seinen Neffen ungeduldig.
    »Gabriel Sharpe.«
    Ein Gefühl übler Vorahnung machte sich in seiner Magengrube breit. »Warum sollte sie mit diesem großspurigen Bastard tanzen?«
    Sein Neffe verzog das Gesicht. »Es gibt da etwas, das ich dir schon vor zwei Monaten hätte sagen sollen, gleich als es passiert ist. Aber ich dachte damals, du hast genug andere Sorgen, und ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie an der Sache festhalten würde. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.«
    »Woran festhalten?«, fragte er, während das Blut in seinen Adern gefror.
    In knappen Worten erklärte ihm Pierce, was seine eigensinnige Enkelin sich in den Kopf gesetzt hatte.
    Isaac sprang vom Frühstückstisch auf, als hätte ihn eine Ladung Vogelschrot am Gesäß getroffen. »Virginia Anne Waverly!«, brüllte er. »Du kommst auf der Stelle her!«
    Das kleine Früchtchen kam mit einem Teller Toast in der einen und einer Butterschale in der anderen Hand hereinspaziert. Auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck purer Unschuld, von dem er sich jedoch keine Sekunde lang ins Bockshorn jagen ließ. »Ja, Poppy?«
    Er nahm sie finster ins Visier. »Pierce erzählt mir gerade, dass du irgendein verrücktes Rennen gegen Lord Gabriel Sharpe fahren willst.«
    Sie warf ihrem Cousin einen bösen Blick zu, während sie Teller und Butterschale auf dem Tisch abstellte. »Dir werde ich auch keine Hausschuhe mehr besticken.«
    Pierce sah sie über seine Teetasse hinweg kühl an. »Wenn du mir noch mehr Hausschuhe bestickst, muss ich mir ein zweites Paar Füße wachsen lassen.«
    »Du weißt selbst am besten, dass du einen enormen Verbrauch an Hausschuhen hast«, sagte Virginia. »Du trägst sie schneller auf als …«
    »Pierce’ verdammte Hausschuhe interessieren mich nicht!«, brüllte Isaac. »Ich will wissen, was in dich gefahren ist, Lord Sharpe zu einem Rennen herauszufordern! Es sieht dir gar nicht ähnlich, etwas so Närrisches zu tun.«
    Ärger flammte in ihrer Miene auf. »Es ist nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste. Nur ein kurzes Kutschenrennen auf der Strecke in Ealing. Du weißt, welche – sie ist kein bisschen gefährlich.«
    »Jedes Rennen ist gefährlich, junge Dame!«
    »Poppy, setz dich«, sagte sie fest. Dann trat sie neben ihn und legte die Hand auf seinen Arm. »Du weißt, der Doktor hat gesagt, du sollst jede Aufregung vermeiden.«
    »Dann hör damit auf, mich aufzuregen!« Er schob ihre Hand weg. »Pierce sagt, dass du Sharpe in Wirklichkeit dazu herausgefordert hast, die Nadelöhrstrecke zu fahren. Was hast du dir dabei gedacht?«
    Hitze stieg ihr in die Wangen. »Ich habe mir gedacht, dass ich ihn besiege, damit er endlich aufhört, in der Stadt herumzustolzieren und mit seinem Talent zu prahlen, Leute ins Grab zu bringen.«
    Bei ihren Worten verflog Isaacs Ärger. Rogers Tod hatte sie beide tief getroffen, doch für sie war er noch viel schwerer zu verkraften gewesen. Sie hatte ihren Bruder vergöttert, seit sie ein kleines Mädchen war, und sein Tod hatte ihn in ihren Augen endgültig auf ein meterhohes Podest gestellt. Wenn es um Roger ging, verlor sie den Kopf.
    »Oh Lämmchen«, sagte er. »Du musst aufhören, dich wegen Sharpe zu grämen. Ich verabscheue den Kerl genauso wie du, aber …«
    »Wenn du ihn letzten Monat beim Rennen gesehen hättest, wie er mit seinem Sieg gegen Lieutenant Chetwin geprahlt hat.« Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. »Er hat sich keinen Deut darum geschert, dass Roger auf derselben Strecke zu Tode kam! Irgendjemand muss Lord Gabriel eine Lektion erteilen, ihm seinen Hochmut austreiben, ihm ein wenig … ein wenig Anstand beibringen!«
    »Und du meinst, dass du dieser Jemand sein wirst?«
    »Wieso nicht?« Ihre Stimme nahm einen flehenden Ton an. »Du weißt, dass ich es schaffen kann. Du hast selbst gesagt, dass ich besser mit einem Zweispänner umgehen kann als jeder Mann.«
    »Ich werde nicht untätig zusehen, wie du dein Leben – und deine Zukunft – aufs Spiel setzt, um ausgerechnet gegen diesen Kerl anzutreten. Mach dich ausgehfertig. Wir werden Lord Gabriel Sharpe einen Besuch abstatten. Du, meine Liebe, wirst ihm mitteilen, dass du deinen Fehler eingesehen hast und deine Herausforderung zurückziehst.«
    »Ich werde nichts dergleichen tun!«, sprudelte es aus ihr heraus. »Ich werde vor ihm nicht als Feigling dastehen.«
    »Und ich werde nicht noch ein Enkelkind an diesen Dreckskerl

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