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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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führte. Sein ursprüngliches Heiratsangebot war kühl und nüchtern gewesen, offensichtlich mehr aus Berechnung als aus Leidenschaft geboren. Warum kam diese Eröffnung für sie überhaupt so überraschend? Sie passte mit allem, was sie über ihn wusste, zusammen.
    Und doch tat es weh. »Wer hat dir von der Erbschaft erzählt?«
    »Chetwin.«
    Eine seltsame Erleichterung durchfuhr sie. »Lieutenant Chetwin? Er hasst Gab… Lord Gabriel. Er versucht nur, ihm Ärger zu machen, wie immer.«
    »Vielleicht«, sagte Pierce, »aber ich glaube es nicht. Chetwin behauptete, es aus zuverlässiger Quelle zu wissen, und zwar von jemandem, der zwei von den Sharpe-Brüdern belauscht hat, als sie vor einiger Zeit beim Kartenspiel darüber sprachen. Und ist dir nicht aufgefallen, dass drei seiner Geschwister kürzlich innerhalb weniger Monate geheiratet haben? Nachdem sie vorher jahrelang nicht das geringste Interesse am Stand der Ehe gezeigt hatten?«
    »Vielleicht haben sie zufällig alle zur selben Zeit den Richtigen oder die Richtige gefunden.« Das klang selbst in ihren Ohren idiotisch.
    »Du hast selbst gesagt, dass er einen versteckten Grund haben könnte«, warf ihr Großvater ein.
    Sie nickte mit einem Kloß im Hals. All das hätte sie nicht derart aus der Fassung bringen dürfen. Sie wusste, dass Lord Gabriel ein Schuft durch und durch war, und Schufte heirateten nicht ohne Grund.
    Aber sie hatte wirklich begonnen zu glauben, dass sie ihm unrecht getan hatte. War sie eine so schlechte Menschenkennerin? Und seine Küsse …
    Hör auf, an seine Küsse zu denken! Er hat schon Hunderte von Frauen geküsst. Es bedeutet ihm wahrscheinlich gar nichts.
    Was die Tatsache nur noch schlimmer machte, dass es ihr etwas bedeutet hatte.
    Närrin. Dumme Gans. Sie ballte die Hände in ihrem Schoß zu Fäusten. Wie hatte sie sich nur so leicht hinters Licht führen lassen? Das kam davon, wenn man seinen ungestümeren Gefühlen freien Lauf gab. Es kam nichts Gutes dabei heraus.
    Poppy blickte aus dem Fenster. »Wir sind fast da. Was willst du tun? Wenn du möchtest, können wir jetzt gleich zurück nach Waverly Farm fahren.«
    Oh, wie gern hätte sie seinen Vorschlag angenommen und die Gelegenheit ergriffen, wegzurennen und einfach zu vergessen, dass sie Gabriel Sharpe jemals begegnet war. Aber das war unmöglich. »Nein. Das wäre unhöflich. Außerdem will ich die Wahrheit selbst herausfinden. Nichts für ungut, Pierce«
    Pierce lächelte leicht. »Ich wusste, dass du es nicht glauben würdest, bevor du hieb- und stichfeste Beweise hast.«
    »Oh, ich glaube es durchaus«, sagte sie und versuchte ihrer Stimme einen festen Klang zu verleihen. »Aber ich will, dass er weiß, dass ich es weiß. Dann wird er begreifen, dass ich seine Werbung nicht akzeptieren kann.«
    »Vergiss seine Werbung«, grollte Poppy. »Du brauchst kein Wort mehr mit diesem Schuft zu wechseln. Wir können einfach nach Hause fahren.«
    »Ich bin eine Wette eingegangen«, sagte sie entschieden. »Wenn ich ein Mann wäre und meine Wettschuld nicht begleichen würde, würdest du mich zum Duell fordern. Warum sollte es anders sein, bloß weil ich eine Frau bin?«
    Poppys Miene spiegelte den Kampf wider, der sich in seinem Inneren abspielte.
    »Also willst du ihm gestatten, dir den Hof zu machen?«, stieß er hervor.
    »Mach dir keine Sorgen. Es wird nicht lange dauern. Ich werde der Sache ein Ende bereiten und trotzdem meine Wettschuld begleichen.«
    Sie würde ihn dazu bringen, dass er sich zu ihren Füßen wand. Er würde seine vorgespielte Anteilnahme für sie und ihre Familie bereuen. Sie würde den Schuft bloßstellen und ihm eine Lektion erteilen, die er nie vergessen würde.
    »Nach unserem heutigen Dinner wird Lord Gabriel einen Sinneswandel haben, was seine Werbung betrifft. Dafür werde ich sorgen.« Ihre Stimme wurde hart. »Eher wird die Hölle zufrieren, als dass ich zulasse, dass er mich heiratet, um an sein Erbe zu kommen.«

7
    Gabe wusste nicht, warum er in derart gereizter Stimmung war, als Olivers Kutsche auf Halstead Hall zurumpelte.
    Nach einem gewonnenen Rennen fühlte er sich gewöhnlich wie ein König. Aber Virginias Reaktion auf seinen Sieg hatte ihn aus dem Gleichgewicht gebracht.
    »Sie hatte recht, finde ich«, bemerkte Oliver, der neben Gabe gegenüber von Maria und seiner Großmutter saß.
    »Womit?«, knurrte Gabe. Er wusste ohne zu fragen, wer mit sie gemeint war.
    »Damit, dass du bei diesem Rennen ein enormes Risiko eingegangen bist. Du

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