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Eine Leiche im Badehaus

Titel: Eine Leiche im Badehaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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hier zu renovieren.«
    »Er hat eine Firma damit beauftragt, glaube ich«, meinte Gaius. »Irgendeinen Bautrupp, den ihm Marcellinus, der alte Architekt, empfohlen hat.«
    »Kennen Sie die?«
    »Mir ist nichts davon mitgeteilt worden.«
    »Hat Marcellinus mit der Renovierung des königlichen Badehauses zu tun?«
    »Dieser Schleimer Marcellinus hätte am liebsten mit allem was zu tun«, grummelte Gaius.
    »Der ist doch draußen. Ist er ein Problem?«
    »Wir können ihn nicht loswerden. Dauernd hängt er auf der Baustelle rum. Er geht Pomponius schrecklich auf die Nerven.«
    »Trifft das nicht auf die meisten zu?«, meinte ich lachend.
    Die nachmittägliche Besprechung schien genau in dem Moment beendet worden zu sein, als ich es aufgab, so zu tun, als würde ich arbeiten, und aus dem Büro kam. Die meisten zerstreuten sich, aber ich holte Blandus, den Malermeister, ein. Ich hatte mit ihm sprechen wollen, seit ich mitbekommen hatte, wie er bei der Prügelei mit Philocles verletzt worden war. Er ging langsam, vielleicht hatte er immer noch Schmerzen. Als die anderen mich sahen, hasteten sie mit gesenktem Kopf davon; er war dafür zu schwerfällig.
    »Ich bin froh, Sie wieder auf den Beinen zu sehen.« Er grunzte. »Ich bin Falco. Ein Maler sucht nach mir. Sind Sie das?« Wieder grunzte er, offenbar verneinend. Gesprächigkeit war nicht seine starke Seite. Kaum vorstellbar, dass er angeblich solchen Erfolg bei Frauen hatte. Vielleicht hatte er das durch altbewährte römische Vorzüge erreicht, auf die Frauen angeblich abfuhren – ein edles Profil und anzügliches Zwinkern.
    Sein Profil war nicht der Rede wert, fand ich.
    »Dann muss es wohl Ihr Gehilfe sein.«
    »Davon weiß ich nichts«, murmelte Blandus missmutig. »Der macht, was er will. Ich war bettlägerig.«
    Ich warf ihm einen trockenen Blick zu. »Ja, das hab ich mitgekriegt. Schlimm, die Sache mit Philocles senior. Ich hörte, Junior sei tief betrübt über den Verlust seines Papas.«
    Blandus, der das alles durch die Verführung von Philocles’ Frau vor all den Jahren verursacht hatte, zeigte keine Reaktion. Trotzdem ging es mir besser, weil ich ihn darauf hingewiesen hatte, dass noch jemand außer mir hier Feinde besaß.
     
    Maia ließ keinen Zweifel daran, dass sie zu den Männern hielt, die mich mit Steinen bewarfen. Statt mit meinen Lieben in unseren Privaträumen zu speisen, schnappte ich mir daher einen meiner britannischen Leibwächter und hoppelte auf einem Pony zu Justinus. Ich wollte von ihm zu dieser berühmten Tänzerin mitgenommen werden, aber er wusste, dass sie an diesem Abend nicht auftrat.
    »Hat ihren freien Tag, Falco. Der Besitzer der Weinschenke ist ein gerissener Bursche. Er sorgt dafür, dass die Jungs ganz heiß werden, und sobald sich die Nachricht verbreitet hat, lässt er die Dame nur dann und wann auftreten.«
    »Erspart es ihm, das verdammte Weib täglich bezahlen zu müssen.«
    »Er ist noch gerissener. Der Auftritt wird immer erst in letzter Minute kundgegeben.«
    »Und woher weißt du es dann, Quintus?«
    Er grinste. »Private Quelle – die liebe kleine Virginia.«
    »Was für ein Schatz. Während also dieser Mistbock von einem Schenkenbesitzer so tut, als wüsste er nicht, wann die große Künstlerin die Gnade hat, mit ihrem Flitterkram herumzufuchteln, verkauft die knackige Virginia den Gästen weiterhin Getränke? Die lüsternen Kerle kommen trotzdem?«
    »Der Besitzer behauptet, die Tänzerin sei nach einer Pause frischer.« Justinus grinste. Ich ignorierte seine Anzüglichkeit.
    »Wie heißt sie?«
    »Stupenda.«
    Ich zuckte zusammen. »Vermutlich ihr Künstlername. Sag mir bitte, dass sie nur ein vollbusiges junges Mädchen ist.«
    »Eine reife Frau«, widersprach Justinus und schüttelte weise den Kopf. Das klang gar nicht gut. »Erfahren! Das ist das Faszinierende. Zuerst denkt man: Was ist das denn für eine alte Vettel? Und dann merkt man, dass sie einen verzaubert hat.«
    »O Jupiter.«
    Genauso ging Perella gerne vor. In der Nähe ihrer Beute in Stellung zu gehen und in irgendeiner Spelunke als Tänzerin zu arbeiten. Dort würde sie Augen und Ohren aufsperren und dafür sorgen, dass sich ihre Anwesenheit im Bezirk herumsprach, bis niemand mehr darüber nachdachte, was sie hier tat. Die ganze Zeit plante sie ihr weiteres Vorgehen. Irgendwann würde sie als Tänzerin verschwinden. Dann schlug sie zu. Ich hatte gesehen, was dabei herauskam. Wenn Perella ihre Opfer fand, machte sie ihnen den Garaus, schnell und

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