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Eine Leiche im Badehaus

Titel: Eine Leiche im Badehaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Doch auch das funktionierte nicht. Maia hatte gelernt, Männern zu misstrauen, die liebevoll taten.
    »Ich habe mit Aelianus gesprochen«, gab Maia zurück. Helena musste ihn geholt haben, während ich bei der Besprechung war. Da Maia ihn inzwischen für unschuldig erachtete, an der Verschwörung, sie aus Rom fortzubringen, beteiligt gewesen zu sein, hatte sie sich erboten, ihn zu pflegen. »Er sagt, sein Bruder gehe in der Stadt zum Trinken.«
    »Ja, aber das ist nur Tarnung. Quintus spioniert für mich. Trinken ist nun mal das, was junge Burschen abends machen … Hör zu, Maia, ich hab ein Problem, über das ich in aller Eile nachdenken muss. Außer es ist wirklich wichtig, würde ich dich …«
    Maia sagte mit anklagender Stimme: »Es gibt eine Tänzerin, Marcus.«
    »Eine Tänzerin. Ja. Lockt brave Männer von ihren Müttern fort.«
    »Eine Tänzerin – hier in Noviomagus.« Maia schlug nicht vor, uns einen hübschen Abend zu machen, um unser gesellschaftliches Leben aufzumuntern. Was bei mir nur vages Unbehagen ausgelöst hatte, versetzte meine Schwester in Angst und Schrecken. »Du wusstest das, und du hast es mir nicht gesagt.«
    »Maia, das Imperium ist voll mit schmierigen Kastagnettenmädchen …«
    Sie ließ sich nicht täuschen. Maia wusste bereits, warum diese Tänzerin für sie eine Bedrohung sein könnte.
    »Diese kommt aus Rom, und sie ist etwas Besonderes, nicht wahr?«
    »Justinus hat mir erzählt, dass die Frau Aufregung hervorruft – zweifellos irgendein junges Ding, das sich mehr entblößt als üblich.«
    Maia funkelte mich nur an.
    »Was ist los, Maia?«, fragte Helena mit besorgter Stimme.
    »Anacrites hat eine Tänzerin, die für ihn arbeitet.« Maia war wie versteinert. »Er hat mir mal erzählt, er hätte eine Spezialagentin, die für ihn im Ausland tätig wird. Er sagte, sie sei sehr gefährlich. Marcus, sie ist mir gefolgt. Er hat sie geschickt, um mir etwas anzutun.«
    Meine Schwester hatte alles Recht, wütend zu sein. Und verängstigt. Ich warf den Kopf zurück und atmete langsam. »Ich bezweifle, dass sie es ist.«
    »Du weißt also von ihr?«, kreischte meine Schwester. Mit aufgerissenen Augen hatte auch Helena jetzt mitbekommen, um wen es ging.
    »O ja.« Ließ mich das nun wie ein fähiger Beschützer klingen oder nur verschlagen? »Ihr Name ist Perella. Ich hab sie in Baetica kennen gelernt. Helena und ich sind ihr beide begegnet. Wie du siehst, haben wir es überlebt.«
    Perella war, wie sich damals herausstellte, nicht in Baetica gewesen, um nach mir zu suchen. Aber ich konnte mich gut daran erinnern, wie ich mich gefühlt hatte, als ich noch dachte, sie habe es auf mich abgesehen. Später hatte es einigen Hickhack zwischen uns gegeben, da ich die Anerkennung für die Erledigung eines Auftrags einheimste, den sie hatte haben wollen. Seither hatten wir eine rein berufliche Beziehung, aber sie war mir nicht wirklich freundlich gesinnt.
    Es half nicht gerade, dass Helena, als ich Perella erwähnte, ihre Arme um sich schlang und fröstelte. »Warum sollte Perella hier sein, Marcus?«, fragte sie. »Woher sollte sie was über Maia wissen?« Ich wollte nicht antworten. »Marcus! Hat Anacrites sie wirklich geschickt?«
    »Wenn es Perella ist, weiß ich nicht, welche Befehle ihr Anacrites gegeben hat.« Helena wusste genau wie ich, dass Perella die Befehle buchstabengetreu erfüllen würde. Sie würde annehmen, es handle sich um eine Staatsangelegenheit.
    »Sag mir die Wahrheit«, forderte Maia. Verächtlich warf sie ihre dunklen Locken zurück.
    Sie hatte ein Recht darauf, Bescheid zu wissen. »Na gut. Die Situation ist folgende: Perella wurde in Rom gesehen, wie sie um dein altes Haus herumschlich. Deshalb wollten manche, dass du Rom verlässt.«
    » Was? Wer hat sie gesehen?«
    »Ich.« Natürlich war Maia wütend. Auch Helena schaute verärgert aus, dass ich das geheim gehalten hatte.
    Ihre nächste Frage überraschte mich ein wenig. »Wusste Petronius Longus davon?«
    »Ja. Ich bin sicher, dass er deshalb deinen Kindern bei ihrem Plan geholfen hat, dich da rauszubringen.«
    »Und wer bringt meine Kinder da raus?«, schäumte Maia. »Es hat nicht funktioniert, oder? Ich werde immer noch von dieser Frau verfolgt, während meine armen Kinder …«
    »Bei Petronius sind«, unterbrach Helena. Damit gab sie praktisch zu, dass sie an der Sache beteiligt gewesen war. »Sie sind in Sicherheit.«
    »Was hat er mit ihnen vor?«
    »Er sorgt dafür, dass sie noch eine Weile in der

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