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Eine Leiche im Badehaus

Titel: Eine Leiche im Badehaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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in mein eigenes Haus auf dem Aventin.
    »Zum Hades, Quintus, das ist heikel. Angenommen, Verovolcus und Mandumerus haben Pomponius umgebracht.«
    »Warum sollten sie das tun?«
    »Na ja, weil Verovolcus seinem königlichen Herrn treu ergeben ist. Er weiß alles über den Streit zwischen dem König und Pomponius wegen der Entwürfe. Er dachte vermutlich, der König würde es vorziehen, mit Marcellinus zu arbeiten. Es ist sogar möglich, dass Verovolcus von Marcellinus bestochen wurde. Ohne zu wissen, dass jemand anders plante, Marcellinus umzubringen, könnte Verovolcus beschlossen haben, Pomponius zu beseitigen, den neuen Amtsinhaber zu entfernen, damit der alte zurückkommen konnte. Sein Kumpel Mandumerus wäre nur zu bereit gewesen, ihm zu helfen. Er hatte gerade einen lukrativen Posten auf der Baustelle verloren, und Pomponius hatte ihn kreuzigen wollen. Kein Zweifel, Mandumerus war auf Rache aus.«
    »Glaubst du, der König hat das stillschweigend geduldet, Falco?« Justinus war schockiert. Zum einen begriff er, wie dämlich es für jeden gewesen wäre, so etwas zu tun. Zum anderen wollte der wunderliche Junge tatsächlich an das Gute in den Barbaren glauben.
    »Natürlich nicht«, knurrte ich. »Meine Gedanken sind strikt diplomatisch.«
    Na ja, das konnte stimmen.
    »Pomponius umzubringen war also ein naives Manöver von zwei fehlgeleiteten Handlangern, das dazu verdammt war, aufgedeckt zu werden?«, wollte Justinus wissen.
    »Nicht ganz«, erwiderte ich traurig. »Wenn die Vermutung zutrifft, würden nur Idioten losgehen und sie aufdecken.«
    Kurze Zeit später bat ich formell um ein Privatgespräch mit dem Großen König.

LI
     
     
    Zeit für eine professionelle Erklärung.
    Ein Problem entsteht, wenn man für Klienten arbeitet, die Vertraulichkeitsklauseln verlangen – der Ermittler muss für immer über diese Fälle schweigen. Viele Privatermittler könnten aufregende Memoiren schreiben, voll von Schmutz und Skandalen, wäre das nicht der Fall. Mancher kaiserliche Agent könnte eine fesselnde Autobiografie verfassen, in der berühmte Namen auf schockierende Weise neben denen bösartiger Verbrecher und moralisch verwerflicher Personen beiderlei Geschlechts auftauchen. Wir tun es nicht. Warum? Sie lassen uns nicht.
    Ich kann nicht sagen, dass ich je von einem empfindlichen Klienten gehört habe, der eine richterliche Verfügung zum Schutz seines Rufs beantragt hat. Das ist nicht überraschend. Konfrontiert mit einer öffentlichen Bloßstellung durch mich, würden viele meiner eigenen Klienten die Sache selbst in die Hand nehmen. Ein Vater kleiner Kinder kann es nicht riskieren, mit eingeschlagenem Schädel tot in einer Gasse gefunden zu werden. Und die Arbeit für den Kaiser erforderte noch mehr Zurückhaltung. Das wurde nicht ausdrücklich in meinem Vertrag erwähnt, weil es nicht nötig war. Vespasian benutzte mich, weil ich als diskret bekannt war. Außerdem war es mir nie gelungen, einen Vertrag zu bekommen.
    Wer möchte etwas über die Vestalin, den Hermaphroditen und den Oberaufseher der Flussufer hören? Von mir kommt nicht das kleinste Fitzelchen. Gibt es da nicht das hässliche Gerücht, dass die Hufschoner für Pferde, alle für linke Hufe, einst zu enormen Kosten in lächerlichen Mengen von der Armee geordert wurden? Tut mir Leid, kein Kommentar. Und was die Frage angeht, ob einer der kaiserlichen Prinzen nicht eine verbotene Liaison mit … Nein. nein. Nicht mal, um sie als geschmacklose Spekulation zu verdammen. (Aber ich weiß, welcher der Cäsaren …) Ich selbst werde nie enthüllen, wer die Zwillinge des Bäckers gezeugt hat, wo sich das Mädchen mit dem gewaltigen Busen aufhält, welcher Cousin von dem dahinsiechenden Onkel in Formiae erben wird oder wie hoch die tatsächlichen Spielschulden des Schwagers sind. Nur wenn man mich dafür einstellt und bezahlt: Honorar, plus Auslagen, plus voller Absicherung gegen Belästigungsanzeigen und Verleumdungsklagen.
    Ich erwähnte das, denn wenn es Skandale bei diesem Bauprojekt gab, war ich speziell dafür abgestellt, diese Skandale zu vertuschen. Eines Tages würde der große Palast in Noviomagus Regnensis stolz dastehen, jeder grandiose Flügel die Vision erfüllen, von der Pomponius geträumt hatte. Meine Rolle bestand nicht nur einfach darin, die Monstrosität innerhalb realistischer Grenzen des Fertigstellungsdatums und der Kosten erbauen zu lassen, sondern dafür zu sorgen, dass sie nicht berüchtigt wurde. Magnus, Cyprianus, die Handwerker

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