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Eine Leiche im Badehaus

Titel: Eine Leiche im Badehaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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wenden.«
    »Den Gehilfen des Architekten? Aber der ist ein Idiot«, schmeichelte ich ihm.
    »Plancus und Strephon, der mit ihm zusammenarbeitet«, wiederholte Verovolcus abweisend. Er wirkte wie ein einheimischer Komödiant, aber seine Reaktion war so knurrig, dass ich ihn prüfend ansah. Er wusste, wie man Männer abwimmelt, die schon den Fuß in der Tür haben. Plötzlich konnte ich mir vorstellen, wie er auch in anderen Situationen Härte zeigte.
    »Hören Sie, wir wissen, dass Sie ständig von Vertretern überschwemmt werden«, begann Aelianus.
    »Wenn Plancus und Strephon sie zu Pomponius vorlassen, dann weist der sie ab.« Der Vertreter des Königs brüllte vor Lachen. Er hielt es für einen tollen Witz.
    »Ach, kommen Sie, wie wär’s mit einer Vogelmama, die ihre Jungen vor einer Schlange beschützt?«, bot Sextius an.
    »Mit Flügeln, die sie richtig auffliegen und flattern lassen«, fügte sein Gehilfe müde hinzu. Aelianus musste irgendwo endlos Verkaufsgespräche geprobt haben. »In der direkten Tradition des fabelhaften Technikers Csetiphon …«
    »Ctesiphon!« , zischte Sextius.
    »Von Tyrene …«
    »Von Alexandria !« In Alexandria musste es vor exzentrischen Erfindern nur so wimmeln.
    »Wir können Ihnen die neuesten sprechenden Statuen zeigen – funktioniert durch ein Sprachrohr. Ich bediene das Vorführmodell«, erklärte Aelianus, »aber ich kann ohne weiteres einen Ihrer Sklaven in dieser Technik unterweisen. Dann bieten wir einen Mechanismus an, der Ihre Palasttüren wie von unsichtbarer Hand öffnet. Sie müssten ein Loch für den Wassertank graben, aber ich sehe, dass Sie hier Arbeiter auf der Baustelle haben, und der Mechanismus ist ganz einfach zu bedienen, sobald er richtig eingebaut ist. Dann hätten wir da noch den sich selbst regulierenden Öllampendocht …«
    Sextius gab ihm einen Rippenstoß, weil er so hastig vorging.
    »Wendet euch an Plancus und an Strephon.« Verovolcus winkte sie beiseite, damit er sich mit seinem Auftrag an uns wenden konnte. »Mann aus Rom! Mein König lädt Sie und Ihre Dame in das alte Haus ein. Es hat viele Zimmer, alle sehr schön. Ihr könnt bei uns wohnen.«
    »Aber wir reisen mit zwei kleinen Kindern, ihrem Kindermädchen und meiner Schwägerin«, meinte Helena bescheiden.
    »Noch mehr Frauen!« Verovolcus war begeistert.
    »Ich kann mir nicht erlauben, geselligen Umgang zu pflegen, fürchte ich«, sagte ich vorsichtig.
    »Nein, nein. Mein König sagte, Sie müssen in Ruhe gelassen werden, um Ihre wichtige Arbeit zu tun.«
    Helena und ich berieten rasch.
    »Ja?«
    »Ja.«
    Mein Mädchen und ich fackeln nie lange rum.
    Die Vorstellung hatte durchaus ihren Reiz. Flavius Hilaris hatte uns ein anständiges Haus in Noviomagus zur Verfügung gestellt, aber nicht gerade einen Palast. Ich würde mehr von Helena sehen, wenn sie mit mir auf der Baustelle lebte, wie wenn ich sie in der Stadt zurückließ, während ich hier arbeitete. Vorausgesetzt, sie wollte das, würde sie auch mehr von mir sehen. »Hm.« Sie machte eine Schau daraus, die praktischen Nachteile zu erwägen. »Ich muss die Kleinen davon abhalten, in irgendwelche tiefen Gräben zu purzeln, während du deinen Spaß damit hast, die Projektprobleme zu lösen.«
    »Organisier das, wie du willst, Schatz. Du kannst die Revision des Projekts übernehmen, und ich spiele mit den Kindern, wenn du möchtest.«
    Während Aelianus in Gedanken an seinen luftigen Übernachtungsplatz in Regen und Kälte schweigend vor sich hin schäumte, trafen seine Schwester und ich unsere Vorbereitungen, auf luxuriöse Weise beim König unterzukommen.

XVII
     
     
    Während Camillus Aelianus auf der offenen Straße abgehärtet worden war, hatte sein kleiner Bruder das Leben eher genießen können. Ich hielt Justinus in Noviomagus unter Verschluss, falls ich eine Rolle für ihn fand, in der er aussehen musste, als hätte er keine Verbindung mit mir. Er fand das Leben im Stadthaus des Prokurators öde.
    »Ich langweile mich, Falco.«
    »Rede dir ein, dass es schlimmer sein könnte. Aulus kann sich seit einer Woche nicht mehr gewaschen haben. Er hat eine dreckige Pferdedecke als Kissen, während er in seinen Träumen versucht herauszukriegen, wie man das Antriebsrad am Bürzel einer eisernen Taube repariert. Willst du tauschen?«
    »Er kriegt den ganzen Spaß«, jammerte Justinus sarkastisch.
    Meine Schwester kicherte. Es freute mich, Maia, wenn auch nur kurz, aufgeheitert zu sehen. Sie beklagte immer noch die Trennung von

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