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Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Titel: Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Johannson
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es jetzt selbst unterbrechen.«
Simon musste ruhig bleiben. Wieder fauchte es. Dieses Mal näher an den Gästen.
Das Model sah sich ängstlich um.
Simon musste vermeiden, dass Panik ausbrach. Jetzt kam es darauf an, seine Gäste ruhig und in der Gruppe zum Hotel zurückbringen. Eine ganze Gruppe würde der Luchs niemals angreifen.
»Gut. Dann muss ich es Ihnen eben doch verraten. Auf Sie wartet jetzt etwas ganz Ungewöhnliches. Und es muss noch unbedingt vor dem Essen stattfinden, weil sie es nicht mit vollem Magen erleben dürfen. Also jetzt. Und danach wird es das leckerste Dinner geben, das sie jemals gegessen haben. Kalle bereitet es schon vor.«
Kalle verstand sein Stichwort nicht auf Anhieb, aber nach einem leichten Schubser mit dem Ellbogen von Simon begriff er. »Richtig. Ich gehe jetzt in die Küche und bereite alles vor. Eigentlich ist schon fast alles fertig. Wir warten nur darauf, dass Sie das nächste, große Ereignis, das vor dem Essen stattfinden muss, erleben.«
Simon nickte Kalle zu. Die Gäste schienen es zu schlucken.
»Was gibt es denn zu essen?«, fragte Martin Sarotzki. »Luchs?«
Eine Miss Marple lachte, doch als der Luchs wieder fauchte, wurde sie schnell still.
    Simon machte mit seinen Armen eine Bewegung, als würde er seine Schäfchen ins Trockene treiben wollen. Die Gäste folgten, ein paar gern, einige nur widerwillig.
Mona Winter rief ihm zu: »Und was ist das große Ereignis?«
Simon deutete auf seinen Skianzug. »Wundern Sie sich nicht, dass ich meinen Skianzug trage?«
Die Gäste musterten ihn, während sie zusammen zurück zum Hotel gingen.
»Doch.« »Stimmt.« »Jetzt, wo Sie's sagen.« »Hab ich sofort gesehen.« »Sieht gut aus.« »Wofür ist der?« »Haben Sie keinen Smoking?« »H&M oder woher haben Sie den?« »Steht Ihnen.« »Mein Mann hat denselben.«
Simon hob die Stimme, um die Kommentare der Gäste zu übertönen. »Jetzt werde ich mit Ihnen die berühmte Fackelabfahrt veranstalten. Davon steht nichts im Prospekt, weil das mein ganz besonderes Geheimnis ist, das die Konkurrenz nicht herausbekommen soll. Denn sonst wäre es ja nichts Besonderes mehr. Das bekommen Sie nur hier bei mir.«
»Eine Fackelabfahrt? Was ist das?« Das Model ging an seiner Seite. Neben ihr ganz nah schritt Lutz Terfoorth durch den Schnee.
»Das bedeutet, dass diejenigen unter Ihnen, die sich fit genug fühlen, mit mir und Kalle einen Hang hinunterfahren, wobei der Rest der Gäste mit Fackeln am Rand der Piste steht und uns Licht gibt. Ich werde ebenfalls eine Fackel tragen, damit wir wenigstens ein bisschen sehen, wo es hingeht. Das ist ziemlich gefährlich und wirklich nur diejenigen, die sicher genug auf Ski sind, sollten dabei mitmachen. Wir brauchen auch ganz viele Fackelhalter neben der Piste.«
Mona Winter lachte auf. »Ich melde mich freiwillig als Fackelhalter. Ich bin in meinem Leben schon genügend Abfahrten hinuntergefahren, das überlasse ich gern den Jüngeren.«
Martin Sarotzki rief von vorn. »Ich fahre mit.« Doch damit erntete er nur entsetzte Proteste von allen Gästen, woraufhin er anfing zu lachen. »War nur ein Scherz.«
Das Model neben Simon atmete auf. Sie raunte Simon zu: »Wenn er wirklich mit will, kippe ich ihm im Saal etwas in den Sekt, damit er vorher bewusstlos umfällt. Das würde keiner überleben mit ihm auf der Piste.«
Simon lächelte. »Gut. Ich verlasse mich darauf.«
»Aber ich fahre mit«, zwitscherte das Model.
»Ich auch«, stimmte Lutz Terfoorth mit ein.
»Gut. Wer noch?«
Drei weitere Mutige meldeten sich. Die anderen wollten lieber die Fackeln halten, was Simon auch recht war. Je weniger Leute der Gefahr auf der nächtlichen Strecke ausgesetzt waren, desto besser.
Natürlich würde er mit ihnen nicht die gefährliche, rote Piste fahren, sondern nur einen kleinen Hügel, der tagsüber von den Skischulen für die Anfänger genutzt wurde. Im Dunkeln sah er wesentlich gefährlicher aus als bei Tageslicht, und auch er hatte seine unangenehmen Stellen, die man erst einmal problemlos überwinden musste. Beim flackernden Licht der Fackeln war das keine Kleinigkeit.
»Alle, die mitfahren, ziehen sich bitte ihre Skikleidung an. Alle anderen werfen sich etwas Warmes über.«
»Geht klar, Boss.« »Aye, aye, Captain.« »Wird gemacht.« Die Antworten kamen inzwischen wieder eindeutig zustimmend. Die Proteste von eben waren bereits vergessen. Offenbar freute sich jeder auf das nächste Spektakel, das Simon für sie vorbereitet hatte. Und ohne dass sie es gemerkt

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