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Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Titel: Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Johannson
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Simon eine bedauernde Miene auf. »Es tut mir leid, aber ich muss die Sicherungen in Ihrem Zimmer überprüfen, da ich nicht weiß, ob noch alles funktioniert, weil doch der Strom ausgefallen ist.«
»Aber Sie haben ihn doch abgestellt, oder etwa nicht?«
»Ja, sicher. Aber ich möchte trotzdem die Sicherung überprüfen. In Ihrem Zimmer ist ein Kasten. Das ist ein altes Haus und ich will nicht, dass ein Unglück passiert, wenn der Strom wieder angeht.«
»Ich verstehe. Und Sie wollen, dass ich mitkomme?«
»Ja.«
»Haben Sie denn keinen Generalschlüssel?«
»Doch, aber ich will nicht ohne Ihre Erlaubnis hinein.«
»Sie haben meine Erlaubnis, ich habe nichts zu verbergen.«
»Es wäre mir trotzdem lieber, wenn Sie dabei wären, nur um sicher zu gehen.«
»Dann verpasse ich das Geständnis eines Sherlock Holmes'!«
Sie war nicht sonderlich erfreut darüber.
»Ich weiß, aber es dauert nur wenige Sekunden.«
»Na gut.« Sie ging mit Simon die Treppe hoch.
    Als sie im ersten Stock angekommen waren, stand dort bereits Huber und wartete.
Mona Winter war verwundert. »Sie wollen die Sicherungen ebenfalls kontrollieren?«
»Ja, wir Hotelbesitzer helfen uns gegenseitig.«
»Aber ich dachte, Sie seien Rivalen, die sich gegenseitig nicht die Butter auf dem Brot gönnen?!«
»Naja, so schlimm ist es nicht«, versuchte Simon, ihre frühere Rivalität abzuschwächen. »Wir helfen uns manchmal auch.«
»Was ist denn passiert, dass Sie sich plötzlich vertragen?«
»Nichts«, sagte Simon.
»Nichts«, meinte auch Huber.
Mona Winter sah skeptisch von einem zum anderen und schüttelte den Kopf. So leicht ließ sie sich nicht ins Bockshorn jagen. Aber schließlich zuckte sie mit den Schultern. »Geht mich ja auch nichts an.«
Sie öffnete die Tür, wobei Simon wie selbstverständlich ins Zimmer trat und auf den Schrank zusteuerte. Dort gab es zwar keinen Sicherungskasten, nicht einmal etwas, was so ähnlich aussah, aber das konnte Mona Winter nicht wissen.
Huber blieb wie vereinbart an der Tür neben der Kommode stehen, und redete auf Mona Winter ein.
»Sie sind also ein Miss-Marple-Fan. Warum nicht Sherlock Holmes, sondern Miss Marple?«
»Weil Miss Marple mehr Witz und Scharfsinn besitzt als Sherlock Holmes«, antwortete sie, ließ Simon dabei jedoch nicht aus den Augen. »Ist die Sicherung da hinter dem Schrank? Mich interessieren solche Dinge immer sehr. Ich habe ja keine Ahnung, wie so ein Hotel funktioniert, würde es aber nur zu gerne wissen.«
»Das ist alles viel weniger spannend, als Sie denken.« Simon drehte sich zu ihr um. Sie beobachtete tatsächlich jeden seiner Handgriffe. Huber musste sich etwas Neues einfallen lassen.
»Und wie viele solcher Krimi-Abende haben Sie schon mitgemacht?«
»Einige.«
Sie kniff die Augen zusammen. »Wo ist eigentlich mein Brieföffner?«
»Welcher Brieföffner?«
Sie ging ein paar Schritte in das Zimmer hinein. »Er steckte in meinem Koffer in der Seitentasche. Dort ist er nicht mehr.«
Simon begann zu schwitzen, Huber ebenfalls.
»Sind Sie sicher, dass er dort war?«
»Ja, ganz sicher. Ich habe ein fotografisches Gedächtnis. Er steckte noch drin, als ich vorhin mein Zimmer verlassen habe.«
»Er ist sicherlich weiter reingerutscht«, sagte Huber bestimmt.
»Oder er ist verschwunden«, warf Simon leichthin ein.
»Wie bitte? Was meinen Sie? Er kann doch nicht einfach so verschwinden.«
»Doch. Zwei Packungen Kaffee, ein Glas, ein Kerzenständer und noch mehr sind mir abhandengekommen. Irgendwie verschwindet heute alles. Aber ich habe Hoffnung, dass es wieder auftaucht.«
»Wirklich?« Plötzlich huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. »Das gehört wohl zum Spiel dazu? Sie haben mich hierher gelockt, damit ich merke, dass er fehlt, um mich auf eine Spur zu locken.«
Simon mühte sich, ebenfalls zu lächeln. »Sie sind zu schlau für uns, Frau Winter.«
Sie ging wieder zurück zu Huber, der aufatmete. Ein anerkennendes Lächeln umspielte ihre Lippen.
»Sie sind wirklich gut, Herr Neumayer. Ihr Spiel gefällt mir sehr.«
Huber widmete sich ihr wieder.
»Welches Spiel, das Sie bis jetzt erlebt haben, war denn am besten?«
»Auf einer Burg im Harz war ich einmal, das war toll, aber der Mord im Orientexpress war ebenfalls nicht schlecht.«
»Ein echter Mord im Orientexpress? Wie im Film?«
»Wie im Buch.« Sie sah Huber für einen ausgiebigen Moment verächtlich an, weil dieser offenbar keine Ahnung hatte, dass ein gutes Buch immer dem Film vorzuziehen war – oder dass es überhaupt ein Buch

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