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Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Titel: Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Johannson
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gab – so dass Simon endlich seine Chance nutzen konnte.
»Erledigt.«
Sie zwinkerte ihm zu. »Was? Ich habe doch gar nichts gesehen.« Ihre Entrüstung war nur gespielt.
Simon stieg darauf ein. »Das ist der Trick eines guten Hotels. Alles ist gut versteckt, damit es niemandem auffällt, und ich bin ein hervorragender und schneller Gastgeber. Wir können gehen.«
Huber trat zur Seite, um Mona Winter vorbei zu lassen. Simon folgte ihr. Sobald sie aus dem Zimmer war, schnappte er sich den Schlüssel und steckte ihn in seine Tasche.
    Doch plötzlich fiel sein Blick auf einen Block Papier auf der Kommode direkt neben der Tür. Er hatte ihn sich vorhin schon angesehen und festgestellt, dass nichts darauf stand. Doch jetzt, im Schein des Kerzenlichts aus dem Flur, fielen seltsame Schatten über das Papier. Es musste ein Papier darüber gelegen haben, auf dem geschrieben worden war, so dass sich die Schrift in das darunter liegende Blatt gedrückt hatte.
    Simon ging einen Schritt zurück und las, was da stand.
»Ich habe alles gesehen. Ich will…oder ich...« Der Rest war unleserlich.
Simon nahm den Block und zeigte ihn Mona.
»Ist das Ihr Block?«
»Ja.«
»Was haben Sie gesehen?«
»Nichts. Was meinen Sie?«
»Hier steht ›Ich habe alles gesehen. Ich will…oder ich…‹ Den Rest kann ich nicht lesen.«
»Das habe ich nicht geschrieben. Zeigen Sie mal.«
Sie ging in ihr Zimmer zurück und nahm ihm den Block aus der Hand. Sie hielt ihn schräg ins Licht der Taschenlampen, um besser lesen zu können, was da noch eingedrückt stand, aber auch sie hatte kein Glück.
»Das war ich nicht. Ich schreibe anders. Ich kann Ihnen meine Handschrift zeigen.«
Sie suchte auf der Kommode unter den Büchern nach etwas, was ihre Aussage beweisen konnte, aber sie fand nichts.
»Hier müsste eigentlich mein Rätselheft liegen, aber es ist nicht da. Ist das auch verschwunden, weil es zu Ihrem Spiel gehört?« Ihre Augen leuchteten wieder.
Doch Simon ging jetzt nicht darauf ein. »Zu wem gehört die Schrift denn dann?«
»Keine Ahnung!«
»Haben sie den Block jemandem gegeben, hat jemand außer Ihnen darauf geschrieben?«
»Ja. Ich habe den Block einmal kurz dem Berliner gegeben, dem Fritz Wupke. Als wir von der Skifahrt wiederkamen, wo er sich verfahren hatte. Er hat ihn nur ein paar Minuten gehabt, danach hat er ihn mir sofort wiedergebracht.«
Simon sah Huber an. Der nickte kaum merklich.
»Danke, Frau Winter. Das erklärt alles.«
»Bitte. Das Spiel wird ja immer interessanter.« Sie strahlte. »Und wann kommt die Auflösung?«
»Lassen Sie sich überraschen.«
»Bestimmt erst nach Mitternacht, aber das ist ja zum Glück nicht mehr lange.«
»Zum Glück.« Simon sah auf die Uhr auf dem Nachttisch. Noch achtundfünfzig Minuten.
Sie gingen zusammen aus dem Zimmer. Simon nahm den Block und steckte ihn ein, dann zog er die Tür hinter sich zu.
    Mona Winter kehrte zu der Gruppe im Salon zurück, während Huber Simon fragend ansah. »Glauben Sie ihr?«
»Keine Ahnung. Klingt schon plausibel.«
»Aber genauso könnte sie uns auch an der Nase herumführen. Sie hat eine Waffe, die die Mordwaffe sein könnte, sie besitzt die Intelligenz dafür, sie hat einen Haufen Wettkämpfe gewonnen, und das Rätselheft hat sie bei jemand anderem deponiert, um den Verdacht von sich abzulenken. Es wäre also möglich. Aber warum? Was haben Sie ihr getan?«
»Das werden wir auch noch herausfinden.«
»Oder es stimmt alles und der wahre Mörder hat damit gar nichts zu tun. Nehmen wir mal an, Wupke hat wirklich etwas gesehen und wollte den Mörder erpressen, dann ist es nur logisch, dass er tot im Salon landete.«
»Und Kalle?«
»Vielleicht hat er auch etwas gesehen. Oder er war im Wege, um den nächsten Schritt vorzubereiten. Den Mord an Ihnen.«
»Was könnte Wupke denn gesehen haben? Da bliebe nur der Mord an Lukas, er könnte ihn zufällig beobachtet haben, als er sich verfuhr. Das wäre möglich. Aber wer war der Täter? Alle meine Gäste waren mit mir auf den Skiern.«
Simon sah Huber wieder mit skeptischem Blick an. Die alten Verdächtigungen kamen wieder hoch.
Doch Huber schüttelte den Kopf. »Nein, ich war es nicht. Wirklich nicht. Wenn ich es auf Sie abgesehen hätte, meinen Sie nicht, ich hätte es schon längst getan, zum Beispiel bei der Kleptomanin unter dem Bett? Eine bessere Gelegenheit gab es nicht.«
Simon nickte. Das stimmte.
»Und wenn schon Wupke verloren ging, ohne dass ich es bemerkte, dann können sich auch andere abgeseilt

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