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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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zu
geben. Die beiden verdienen alles Glück der Welt.«
    Jenny nippte an ihrem Glas. Es war ein vorzüglicher
Champagner. Es war eine Schande, dass sie beschlossen hatte, so wenig davon zu
trinken.
    »Zweitens, Gloria und ich haben unsererseits eine
Ankündigung zu machen: Auch wir werden heiraten, irgendwann nächstes Jahr.«
    Weitere Zurufe und Gratulationen folgten, und einer
von Glorias Söhnen kam zu dem Schluss, dass der Moet am Ende doch nicht so schlecht
war. Philip und Iain schenkten noch einmal nach.
    »Der nächste Trinkspruch gilt meiner Mutter, die
diesen wunderschönen Abend für uns alle möglich gemacht hat.«
    Jenny schloss sich dem Trinkspruch nicht an, und das
nicht nur, weil sie nervös war. Das Essen wurde kalt, und die jüngeren Mitglieder
der Gesellschaft zeigten bereits erste Anzeichen, dass ihnen der Champagner zu
Kopf stieg.
    »Und jetzt auf Jenny, die die ganze Kocherei erledigt
hat.«
    Beifall, Zurufe und die Forderung, sie möge eine Rede
halten, führten dazu, dass sich Jennys Gesicht scharlachrot färbte. »Und zu
guter Letzt«, rief Philip, der sich offensichtlich bestens unterhielt, »auf
Dalmain Mills. Wir haben harte Zeiten hinter uns, aber ich denke, jetzt sind
wir wieder auf einem guten Weg.«
    Jenny starrte ihn an, als könnte ihr das irgendwie
helfen, die Bedeutung seiner Worte besser zu verstehen. Sollte das heißen, dass
er beabsichtigte, die Liegenschaften zurückzugeben, damit sie etwas Kapital
hatten? Oder versuchte er lediglich, Ross Grant-Dempsey zu beeindrucken, und
zwar auf Befehl seiner Mutter? Sie sah zu Ross hinüber. Er blickte aufreizend
unergründlich drein. Wie üppig man ihn auch bewirtete und wie sehr man sich bei
ihm einzuschmeicheln versuchte, nichts würde seine Entscheidungen beeinflussen.
Jenny schämte sich für die Dalmains und errötete noch heftiger. Sie griff nach
ihrem Wasserglas und nahm einen Schluck davon, weil sie das Gefühl hatte,
irgendetwas tun zu müssen, um sich zu beschäftigen. Es war ein Fehler. Sie
verschluckte sich. Henry klopfte ihr so heftig auf den Rücken, dass es wehtat.
    »Gut gemacht, Philip«, lobte Iain. »Also, Mama, können
wir jetzt essen?«
    »Ja, Philip.« Der Trinkspruch auf Lady Dalmain lag zu
lange zurück, als dass sie noch im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gestanden
hätte. »Schneide doch das Fleisch auf. Und Iain, vielleicht könntest du dich
darum kümmern, dass alle etwas zu trinken haben?«
    Jenny, der nach ihrem Hustenanfall die Tränen übers
Gesicht liefen, versuchte es mit einem weiteren Schluck Wasser. Als sie ihr
Glas wieder auf den Tisch stellte, sah sie, wie Ross danach griff. Ihre Finger
berührten sich, und es fühlte sich für sie an wie ein elektrischer Schlag. Sie
hob den Blick und begegnete dem seinen. Er lächelte, mitfühlend, ironisch und
wissend. Sie sah hastig weg. Gott, der Mann war aber auch eine derart
gefährliche Mischung, dachte sie. Sie lächelte nicht zurück.
    »Reich deinen Teller rüber, Jenny«, bat Henry hörbar
ungehalten. »Philip wartet darauf, dir auflegen zu können.«
    Jenny reichte ihren Teller weiter und sah zu Henry
hinüber, um festzustellen, ob er das kleine Zwischenspiel zwischen Ross und ihr
bemerkt hatte. Er jedoch sah Fiona Malcolm an, die ihrerseits eine Menge Busen
zur Schau stellte.
    Ich wette, ihr würde er nicht sagen, dass sie sich unschicklich
entblößt, überlegte sie.
    »Dieser Yorkshirepudding sieht aber köstlich aus«,
bemerkte Ross auf der anderen Seite des Tisches. »Haben Sie ihn gemacht?«
    »Nein, er kommt aus einem Päckchen«, erwiderte sie in
die gähnende Stille der Gäste hinein, die auf das Zeichen warteten, dass sie
mit dem Essen beginnen konnten.
    Als Jenny zusammen mit Philip die Möbel aus dem
Wohnzimmer schaffte, damit Lady Dalmain und Duncan Ritchie der Gesellschaft
vorführen konnten, wie man Walzer tanzte, war sie ein paar Minuten lang allein
mit ihm. Es mochte am Alkohol liegen oder an der Gesellschaft, jedenfalls war
der unterschwellige Ärger, den sie vorher bei ihm wahrgenommen hatte,
verschwunden. Sie überlegte, ob sie an diesem Abend vielleicht Gelegenheit
finden würde, ihn nach der Firma zu fragen, oder ob sie ihn damit wieder in die
Defensive drängen würde.
    »Ich hätte nie gedacht, dass Ihre Mutter die Leute zum
Tanzen ermuntern würde«, gestand sie, als sie einen Sessel in die Fensternische
schob.
    »Oh, doch, wenn sie in der richtigen Stimmung ist,
kann Mama sehr gesellig und fröhlich sein. Außerdem weiß sie, dass

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