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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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aufgehen. Aber es fielen ihr keine unbefangenen Bemerkungen ein.
    Tatsächlich konnte sie sich nicht einmal auf eine
höchst befangene, nichts sagende Höflichkeitsfloskel über den Regen besinnen.
    »Wollen wir hineingehen?«, fragte er.
    Jenny schwankte auf ihren Absätzen. Er legte eine Hand
auf ihre Taille, um sie zu stützen, und sie hätte sich um ein Haar den Knöchel
verrenkt. Sie traf eine Entscheidung. »Ich glaube, ich muss mir andere Schuhe
anziehen«, flüsterte sie. »Wenn ich die hier anbehalte, breche ich mir noch
etwas.«
    Sie hatte nicht die Absicht gehabt zu flüstern, dachte
sie, während sie, ihre Schuhe in der Hand, die Treppe hinaufrannte - es war einfach
so, dass nur ein Flüstern über ihre Lippen gekommen war. In ihrem Zimmer schob
sie ihre Füße in Slippers und räusperte sich ein paar Mal. »Du musst dazu in
der Lage sein, ganz normal mit ihm zu reden«, ermahnte sie sich laut und
versuchte gleich, ihren Vorsatz in die Tat umzusetzen, »sonst wird er dich für
blöd halten, und dann wird er deine Pläne und Ideen von vornherein als Unsinn
abtun.« Danach fügte sie lautlos hinzu, damit sie so tun konnte, als hätte sie
es sich nicht eingestanden: Und er würde ohnehin nichts mit dir zu tun haben
wollen, nicht einmal, wenn du dich für ihn eingewickelt hättest wie ein
vorzeitiges Weihnachtsgeschenk.
    Als sie wieder ins Wohnzimmer kam, war Ross bereits in
den Bannkreis Malcolm'scher Schönheit gezogen worden. Lady Dalmain stand neben
ihnen und übernahm die Vorstellung. Die Malcolm-Eltern betrachteten das Ganze
mit sichtlicher Billigung. Fiona Malcolm, die eigens für Ross eingeladen worden
war, lächelte betörend zu ihm auf.
    Henry stand am Rand der Gruppe, lächelte ebenfalls und
griff nach dem Arm der jüngeren Malcolm-Schwester. Ich bin als seine Tischpartnerin
vorgesehen, dachte Jenny. Ich gehe einfach rüber und stelle mich neben Henry.
Sie wollte gerade den ersten Schritt in seine Richtung machen, nachdem sie sich
eine halbwegs amüsante und passende Bemerkung zurechtgelegt hatte, als Lady
Dalmain ihren Blick auffing.
    Also ging Jenny stattdessen auf sie zu, wobei sie
feststellte, dass sie unerträglich müde war.
    »Ich denke, wir werden essen, sobald Sie sagen, dass
alles fertig ist«, bemerkte Lady Dalmain. »Könnten Sie schnell mal nachsehen,
wie es in der Küche steht, und mir dann Bescheid geben?« Jenny nickte. »Ach,
übrigens«, fuhr Lady Dalmain fort, »wenn Sie kein passendes Kleid mitgebracht
haben, hätten Sie mich einfach nach etwas zum Anziehen fragen können. Ich hätte
sicher etwas für Sie gefunden.«
    »Das wäre sehr freundlich gewesen, aber ich denke
nicht, dass wir dieselbe Größe haben.«
    Lady Dalmain presste die Lippen zu etwas zusammen, das
wohl ein Lächeln sein sollte. »Ich habe Kleider von vor vielen Jahren. Als ich
ein junges Mädchen war, war ich viel schlanker als Sie.«
    Jenny antwortete mit einem Lächeln, das ebenso
unaufrichtig war: »Dann hätten mir die Sachen ebenfalls nicht gepasst.«
    »Aber das Kleid, das Sie tragen, passt auch nicht,
meine Liebe.«
    Auf dem Weg in die Küche dachte Jenny mit
widerwilliger Bewunderung, dass dieser Punkt wohl an Lady Dalmain ging.
    »Alles klar, Mrs. Sandison«, sagte Jenny, nachdem sie
eine Schürze umgelegt und etliche brodelnde Schalen aus dem Ofen geholt hatte,
»geben Sie mir fünf Minuten Zeit, um wieder ins Wohnzimmer zu gehen, dann
kommen Sie herein und erklären, dass das Essen fertig ist, ja? Sind Sie sicher,
dass das silberne Tablett mit dem Braten darauf nicht zu schwer für Sie ist?
Ich könnte Ihnen Philip schicken, damit er es holt.«
    »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen, Mädel. Es
macht mir nichts aus, bei Tisch zu servieren, das habe ich schon immer getan.
Ich mag nur das Kochen nicht.«
    »Philip wird den Braten tranchieren. Ich habe die
Messer geschärft, und sie liegen an seinem Platz.« Sie warf einen kritischen
Blick auf die Kartoffeln, den Yorkshirepudding, das Gemüse. »Die Soße braucht
nur noch in die Saucieren gefüllt zu werden, die ich vorgewärmt habe, aber
bitte, füllen Sie sie nicht um, bevor Sie das Fleisch hereingebracht haben. Da
die Teller kalt sind, möchte ich nicht, dass die Soße fest wird, bevor die
Leute sich bedienen. Eigentlich möchte ich, dass sie überhaupt nicht fest
wird.«
    Mrs. Sandison ignorierte ihr Geschwafel und würde
höchstwahrscheinlich auch ihre Anweisungen ignorieren. »Ihr Haar hat sich im
Nacken gelöst, Kind. Es wird gleich

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