Eine Liebe in Den Highlands: Roman
Landseer bekommt«, kicherte er.
»Sie machen doch Witze, oder?«
Er schüttelte den Kopf. »Es steht einer auf dem
Dachboden. Ich muss Mama lediglich überreden, ihn zu verkaufen. Ich dachte,
Henry könnte mir vielleicht helfen.«
»Wobei? Beim Verkauf? Oder bei dem Versuch, Ihre
Mutter zu überreden?«
»Na ja, bei beidem. Das Haus ist viel zu voll
gestopft.«
»Das können Sie laut sagen.«
»Das Haus ist viel zu voll gestopft«, wiederholte sie
so laut sie konnte.
Es war nicht wirklich komisch, aber sie beide lachten
und lachten.
Jenny wischte sich die Tränen ab und fühlte sich schon
viel besser. »Ich freue mich ja so darauf, Weihnachten nach Hause zu fahren.
Ich kann gar nicht fassen, dass es schon übermorgen ist. Vorher muss ich mir
aber noch eine Zugfahrkarte besorgen. Oder ich könnte auch von Inverness aus
fliegen, nicht wahr?«
»Das könnten Sie - zu jeder anderen Jahreszeit«,
antwortete Philip und fing den ins Rutschen geratenen Wagen mit der
Mühelosigkeit eines Menschen wieder auf, der sein Lebtag gewohnt war, bei
Schnee zu fahren. »Aber sowohl die Züge als auch die Flugzeuge werden bis auf
den letzten Platz ausgebucht sein. Und Ihren Wagen können Sie erst mal vergessen.«
Jenny wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen. Sie war
so stark gewesen, so voller Elan und Kampfgeist, und jetzt verwandelte der
Gedanke, Weihnachten nicht mit ihrer Mutter verbringen zu können, sie plötzlich
wieder in ein kleines Mädchen. Es war jämmerlich. »Oh. Es gefällt mir gar
nicht, dass meine Mutter über die Feiertage allein ist.«
»So weit wird es sicher nicht kommen. Die Leute stehen
bestimmt Schlange, um sie einzuladen.«
So war es in der Tat. Fay Porter hatte über
Weihnachten eine Einladung zu einer Luxus-Kreuzfahrt angenommen - sie sprang
für jemanden ein, der sich unglücklicherweise das Bein gebrochen hatte. »Du
wirst da oben doch zurechtkommen, oder?«, fragte sie, nachdem sie Jenny das
Ganze in allen Einzelheiten erzählt hatte.
»Ich? Oh ja, mir geht es bestens. Es ist einfach toll,
weiße Weihnachten zu haben. Ich kann mich nicht erinnern, wann das das letzte
Mal der Fall war.«
»Und du hast Henry bei dir.«
»Ja. Also, Ma, tut mir leid, dass ich dich abwürge,
aber ich muss Schluss machen.«
»Ich auch. Ich muss noch packen. Du, ich freue mich
schon darauf, mich jeden Abend zum Essen umzuziehen! Aber wie dem auch sei, ich
will dich nicht aufhalten. Bye, Schätzchen. Ich rufe dich morgen noch mal an,
bevor ich fahre. Wirst du in Haus Dalmain sein?«
»In absehbarer Zukunft, ja«, murmelte sie. »Nein, es
war nur ein Witz! Ja, ich werde hier sein.«
Jenny nieste laut. Sie tat sich selbst furchtbar leid
und hätte am liebsten wie ein Kind geheult und ins Kissen gebissen. Aber Philip
war noch bei seiner Mutter, und sie wollte zur Stelle sein, falls er ihre
Unterstützung brauchte, daher ging sie nach unten, nachdem sie sich nur ein
winziges Schluchzen gestattet hatte.
Henry und Felicity hielten sich im Wohnzimmer auf.
Henry las, und Felicity stellte gerade ein Kissen fertig. Die Atmosphäre erinnerte
an die, die im Wartezimmer eines Zahnarztes herrschte.
»Philip ist bei Mama in ihrem Arbeitszimmer«, sagte
Felicity. »Ich weiß, sie wird ihm das Geld geben, das er braucht, und ich weiß,
wenn ich an seiner Stelle wäre, bekäme ich keinen Penny von ihr.«
»Wo ist Lachlan?«
»Er hat seinen Landrover ausgebuddelt und ist nach
Hause gefahren. Er wollte zurück zu seinen Lamas, aber ich glaube, er fand auch
die Atmosphäre im Haus ein bisschen drückend.«
»Wahrscheinlich fühlen wir uns nach der Party alle ein
wenig ausgelaugt«, erwiderte Jenny, die nur deshalb an die Party dachte, weil
noch nicht alle Möbel wieder an ihrem Platz standen und der Raum größer wirkte.
»Ich habe eine Idee! Wie wärs, wenn wir das Haus schmücken würden? Für
Weihnachten?«
»Das tun wir nie«, murmelte Felicity.
»Jenny ist süchtig nach Lichterketten«, bemerkte Henry
nachsichtig. »Sie muss jedes Jahr eine neue kaufen und sich dann auch irgendein
Fleckchen suchen, wo sie sie anbringen kann.«
»Ich glaube nicht, dass wir Lichterketten oder sonst
irgendwelche Weihnachtsdekorationen haben. Wenn doch, wüsste ich nicht, wo sie
sein sollen.« Felicity machte deutlich, dass sie nicht die Absicht hatte, auf
dem Dachboden herumzustöbern, um nach alten Schätzen zum Schmuck eines Baumes
zu suchen.
»Dann könnten wir etwas Tannengrün und
Stechpalmenzweige von draußen holen oder etwas
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