Eine Liebe in Den Highlands: Roman
Schultern und biss in einen Keks, wobei
er die Krümel über den ganzen Tisch verteilte. »Ich schätze, so muss es wohl
aussehen.«
»Wie ist es denn wirklich?«, wollte Jenny wissen. »Ich
meine …« Sie versuchte, die Schärfe aus ihrer Stimme zu nehmen. »Ich meine …«
»Was Jenny meint«, unterbrach Kirsty sie, »ist: Werden
Sie die Liegenschaften - diese Büros - wieder der Fabrik überschreiben?«
Jenny, die sich ganz sicher war, dass das nicht der
Grund für Philips Kommen war, hakte nach. »Ja, genau das wollte ich fragen. Es
würde einen riesigen Unterschied für uns machen. Mit den Gebäuden würde unser
Plan auf einer soliden Grundlage stehen.«
Er wischte sich mit dem Handrücken ein paar Krümel von
der Weste. »Das glaube ich gern. Aber warum sollte ich etwas zurückgeben, das
meiner Meinung nach rechtmäßig mir gehört?«
»Die Gebäude sind doch ein Teil der Fabrik! Sie
gehören Ihnen nicht mehr und nicht weniger als alles andere hier!«, rief Jenny.
»Genau. Ich habe mir nur einen kleinen Brocken
genommen.«
»So habe ich das nicht gemeint!« Jenny war langsam
wirklich verzweifelt. Den ganzen Morgen hatte sie sich an den Gedanken geklammert,
dass alles gut werden würde, wenn sie es nur schaffte, in die Fabrik zu kommen.
Jetzt, da sie hier war, wurde ihr klar, dass das wahrscheinlich ein Irrtum
gewesen war. Sie hätte genauso gut in Haus Dalmain bleiben und in der Auffahrt
einen Schneemann bauen können.
»Wozu brauchen Sie das Geld, Philip?«, fragte Kirsty.
»Das Übliche. Um meine Familie zu unterhalten,
Rechnungen zu bezahlen, zu essen. Gloria ist übrigens schwanger.«
»Oh! Das ist ja wunderbar!« So viel zu Lady D.s
Vermutung, Gloria sei zu alt, um noch ein Kind zu bekommen. Jenny hatte das Gefühl,
dass es keine andere Möglichkeit gab, auf eine Nachricht wie diese zu
reagieren, obwohl Gott allein wissen mochte, wie sie ihn jetzt noch überreden
konnten, die Büros zurückzugeben.
»Also, was haben Sie vor?«, hakte Kirsty nach. »Das
Geld zu investieren und von den Zinsen zu leben?«
»Nein!« Philip war sichtlich entrüstet. »Ich werde
eine Buchhandlung kaufen.«
»Eine Buchhandlung! Was für eine brillante Idee! Ihre
Mutter wird begeistert sein«, bemerkte Jenny.
»Weil das Verkaufen von Büchern für einen Gentleman
eine Spur passender ist als die Leitung einer Wollfabrik, meinen Sie?«
»Nun, bei Ihrer Mutter fallen solche Erwägungen
natürlich immer ins Gewicht. Aber ich wollte eigentlich zum Ausdruck bringen,
dass Bücher ihre Leidenschaft sind.«
»Oh, ja. Ich habe mein Interesse daran wahrscheinlich
von ihr geerbt.«
»Nur schade, dass sie in der Wohnung über dem Laden
wird leben müssen. Es könnte ein bisschen eng werden zu fünft und mit dem
Baby«, fügte Jenny hinzu. Sie hatte nicht die Absicht gehabt, zickig zu sein;
sie hatte sich wirklich vorgenommen, positiv und freundlich zu sein, in der
Hoffnung, dass Liebenswürdigkeit sie weiterbringen würde als Verbitterung, aber
sie war müde, und die Worte waren ihr einfach so herausgerutscht.
»Hören Sie«, entgegnete Philip, nun ebenfalls ärgerlich,
»es gibt absolut keinen Grund für meine Mutter, Haus Dalmain zu verlassen, wenn
sie es nicht wünscht!«
»Aber Sie haben es als Sicherheit für das Darlehen
verpfändet«, wandte Jenny ein.
»Ich weiß. Doch sie hat jede Menge eigenes Geld. Wenn
sie das Haus haben will, kann sie es kaufen, wahrscheinlich zu einem sehr
günstigen Preis, weil sich niemand sonst dafür interessiert.«
»Hm«, murmelte Jenny. »Dürfen wir Ihren Worten
entnehmen, dass Lady Dalmain über ein privates Vermögen verfügt?«
»Absolut. Und es handelt sich dabei nicht nur um
Aktien und Firmenanteile. Sie besitzt Antiquitäten und Schmuck, mit denen sie
das Haus gleich mehrmals kaufen könnte.«
»Meine Güte, so viel Wohlstand und keine
Zentralheizung! Sind Sie sich ganz sicher, was die Antiquitäten betrifft? Ich
weiß, es stehen eine Menge Möbel im Haus, aber sind sie auch wertvoll?«
»Und ob. Wobei ich noch einmal betonen möchte, dass
sie es niemals in Erwägung ziehen würde, etwas zu verkaufen. Dafür ist es ihr
zu wichtig, Dinge zu besitzen.«
»Sie würde verkaufen, wenn die Alternative darin
bestünde, kein Dach überm Kopf zu haben«, erwiderte Jenny. »Es macht wohl wenig
Sinn, sich auf der Straße mit Chippendale-Möbeln zu umgeben.«
»Ich glaube nicht, dass echte Chippendales dabei
sind«, räumte Philip ernsthaft ein, »aber natürlich jede Menge Sachen
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