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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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die Empfangsräume und deine Räume sauber macht. Um den Rest der oberen
Stockwerke kümmert sie sich nicht.«
    »Ich brauche stets Ewigkeiten, bis ich für einen
Besuch alles vorbereitet habe«, warf Jenny schnell ein. »Immer all diese
Bettlaken. Und mit dem Kochen ist es genau das Gleiche.«
    Lady Dalmain bedachte Jenny mit einem Furcht
einflößenden Blick. Dann wandte sie ihr Medusenhaupt Lachlan zu. »Sagen Sie
mir, Mr. McGregor, stammen Sie hier aus der Gegend?«
    »Nein. Ich komme aus der Gegend von Glasgow, Lady
Dalmain.«
    »Glasgow.« Lady Dalmain dachte ein Weilchen über die
Stadt nach. »Und auf welche Schule sind Sie gegangen?«
    »Einfach auf die höhere Schule am Ort«, antwortete
Lachlan.
    Lady Dalmain kräuselte die Lippen. »Das Dumme ist,
dass die Eltern heute nicht mehr bereit sind, sich einzuschränken, damit ihre
Kinder eine anständige Ausbildung bekommen. Sodass ihnen der Weg in einen
akademischen Beruf offen steht.«
    »Ach, komm schon, Mama. Nicht jeder kann sich eine
Privatschule leisten, wie gern er es vielleicht auch möchte«, bemerkte Philip,
der die Gesellschaft bei Laune zu halten versuchte, so gut er konnte.
    »Ja, und meine Eltern waren Sozialisten«, erklärte
Lachlan. »Sie hätten mich nicht auf eine Privatschule geschickt, selbst wenn
sie es sich hätten leisten können.«
    Felicity gab ein gepeinigtes Quieken von sich; sie
wünschte sich offensichtlich, sie hätte Lachlan eingeschärft, dergleichen nicht
verlauten zu lassen.
    »Und wo sind Sie zur Schule gegangen, Miss Porter?«
    »Ich war auf der örtlichen Gesamtschule«, erwiderte
Jenny. »Sie hatte einen guten Ruf und war immer stolz auf die hohe Zahl von
Abgängern, die in Cambridge und Oxford angenommen wurden.«
    »Aber Sie selbst sind nicht in Oxford oder Cambridge
gewesen?«
    »Nein.«
    Jenny wünschte, sie wäre nicht in die Falle getappt,
den Versuch zu unternehmen, Lady Dalmain zu gefallen. Die Dame war ein Snob vom
Scheitel bis zur Sohle und verdiente keinerlei Entgegenkommen. Wenn ihr nicht
so kalt und sie nicht so weit von zu Hause fort gewesen wäre, dachte sie, würde
sie dem eher widerstanden haben. Sie sehnte sich nach Henry: Er stammte aus
einer guten Familie, war auf den richtigen Schulen gewesen und verstand sich
bestens darauf, in jeder Situation genau das Passende von sich zu geben. Er
wäre genau der Richtige für Lady Dalmain gewesen.
    Endlich hatten alle das Essen beendet. Es hatte zwar
keine großen Portionen gegeben, aber es schien dennoch viel Zeit gekostet zu
haben, sie zu verspeisen. Niemand kam in die Versuchung, seinen Teller sauber
zu kratzen, und niemand hätte gewagt, es zu tun, wenn ihm denn der Sinn danach
gestanden hätte. Jenny kam auf die Idee, dass Felicity vielleicht darauf
dressiert war, die Speisen so zuzubereiten, dass die Leute nur darin
herumstocherten, damit auf keinen Fall das Porzellan zerkratzt wurde.
Vielleicht war ihr aus diesem Grund auch nicht gestattet, die Teller
vorzuwärmen. Und wahrscheinlich waren weniger kostbare Teller, die man hätte
erwärmen können, nicht zugelassen. Lady Dalmain sah eine übermäßige Begeisterung
für das Essen vermutlich als vulgär an.
    »Ich gehe den Pudding holen«, erklärte Felicity,
nachdem sie die Teller, die Jenny ihr reichte, angenommen und aufeinander
gestapelt hatte.
    »Felicity, wie oft soll ich es dir noch sagen? Bring
die Teller einzeln hinaus. Benimm dich bitte nicht so, als speisten wir in
einer dieser entsetzlichen Kantinen.«
    »Einzeln ist sie eine Ewigkeit damit beschäftigt,
Mama«, wandte Philip ein und stapelte unbekümmert weiter. »Ich werde Fliss helfen.«
    Bruder und Schwester trugen das antike Porzellan unter
den wachsamen, ängstlichen Blicken ihrer Mutter ab. Jenny überlegte, ob es wohl
samt und sonders in kaltem Quellwasser abgewaschen und Stück für Stück mit
Seidentüchern oder vielleicht mit dem Haar einer Jungfrau getrocknet werden
musste.
    Aber alles wäre besser gewesen, als mit Lady Dalmain
allein zurückgelassen zu werden. Jenny und Lachlan versuchten beide gleichzeitig,
etwas zu sagen.
    »Entschuldigung«, bat Lachlan, »fangen Sie an.«
    »Ist schon gut. Ich wollte nur betonen, wie gut mir
die Landschaft auf der Fahrt hierher gefallen hat«, meinte Jenny. Sie buhlte
schon wieder um Anerkennung.
    »Ja, wir haben das Glück, an einem wunderschönen Ort
zu wohnen.« Lady Dalmain deutete gnädig eine Verbeugung an und fügte dann mit
kalter Stimme hinzu: »Es steht nur zu hoffen, dass es uns

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