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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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gehört, dass die Hunde herausgelassen worden waren, und
hoffte, dass sie sie vom Vorabend noch kannten und nicht angreifen würden. Sie
brauchte dringend etwas Heißes zu trinken. Felicity war noch im Bademantel in
der Küche beschäftigt. Ihr Haar fiel ihr über den Rücken. Sie wirkte etwas
verschlafen und nicht besonders fröhlich.
    »Guten Morgen«, grüßte Jenny freundlich.
    »Guten Morgen. Haben Sie gut geschlafen? Ich brühe
gerade Tee für Mama auf. Könnten Sie auf den Toast achten, der unter dem Grill
liegt, während ich die Milch hole?«
    Jenny dachte an die vielen Male, die ihre Mutter ihr
Tee ans Bett gebracht hatte, wenn sie sie vor der Schule geweckt hatte. Sie beschloss,
ihrer Mutter in Zukunft jeden Morgen Tee aufzubrühen, wenn sie zusammen waren.
    »Möchten Sie ein Ei zum Frühstück?«, fuhr Felicity
fort und richtete dabei ein Tablett. »Ich werde Ihnen eins kochen, wenn ich das
hier hinaufgebracht habe.«
    Butter, Honig und Marmelade wurden in kleine
Kristallschalen gefüllt. Felicity goss heißes Wasser in eine kleine silberne
Teekanne und Milch in ein dazu passendes Kännchen.
    »Es ist sehr freundlich von Ihnen, dass Sie das jeden
Morgen für Ihre Mutter tun. Oder gibt es heute Morgen einen speziellen Anlass?«
    »Nein, das halte ich jeden Tag so. Und es ist
einfacher, sich Mamas Wünschen zu beugen, als mit ihr zu streiten. Außerdem ist
es sehr schön, eine Mahlzeit am Tag in Frieden zu sich nehmen zu können.«
    Während sie Felicity zusah, die das Tablett
hinauftrug, fragte Jenny sich, warum um Himmels willen diese Frau immer noch zu
Hause wohnte, obwohl sie doch so offensichtlich unglücklich war. Sie bemerkte,
dass der Küchentisch für drei gedeckt war, und vermutete, dass Philip ebenfalls
bald erscheinen würde.
    Das war gut so. Sie musste unbedingt mit Philip reden
und wollte mit ihm in die Firma fahren, sobald es möglich war. Sie konnte keine
Einschätzung vornehmen, bis sie die Bücher gesehen hatte. Außerdem musste sie
genau herausfinden, was seiner Mutter von der Situation bekannt war, damit sie
nicht unnötigerweise in irgendwelche Fettnäpfchen trat.
    Dann kam Philip. In elegantem Anzug und mit glänzender
Haut. Er sah aus, als hätte er sich kalt geduscht und das auch noch genossen.
    »Morgen, Jenny, Morgen, Fliss. Alle gut geschlafen?
Hat Sie der Hausgeist nicht belästigt, Jenny?«
    »Sei nicht albern, Phil, es gibt hier kein
Hausgespenst. Und sei nicht so verdammt munter! Ich kann es nicht ausstehen,
und Jenny vermutlich auch nicht. Ich bin einfach kein Morgenmensch.«
    »Ich bin ein Morgenmensch, aber erst nach der ersten
lasse Tee«, erklärte Jenny.
    »Hier, bitte, ich schenke Ihnen welchen ein«, erbot
sich Felicity und reichte ihr eine große Frühstückstasse mit Untertasse.
    »Wollen Sie denn heute mit mir kommen?«, fragte
Philip, »oder brauchen Sie noch einen Tag, um hier Fuß zu fassen?«
    Schaudernd nahm Jenny einen Schluck Tee und hoffte,
dass man ihr Zittern nur auf die Kälte zurückführen würde. Ihr war tatsächlich
kalt, aber der Gedanke, den ganzen Tag in diesem Haus zuzubringen und ständig
Lady Dalmains Bosheiten Felicity gegenüber mit anhören zu müssen, reichte aus,
um ihr einen heißen Anfall vonKlaustrophobie zu bescheren.
    »Ich finde, ich sollte sofort mit der Arbeit
anfangen.«
    »Brauchen Sie nicht noch etwas Zeit, um sich von der
Fahrt zu erholen?«
    Felicitys Frage weckte in Jenny Schuldgefühle. Sie
konnte sich so einfach davonmachen; Felicity dagegen schien hier festzusitzen.
    »Oh, nein, ich bin voll da«, versicherte Jenny.
»Strengt Sie das Autofahren zu sehr an?«
    »Ich bin leicht agoraphobisch und fahre deswegen nur
nach Inverness, weil ich den Weg dorthin wirklich gut kenne. Aber das sind über
drei Stunden; deshalb übernachte ich gewöhnlich bei einer Freundin, wenn ich
dort bin. Dann brauche ich nicht am selben Tag hin- und zurückzufahren. Und ich
raffe mich nur etwa dreimal im Jahr dazu auf. Es ist für mich immer schwer,
hier wegzukommen, weil ich mich um so viel kümmern muss.«
    Der Lärm an der Hintertür erinnerte Felicity an einige
ihrer Verpflichtungen; sie stand auf, um die Hunde hereinzulassen.
    Während sie sich noch mit ihrer ersten Tasse Tee
aufhielt, überlegte Jenny, ob Felicity wirklich so ans Haus gefesselt war?
Konnte sie dem Einfluss ihrer Mutter wirklich nicht entkommen und etwas
selbstständiger werden?
    »Setzen Sie sich bitte, Jenny«, meinte Felicity,
nachdem sie zurückgekehrt war und die Hunde

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