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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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sich für Felicity, dass
er deren Lächeln ermutigend erwiderte.
    Philip wandte sich seiner Mutter zu, um ihr
aufzuhelfen. Jenny erschien sie allerdings sehr rüstig. Felicity ging zu
Lachlan hinüber und warf ihm einen mädchenhaft verstohlenen Blick zu.
    Als alle aufgestanden waren, bat Lady Dalmain:
»Philip, mein Lieber, geh du mit Miss Porter voran.« Irgendwie schaffte sie es,
die Parade so zu manipulieren, dass Felicity als Letzte den Raum verließ.
»Schaust du noch eben nach dem Feuer, meine Liebe, bitte?« Befriedigt, dass
ihre Tochter wieder an der richtigen Stelle in der Hackordnung stand,
marschierte sie weiter.
    Im Esszimmer war es noch kälter als im restlichen
Haus. Ein schöner, langer Mahagonitisch war, wie es aussah, mit dem besten Service
der Dalmains gedeckt worden. Jenny registrierte altes Silberbesteck, zierlich
und schon Jahrhunderte lang im Gebrauch, ein Essservice, das von Sevres sein
konnte, und schwere Bleikristallgläser. Unter jedem Teller und jedem Glas lag
ein Spitzendeckchen. Es war alles reizend - verblasst, elegant, der Traum jedes
Antiquitätensammlers (das würde sie unbedingt Henry erzählen müssen), und doch
war es für Jenny wie ein einziger Schrei: so viel Schönheit und doch
offensichtlich keine Zufriedenheit.
    Lady Dalmain begab sich an den Kopf der Tafel. »Mr.
McGregor, wenn Sie hier rechts neben mich kommen würden - und Philip links.«
Sie zögerte. Jenny war inzwischen klar, warum: Lady Dalmain versuchte die
Tischordnung so einzurichten, dass Felicity nicht neben Lachlan saß.
Angestrengt presste sie die Lippen noch fester aufeinander. Aber schließlich
gab sie auf. »Miss Porter, Sie sitzen am besten neben meinem Sohn. Felicity
kann dann neben Mr. McGregor sitzen.«
    Uns steht ja ein heiterer Abend bevor, dachte Jenny,
lächelte verzweifelt und blickte in die Runde. Lachlan erwiderte ihren Blick;
sein Gesichtsausdruck war undeutbar. Dann kam Felicity mit einem Tablett herein
und stellte es auf den Tisch.
    »Gib bitte auf mein Porzellan Acht, Felicity; du weißt
ja, wie unbeholfen du sein kannst, und es ist so gut wie unersetzbar.«
    Jenny sah, wie Felicity zusammenzuckte. Sie konnte
nicht fassen, wie schlecht Lady Dalmain ihre Tochter vor all den Leuten behandelte.
»Ich bin damit aufgewachsen«, erwiderte Felicity. »Ich weiß genau, wie wertvoll
es ist.«
    »Das sieht ja erstklassig aus!«, warf Philip ein,
bevor seine Mutter etwas entgegnen konnte. »Gut gemacht, Fliss.«
    Dem mochte Jenny nicht unbedingt zustimmen, als sie
die fahlen, mausgrauen Würfel sah, die in der schönen Terrine lagen. Aber sie
beschloss dennoch, alles bis zum letzten Bissen aufzuessen, selbst wenn es sich
als ungenießbar erweisen sollte.
    Schließlich hatte jeder etwas Essbares vor sich
stehen. Die Teller waren eiskalt, und bis alles herumgereicht war, waren die
Speisen es ebenfalls. In heißem Zustand mochten sie etwas appetitlicher gewesen
sein, kalt vermittelten sie einem das Gefühl, als kaute man auf Lumpen. Das
Gemüse war zu einem garantiert vitaminfreien Zustand verkocht und kauerte
schlaff um das Fleisch herum, als suchte es Wärme. Und die Soße bedeckte alles
mit dem Grau eines Novembernebels.
    Philip erhob sich und schenkte den Wein ein. Jenny
beschloss, die totale Abstinenz zurückzustellen, bis sie ihre persönliche
Temperaturregelung wieder besser unter Kontrolle hatte. Eine kluge Entscheidung,
denn wenigstens der Wein war köstlich.
    »Du hast den guten Wein genommen?«, bemerkte Lady
Dalmain, nachdem sie einen Schluck getrunken hatte.
    »Ja, Mama«, antwortete Philip. »Ich dachte, da wir
Gäste haben, sollte ich ein paar Flaschen davon aus dem Keller holen.«
    »Wir werden ihn nicht nachbekommen können, wenn er
getrunken ist. Dein Vater wollte, dass ich damit auf Lebzeiten versorgt bin.«
Lady Dalmain stellte ihr Glas hin.
    »Ich bin sicher, das wirst du sein, Mama«, erklärte
Philip, der sich, anders als seine Schwester, von seiner Mutter nicht
unterkriegen ließ. »Es sind noch dutzende von Flaschen da. Also, auf Jennys
sichere Ankunft und auf Lachlans Rückkehr in unser Leben nach so vielen
Jahren.«
    Lady Dalmain erhob nicht mit den anderen ihr Glas.
    »Nun, Felicity, was hast du heute getan?«, erkundigte
sich Lady Dalmain.
    »So dies und das. Ich habe Jennys Zimmer gerichtet,
das Essen gekocht.«
    »Das kann doch unmöglich den ganzen Tag in Anspruch
genommen haben. Mrs. Sandison war doch da, oder?«
    »Ja«, gab Felicity zu. »Aber du weißt doch, dass sie
nur

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