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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Felicitys Bett stand, und gab es ihr. »Ich habe doch schon gesagt,
dass ich dich hinbringe. Willst du ihm sofort Bescheid geben?«
    Felicity nickte. »Ich nehme das Handy. Es gibt eine
Stelle im Garten, an der der Empfang ausreichend ist - vorausgesetzt, man hat
das richtige Netz eingestellt.«
    »Erledige es sofort. Solange du dich … gestärkt
fühlst.«
    Felicity schüttelte den Kopf. »Ich kümmere mich besser
darum, dass das Abendessen auf den Tisch kommt.«
    Die Aussicht auf eine von Felicitys Abendmahlzeiten
war nicht sehr verlockend. »Ich sag dir was: Wie wär‘s, wenn ich dir dabei
helfe? Es geht bestimmt schneller, wenn wir zusammen kochen, und ich brauche
ohnehin den Ofen, um für den Homely Haggis Plätzchen zu backen. Ich muss
nämlich unbedingt mit dir über das Designen sprechen. Meggie hat gemeint, darin
seist du wirklich gut.« »Das hat Meggie gesagt? Aber sie hasst mich doch!« »Ich
bin mir sicher, dass sie dich nicht hasst! Sie hat mir ein Kissen gezeigt, das
du für sie genäht und bestickt hast; es war wundervoll. Sie ist der Überzeugung,
dass du ein gutes Auge für Farben hast.«
    Felicity schniefte. »Ja, das habe ich. Aber ich bin
sehr überrascht, dass Meggie das erkannt hat.«
    »Was denkst du? Könnten wir uns denn vielleicht mal
deine Arbeiten ansehen, wenn du mit Lachlan telefoniert hast und wir das
Abendessen zubereitet haben? Der Betrieb braucht dringend einen Designer. Wäre
es nicht herrlich, wenn gerade du die Firma retten oder zu ihrer Rettung
beitragen würdest? Dann würde deine Mutter dich endlich respektieren.«
    »Nein, das würde sie nicht.« Felicity lachte unter
Tränen. »Sie würde es hassen, dass ich arbeiten gehe, hassen, dass ich nicht
für sie parat stehe.« Sie putzte sich die Nase. »Aber ich zeige dir liebend
gern meine bisherigen Kreationen.«
    Als sie ein Blech Haferkekse und einen Reisauflauf in
den Ofen geschoben hatten, führte Felicity Jenny eine enge Treppe zu einem der
Türme hinauf. Was sie dort erwartete, war eine Offenbarung.
    Zunächst einmal war es überraschend hell.
    »Tageslichtlampen«, erklärte Felicity. »Sie kosten ein
Vermögen, aber ohne sie wäre der Raum im Winter nutzlos. Wenn man sich mit
Farben abgibt, braucht man gutes Licht.«
    »Davon hast du hier auf jeden Fall reichlich.«
    Längs der gerundeten Wände standen Körbe voller Wolle
- in jedem eine andere Farbe in jeweils einer anscheinend unendlichen Anzahl
von Tönungen.
    »Ich wüsste gar nicht, wie ich zwischen denen hier
unterscheiden sollte.« Jenny holte etwas aus dem grünen Korb.
    »Es ist so ähnlich wie mit dem musikalischen Gehör,
vermute ich«, erwiderte Felicity. »Du hörst ja auch, wenn etwas schräg klingt.
Ich sehe eben, wenn etwas nicht zusammen passt.«
    Die Wände hingen voll mit teils unvollendeten, teils
fertigen Wandbildern, Wollmustern und Skizzen. Auf einem kleinen Tisch lagen
fein säuberlich Kissenbezüge aufgestapelt, genug, um ein kleines
Einrichtungshaus damit zu bestücken. Ein schon reichlich mitgenommener, aber
gemütlich wirkender Sessel mit einer drehbaren Bürolampe darüber stand an dem
kleinen, leeren Kamin. Daneben lagen in den halb offenen Schubladen eines
betagten Arbeitstisches Scheren, paketeweise Nadeln und noch mehr Wolle bereit.
Und unter dem Tisch stand neben einem Päckchen Zigaretten die unvermeidliche
Flasche Whisky. Felicity griff danach.
    »Herzlich willkommen in meinem Heiligtum.« Sie brachte
ein Glas zum Vorschein und hielt es Felicity hin. »Möchtest du einen?«
    Jenny schüttelte den Kopf. »Ich möchte nicht aus den
Augen verlieren, was im Ofen vorgeht. Aber das hier oben ist erstaunlich!«
    »Es ist etwas kalt, fürchte ich. Ich zünde nur im
Winter das Feuer an.«
    Fasziniert blickte Jenny sich um. Dass Felicity, die
scheinbar der Grausamkeit ihrer Mutter hilflos ausgeliefert war, über solch
eine geheime, von Licht und Farben durchflutete Zuflucht verfügte, stellte für
Jenny eine Art Schock dar. Und Meggie hatte völlig Recht gehabt, was Felicitys
Fähigkeiten als Designerin betraf. Jenny war zwar kein Experte auf diesem
Gebiet, aber sie wusste doch genug, um etwas Gutes zu erkennen, wenn sie es vor
der Nase hatte. Alles war fein säuberlich und exakt gearbeitet, und die Designs
waren originell, Blickfänger der besonderen Art und ganz einfach schön.
Fantastische Vögel schwangen sich hinter und zwischen exotischen Blumen und
Pflanzen in die Lüfte. Bestien aus grauer Vorzeit standen sich auf goldenem
Grund

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