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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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sah tatsächlich aus, als benutzte man ihn
am besten als Schlafdecke für eine Katze oder einen Hund, aber als sie ihn über
den Kopf zog, spürte Jenny sofort seine Wärme.
    »Hm«, murmelte Felicity. »Wenn ich etwas von der Art
designen soll, dann wird es etwas schwierig für mich.«
    »Alberne Kuh«, schalt Jenny sie liebevoll. »Das Ding
ist herrlich warm. Jetzt lass uns sehen, was in der Küche los ist.«
    Zwei Tage später machten sich Felicity und Jenny auf
den Weg zu Lachlan.
    Der Gedanke, einen Tag nicht in der Firma, in Haus
Dalmain und auch nicht - mit leichten Gewissensbissen - im »Homely Haggis« zu
verbringen, war eine Wohltat. In der Firma arbeitete sie mit Tabellenkalkulationen
und Zahlen und rechnete immer wieder alles nach, verzweifelt bemüht, zu
günstigeren Ergebnissen zu kommen. In Haus Dalmain musste sie der Kälte trotzen
und Lady Dalmains peinliche Fragen abwehren, wo ihr Sohn stecke und was Jenny
bereits unternommen habe, um ihn zu finden - als wäre es ihre Aufgabe, Philip
aufzuspüren.
    Und all das wurde gekrönt durch die Ungewissheit, ob
sie Ross jemals wiedersehen würde. Sie fühlte sich so zerrissen. Ein Teil von
ihr hegte den verzweifelten Wunsch, ihn wiederzusehen, und ein anderer Teil war
ebenso verzweifelt entschlossen, das nicht zuzulassen. Schuldgefühle, so schien
es, vernebelten ihr den Verstand.
    Beide Frauen hatten ein Gefühl, als schwänzten sie die
Schule. Jenny hatte Lady Dalmain gesagt, dass sie Felicity für irgendetwas
brauche. Ohne wirklich zu lügen, hatte sie es geschafft, die Matriarchin davon
zu überzeugen, dass ihre Mission mit der Suche nach Philip zu tun habe, sodass
sie sie mit einer Platte Sandwiches und in relativ gutem Einvernehmen hatten
zurücklassen können.
    »Ich hätte ihr irgendetwas Heißes dalassen sollen«,
murmelte Felicity, als sie davonfuhren.
    »Unfug. Sie ist ja nicht behindert. Sie kann sich
selbst etwas zu Mittag zubereiten, wenn ihr ein Sandwich nicht ausreicht.«
Jenny fand, es wurde langsam Zeit, dass Felicity ihrer Mutter die Stirn bot und
begriff, dass dadurch der Himmel nicht einstürzen würde. »Brauchen wir eine
Landkarte, oder kennst du den Weg?«
    »Wir brauchen eine Karte, aber jetzt noch nicht.«
    Schottland zeigte sich von seiner großartigsten Seite.
Die purpurfarbene Heide, das Granit der Berge und das dramatische Licht des
Sturmhimmels wirkten nicht freundlich, boten aber dennoch ein unbestreitbar
großartiges Spektakel. Die niedriger gelegenen Hänge der Berge waren mit
Schafen getupft, die sehr weiß wirkten. Während Jenny den erfreulicherweise
leeren Straßen bergauf und bergab folgte, dachte sie noch einmal über das ganze
Lagerhaus voller Wolle nach, auf das sie in der Firma gestoßen war. Vielleicht
gab es dafür eine bessere Verwendung als die Wolle nur zu spinnen und zu verstricken.
Möglicherweise die Herstellung von Filz. Sie erinnerte sich schwach, in
irgendeiner Modezeitschrift sehr feine Kleider aus Filz gesehen zu haben.
Vielleicht wusste Lachlan etwas darüber oder kannte zumindest jemanden, der
etwas wusste.
    »Macht es dir etwas aus, außerhalb des Hauses und in
einer Landschaft wie dieser zu sein?«, fragte Jenny Felicity wegen deren Agoraphobie.
    Felicity schüttelte den Kopf. »Es ist wunderbar,
einmal aus dem Haus zu kommen, und die offene Landschaft macht mir nichts aus.
Ich kann hauptsächlich Menschen in größerer Zahl nicht ertragen. Agoraphobie
bedeutet ›Angst vor dem Marktplatz‹, nicht ›Angst vor der Weite‹.«
    »Sag mir einfach, wenn du anfängst, dich unbehaglich zu
fühlen, dann …«
    »Dann was? Was wirst du dagegen tun können?«
    Jenny lachte. »Gut, ich weiß es nicht. Was soll ich
denn tun?«
    »Es wäre hilfreich, wenn du mir erlaubtest, in deinem
Auto zu rauchen.«
    Jenny kurbelte ein Fenster herunter und unterdrückte
ihre Einwände mit einiger Anstrengung. »Kann das Rauchen denn eine Angstattacke
verhindern?«
    Felicity nickte. Sie hielt bereits eine Zigarette
zwischen den Lippen. »Um ehrlich zu sein«, meinte sie, als sie wieder sprechen
konnte, »macht mich der Gedanke, Lachlan wiederzutreffen, so glücklich, dass
ich es nicht einmal schaffen würde, krank zu werden, wenn ich wollte.«
    »Das heißt also, mein Auto wird jetzt für alle Zeiten
von Zigarettenrauch verseucht, obwohl es eigentlich gar nicht nötig wäre?«
    »Nein, nicht ganz. Den Glimmstängel brauche ich auch.«
    Jenny musste lachen, und Felicity stimmte so
unbekümmert ein, dass man kaum vermutet

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