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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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kampfbereit gegenüber. Bäume mit gegabelten und gedrehten Ästen hingen
voller Musikinstrumente und juwelengleicher Früchte. Dass die geknechtete und
verzweifelte Felicity zu diesem Reichtum an Fantasie fähig war, erstaunte Jenny
»Und hast du all diese Wandbehänge selbst entworfen und bestickt?«
    »Ja. Mama hält sie für komplette Zeitverschwendung. Sie
findet, ich solle mich lieber daranmachen, die Esszimmerstühle komplett zu
überarbeiten - es sind insgesamt zwölf - und dann die Gobelins im Flur.«
    »Aber deine Sachen sind wunderbar! Wo hast du die
Wolle her? Die muss doch ein Vermögen gekostet haben.«
    »Das hat sie. Ich gebe den größten Teil meines Geldes
für Wolle aus. Daddy hat mir etwas hinterlassen, das für eine kleine monatliche
Rente reicht - sehr zu Mamas Ärger -, und ich habe inzwischen eine ganze Reihe
von Leuten, die mir die Wolle schicken, die sie selbst übrig behalten. Manchmal
stelle ich auch für sie ihre Arbeiten fertig. Damit kann ich mir etwas
dazuverdienen. Ich habe schon mal überlegt, mich an eine der großen Firmen zu
wenden, die Handarbeitssets herstellen, ob sie mir vielleicht Aufträge
vermitteln können, Arbeiten fertig zu stellen, an denen die Käufer das
Interesse verloren haben. Aber das würde bedeuten, dass ich die Entwürfe
anderer ausarbeite, und eigentlich entwerfe ich lieber selbst.«
    Felicity ließ sich in den Sessel sinken und zündete
sich eine Zigarette an. »Bist du dir sicher, dass du keinen Whisky möchtest?«
    »Ganz sicher.« Jenny hatte sich auf die Lehne eines
Sessels gesetzt, auf dem sich überfüllte Plastiktüten stapelten, und schüttelte
den Kopf. »Was ist hier drin?«
    »Das sind Wollreste, die ich noch sortieren muss. Ich
könnte all meine freie Zeit damit zubringen, Wolle zu sortieren, dann komme ich
gar nicht mehr dazu, zu entwerfen und zu sticken.«
    »Das sieht man. Felicity, ist es dir je in den Sinn
gekommen, dass du mit diesen Dingen Geld verdienen könntest?«
    »Ich verdiene ja etwas damit. Ich beliefere einige
kleine Läden mit Kissenbezügen. Aber leider wollen sie hauptsächlich
konventionelle Designs - Blumen, Katzen, so etwas eben. In den kleinen Orten
hier ist es schwierig, etwas wirklich Ungewöhnliches loszuwerden.«
    »Hast du es denn nicht mal mit den Geschäften in den
größeren Städten versucht? In Edinburgh? Oder vielleicht sogar in London?«
    Felicity schüttelte den Kopf. »Das hat keinen Sinn.
Ich könnte nicht genug liefern. Ich habe neben Mama und dem Haus nicht genug
Zeit. Und jetzt, da Philip fort ist, wird es noch schlimmer werden.« Sie
schniefte wieder, aber zu Jennys großer Erleichterung brach sie diesmal nicht
gleich in Tränen aus.
    »Das ist sicher. Hat sein Verschwinden deine Mutter
sehr verstört?«
    »Ja und nein. Sie ist davon überzeugt, dass er
zurückkommen wird, weil sie sich nicht vorstellen kann, dass er es ohne sie
aushält. Und ich glaube, dass ihn die Schuldgefühle schließlich zurücktreiben
werden, aber nur zu einem Besuch, dass er jedoch auf keinen Fall wieder richtig
hier einziehen wird.«
    »Du hast keine Ahnung, wo Philip stecken könnte,
oder?«
    »Eigentlich nicht.« Sie zündete sich eine weitere
Zigarette an und seufzte erleichtert, als das Nikotin in ihre Lungen strömte.
»Brauchst du ihn? Ich dachte immer, Kirsty würde Dalmain Mills mit links
leiten.«
    »Nur bis zu einem gewissen Punkt.« Jenny erwähnte die
verschwundenen Unterlagen nicht und deutete stattdessen auf Felicitys
Stickereien. »Felicity, du bist wirklich begabt. Hast du eine Kunstschule
besucht oder so etwas?«
    Felicity schüttelte den Kopf. »Ein Semester lang einen
Vorbereitungskurs, und dann bin ich krank geworden.«
    »Es ist einfach erstaunlich. Ich bin sicher, dass wir
dein Talent gut gebrauchen können, dass du uns helfen wirst, Dalmain wieder in
die schwarzen Zahlen zu bringen. Was würde deine Mutter denn dazu sagen?«
    Felicity lachte ehrlich erheitert. »Sie würde wütend
werden und lamentieren: ›Ich habe meine Tochter nicht großgezogen, damit sie in
einer Fabrik arbeitet!‹«
    Jenny fiel in ihr Lachen ein. Felicity ahmte ihre
Mutter wirklich naturgetreu nach. »Du hast vollkommen Recht! Genau das würde
sie sagen, aber vielleicht würde sie rasch ihre Meinung ändern, wenn es
gleichzeitig bedeutete, dass sie ihr Haus behalten und ihren Lebensstandard
aufrechterhalten könnte.«
    Ängstlich rutschte Felicity auf ihrem Sessel nach
vorn. »Ist es denn wahrscheinlich, dass wir das Haus

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