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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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stiefelte.
    Jenny lehnte sich gegen den Imbisswagen und versuchte,
wieder zu Atem zu kommen. Sie hatte nicht das Gefühl, missbraucht, geschändet
oder auch nur beleidigt worden zu sein; sie hatte nur einen traurigen Gedanken:
Wie willst du mich wohl anrufen, wenn du meine Nummer nicht hast?
    Nach diesem Zwischenfall gehorchten ihr weder das
Gehirn noch die Knie, und es hatte keinen Sinn, länger zu bleiben. Da es auf
dem Parkplatz auch nicht gerade vor Leuten wimmelte, konnte sie guten Gewissens
die Rückfahrt nach Haus Dalmain antreten.
    Es war einfach lächerlich, sich gerade jetzt auf
solche Dummheiten einzulassen, da sie so viel am Hals hatte und jede einzelne
Gehirnzelle und ihre gesamte Energie benötigte, um Dalmain Mills wieder auf den
richtigen Weg zu bringen. Und sie kam sich vor, als hätte sie nicht nur Henry,
sondern auch das Projekt verraten und alle Menschen, die von ihr abhingen.
    Sie machte sich auf die Suche nach Felicity. Da sie
sie sonst nirgends finden konnte, klopfte Jenny schließlich an deren Schlafzimmertür.
Sie wurde einen Spalt geöffnet.
    »Felicity - ich habe mich gefragt, ob es dir gefallen
würde, bei Dalmain Mills als Designerin anzufangen …«, begann sie. Dann hielt
sie inne. »Oh! Was ist los?«
    Felicity warf sich Jenny in die Arme und brach in
Tränen aus.

Kapitel
9
     
     
    Felicity weinte herzzerreißend. Jenny hielt sie in den
Armen, strich ihr über den Rücken und führte sie zurück in ihr Zimmer. Der Treppenabsatz
war für derlei nicht der richtige Ort. Sachte drückte sie Felicity aufs Bett
und setzte sich neben sie.
    »Also, was ist los? Soll ich Rescue Remedy holen?«
    Warum war sie nicht überrascht, dass Felicity den Kopf
schüttelte und einen Schluckauf bekam? »Unter dem Tisch steht eine Flasche
Whisky. Nimm dir auch einen.«
    Jenny goss Felicity einen Whisky ein, beschloss aber,
selbst die Finger davon zu lassen, weil sie vielleicht noch all ihre Sinne
brauchte oder irgendwohin fahren musste.
    »Also, was ist los? Ist irgendjemand gestorben?«
    Felicity schüttelte den Kopf. »Nur, wenn du meine
Chance auf ein Leben mitzählst.«
    »Gut, erzähl mir, was passiert ist, und dann lass uns
feststellen, ob deine Chance auf ein Leben restlos dem Untergang geweiht ist.«
    Felicity hörte gar nicht zu. Sie trank die großzügigen
zwei Fingerbreit, die Jenny ihr eingeschenkt hatte, und hustete. »Ich trinke
ihn gewöhnlich mit Wasser verdünnt.«
    »Also, raus mit der Sprache!« Jenny ließ nicht locker.
Sie wollte Felicity helfen, wenn sie eben konnte, hatte aber zugleich das
Gefühl, dass Felicity einfach weiterweinen würde, wenn sie jetzt zu viel
Mitgefühl zeigte.
    »Ich habe einen Brief von Lachlan bekommen.«
    »Oh - macht er Schluss?«
    Felicity schüttelte den Kopf. »Nein! Er hat mich zum
Mittagessen zu sich eingeladen.«
    »Aber das ist doch bestimmt eine erfreuliche
Nachricht?«
    »Es wäre eine, wenn ich hinfahren könnte. Ich habe
Lachlan nichts von meiner Agoraphobie erzählt. Wenn ich nicht komme, wird er
denken, dass ich ihn nicht liebe. Ich könnte mich vermutlich wohl eine Weile
rausreden, aber schließlich würde er doch denken, dass zwischen uns einfach
nichts ist. Oh Gott!« Ihr Gesicht verzog sich, und Jenny wusste, dass die
Niagarafälle wieder niederstürzen würden.
    Doch bevor es so weit kam, schlug sie vor: »Wie wäre
es denn, wenn ich dich hinbringe? Wo wohnt Lachlan?«
    »Meilenweit weg. Zu weit, um dich darum zu bitten. Du
bist viel zu beschäftigt.« Es war eher eine Frage als eine Feststellung.
    »Ich bin beschäftigt, aber ich sollte doch in der Lage
sein, mir einen Nachmittag freizunehmen. Im Moment setze ich alles daran, eine
Möglichkeit zu finden, Dalmain Mills wieder rentabel zu machen; dazu brauche
ich aber eigentlich nicht dort zu sein. Im Gegenteil, ein Besuch bei Lachlan
könnte mir zu wertvollen Erkenntnissen verhelfen. Für wann hat er dich denn
eingeladen?«
    »Für übermorgen.«
    »Sehr kurzfristig.«
    Felicity begann wieder zu weinen. »Eigentlich nicht.
Der Brief kam schon an dem Tag, nachdem er abends hier war. Er hat ihn
persönlich gebracht. Aber Mama hat ihn nicht an mich weitergegeben. Sie hat
behauptet, sie hätte es wegen Philip vergessen.«
    »Oh.«
    »Wenn Philip hier wäre, würde er mich wahrscheinlich
bringen. Aber seit er verschwunden ist, muss ich mich allein um Mama kümmern.
Ich werde für immer hier festsitzen!« Sie schniefte lautstark.
    Jenny riss ein Blatt Toilettenpapier von einer Rolle
ab, die an

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