Eine Liebe in Den Highlands: Roman
uns warst, dich mit deinen Computern abrackern und zur Rettung des
Familienvermögens beitragen würdest.«
»Das habe ich auch, und nicht zu knapp! Der ›Homely
Haggis‹ bietet mir eine Entspannung, die ich dringend brauche! Ich finde, dass
mir etwas Freizeit zusteht.«
»Steht dir natürlich auch zu. Ich habe nur erklärt,
wie Mama das Ganze vorkommt«, meinte Felicity beschwichtigend. »Kann ich dir
irgendwie helfen?«
»Du kannst die Kartoffeln in sehr dünne Scheiben
schneiden und sie dann aufsetzen. Ich will sie danach sautieren. Habt ihr irgendein
vernünftiges Öl?«
Felicity brachte eine staubbedeckte Flasche zum
Vorschein. »Wird das reichen?«
»Ich denke schon.« Jenny hielt inne. Ihre Stimmung war
schlagartig gesunken. »Mir ist gerade ein furchtbarer Gedanke gekommen. Wenn
ich jetzt für deine Mutter koche, werde ich in ihren Augen zu einer kleinen
Dienstmagd!«
Felicity lachte. »Mag sein, aber sie wird auch dankbar
für ein vernünftiges Essen sein. Sie lebt einfach nicht in dieser Welt.«
Jenny seufzte. Und ich reiße mir ein Bein aus, um neue
Ideen auszubrüten, damit sie es weiter so halten kann. »Wenn ich wieder zu
Hause bin«, sagte sie zu der ziemlich überraschten Felicity, »werde ich mir
vielleicht einen Job in irgendeinem Bistro suchen und alles andere aufgeben.«
Nachdem sie Felicity später mit dem Abwasch allein
gelassen hatte, ging Jenny hinauf, um sich einige Notizen zu machen. Sie hatte
bei ihrem kurzen Ausflug ins Internet bei Lachlan einige interessante Dinge
über Nuno-Filz herausgefunden. Aber Ideen für die Zukunft der Firma mochten
noch so wichtig sein - was jetzt wirklich Not tat, war eine gewaltige
Geldspritze. Dass Philip sich mit den Bauplänen und Kopien der Besitzurkunden
aus dem Staub gemacht hatte, hatte ihre und Kirstys Aufmerksamkeit darauf
gelenkt, dass die Gebäude selbst einen wertvollen Teil des Besitzes
darstellten. Aber ohne zumindest Kopien der Besitzurkunden konnten sie diese
Schiene nicht weiterverfolgen. Daher war es eigentlich das Allerwichtigste, Philip
aufzuspüren und dazu zu bringen, einem Verkauf der Firmenimmobilien zuzustimmen
und das Geld zu reinvestieren.
Aber selbst wenn sie ihn finden konnten, würde er dann
nicht als Erstes die Gelegenheit nutzen, um die Hypothek abzulösen, die auf
Haus Dalmain lastete?
Sie dachte immer wieder über diese Unwägbarkeiten
nach, als sie später im »Homely Haggis« ein unerschrockenes Paar von Wanderern
bediente und gleichzeitig versuchte, nicht allzu offensichtlich nach Ross
Grants Wagen Ausschau zu halten.
Es gab ein bestimmtes Verhaltensmuster, dem ihre
Kunden folgten. Wenn sie zum ersten Mal an die Theke kamen, waren sie höflich,
aber zugeknöpft und gaben ihre Bestellung auf, ohne die Zähne auseinander zu
bekommen, als wären ihre Lippen eingefroren. Wenn dann ein heißes Getränk in
ihre verfrorenen Bäuche geströmt war, löste sich ihr strenger Gesichtsausdruck,
das erste Lächeln erschien, und schließlich wurden sie mitunter ziemlich
gesprächig.
Als das Paar wieder fort war, entschloss sich der
Regen, der schon den ganzen Tag über in den Wolken gelauert hatte, in feinen,
eisigen Schauern niederzugehen. Sie dachte an Meggie und Iain, die ihr erstes
Kind bekamen, sie dachte an Felicity und deren heimliche Liebe, an Kirsty, die
einen so großen Teil ihres Lebens der Firma Dalmain gewidmet hatte, und an
Philip, der offensichtlich seine Pflichten völlig vergessen hatte. Sie machte
ihm keinen Vorwurf daraus, dass er mit der Frau, die er liebte, davongelaufen
war -, jeder Mann in seiner Situation hätte das schließlich getan -, aber sie
konnte ihm nicht verzeihen, dass er dabei das, was vielleicht die Zukunft der
Firma war, hatte mitgehen lassen.
Sie war in diese Gedanken tief versunken, als
plötzlich Felicity vorfuhr. Jenny kam aus ihrer Imbissbude, um sie zu begrüßen.
»Ist das Baby gekommen? Was ist es? Ist alles in Ordnung?«
»Nein«, antwortete Felicity ganz außer Atem. »Iain hat
die Tasche mit Meggies Bändern, Aromatherapie-Ölen und Massagesachen vergessen.
Und sie sagt, ohne diese Dinge werde sie das Kind nicht zur Welt bringen.
Würdest du sie ihr wohl ins Krankenhaus fahren?«
»Großer Gott, das Baby ist bestimmt schon lange da,
bis ich endlich dort bin!«
Felicity schüttelte den Kopf. »Offensichtlich dauert
es noch ein Weilchen. Eigentlich wollte sie selbst nach Hause, aber man hat sie
nicht gelassen. Mama ist sehr in Rage. Sie meint, sie sollten die Wehen
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