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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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überwältigt von
Lachlans Nähe.
    »Oh ja. Es gibt nur Suppe und etwas Salat mit Brot und
Käse.«
    »Dann würde mir eine Führung gut gefallen. Ich habe
hunderte von Fragen an Sie. Falls es Ihnen nichts ausmacht …«
    »Oh, nein«, versicherte er, und Felicity musste wieder
seufzen.
    Lamas gab es anscheinend in allen Farben von einem
hellen Weiß durch alle Silbergrau- und Cappuccinotöne bis hin zu gebrannter
Sienna.
    »Mir gefallen ihre Farben. Sie erinnern mich an
Schokolade«, bemerkte Jenny. »Weiße Schokolade, Milchschokolade, Bitterschokolade
und alles, was es an Zwischentönen gibt.«
    »Und Sie würden alle wunderbar zueinander passen. So
gut wie jede Zusammenstellung wäre herrlich«, stimmte Felicity ihr zu. Ihre
Schüchternheitsstarre schien sich zu lösen.
    Lachlan nickte leicht verwirrt. »Nun ja …«
    »Wir haben einen Plan«, bekannte Jenny, »um Dalmain
Mills wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen. Und dazu muss ich Ihnen einige
Fragen stellen. Aber vorab: Darf ich ein Lama streicheln? Ich habe gehört, sie
seien furchtbar bösartig und spuckten.«
    Lachlan war auf eine zurückhaltend schottische Weise
empört. »Keineswegs. Sie sind nur böse, wenn sie unter schlechten Bedingungen
gehalten werden, zum Beispiel in einem Zirkus oder dergleichen. Kommen Sie mit
und lernen Sie ein paar Lamas kennen, die nicht unter Stress stehen.«
    Die Tiere waren groß und stattlich. Sie blickten auf
Jenny und Felicity herab. Ihre Wimpern waren die dichtesten, die Jenny je
gesehen hatte. Die dunklen, freundlichen Augen schienen so etwas wie ein
schiefes Lächeln zu vermitteln.
    »Sie sind ausgezeichnete Schafwächter«, erklärte
Lachlan. »Da sie so groß sind, haben sie einen sehr weiten Gesichtskreis. Und
sehen Sie, wie ihre Ohren zucken? Ihnen entgeht kein Laut. Wenn ein Lama mit in
einer Schafherde steht, wagt sich kein Fuchs mehr in die Nähe. Kommen Sie mit
auf diese Weide. Ich habe einige Muttertiere mit Kälbchen.«
    Falls das überhaupt möglich war, waren die Kälbchen
noch süßer als ihre Eltern. Sie sprangen herum wie eine Kreuzung zwischen
Lämmern und Hirschkälbern mit geraden, langen Beinen und schwenkten die Köpfe
neugierig hin und her.
    »Sie sind erst ein paar Wochen alt«, berichtete
Lachlan.
    »Sie stehen schon kurz nach der Geburt auf eigenen
Beinen. Dies hier ist der Nachwuchs meines besten Hengstes. Die Fasern seiner
Wolle sind keine zwanzig Mikrometer dick.« Er warf Jenny und Felicity einen
geduldigen Blick zu. »Das bedeutet, sie sind sehr fein. Daraus lässt sich ein
wunderbarer Stoff herstellen.«
    »Tatsächlich? Wissen Sie alles über diese Stoffe?«
    »Das auf keinen Fall. Aber ich verstehe ein bisschen
von der Wolle der ›Kamelartigen‹.«
    »Haben Sie mal von Filz gehört? Ich glaube mich zu
erinnern, irgendwo in einer Zeitschrift etwas über einen speziellen, sehr
feinen Filz gelesen zu haben.«
    »Vielleicht Nuno? Ich weiß auch nicht viel darüber,
nur, dass er auf einer Netzbasis hergestellt wird und sich kräuselt, wenn er
einläuft. Ein bisschen so wie Smokarbeit, vermute ich.« Da Filz ihn nicht
weiter interessierte, wechselte er gleich wieder das Thema: »Möchtet ihr jetzt
die Alpakas sehen oder zu Mittag essen?«
    Die Alpakas waren ebenso bezaubernd wie die Lamas, nur
nicht so groß.
    »Wenn Sie sich um all diese Tiere kümmern müssen«,
fragte Jenny, »wie bleibt Ihnen da genug Zeit, um im ganzen Land umherzufahren
und als Scherer zu arbeiten?«
    »Die Lamas brauchen sehr wenig Fürsorge. Und wenn ich
unterwegs bin, halten hier einige Ortsansässige für mich ein Auge auf die
Tiere. Jetzt kommt herein, damit wir zu Mittag essen können. Ich weiß nicht,
wie es euch geht, aber ich bin seit sechs Uhr auf und sterbe vor Hunger.«

Kapitel
10
     
     
    Lachlan servierte ihnen eine mit weiteren Gemüsen
angereicherte Linsensuppe, die er auf seinem Agaherd gekocht hatte. Dann nahm
er aus einem Tontopf einen Laib Brot, legte ihn auf den Tisch und stellte Käse
und Butter aus dem Kühlschrank dazu. Die Küche war einfach eingerichtet mit
einem Tisch und Stühlen, einer alten Uhr und einer kleinen Sitzbank. Auf dem
Fensterbrett standen einige Geranien, außerdem eine Dose mit Kochlöffeln und
dergleichen. Im Vergleich zu dem Durcheinander in der Küche von Haus Dalmain
war der Raum luftig hell, aufgeräumt und dank des Agaherdes vergleichsweise
warm.
    »Das Brot ist sehr gut«, murmelte Jenny, nachdem sie
den ersten Bissen genommen hatte.
    »Das sollte es auch, ich

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