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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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Lieber?«
    Amelias Stimme unterbrach Noahs Studie. »Ja, Tante?« »Lady Basil fragte, wie es Robert und der lieben Catriona geht. Ich habe ihr erzählt, daß du gerade von einem Besuch bei ihnen in Schottland zurückgekehrt bist.«
    Verpflichtet zu antworten, zwang sich Noah, die Augen lange genug von seinem Studienobjekt abzuwenden, um die ältliche Witwe mit gerade so vielen Worten, wie der Takt es gebot, vom Wohlergehen seines Bruders in Kenntnis zu setzen. Nein, sie hätten nicht geplant, für die Saison nach London zu kommen. Ja, Catrionas Abwesenheit bedeutete in der Tat einen großen Verlust für jede Gastgeberin in dieser Saison.
    Als es ihm schließlich gelang, seine Blicke wieder der blonden Koketten zuzuwenden, war sie verschwunden — und mit ihr der Schwarm ihrer Bewunderer.
    Verdammt!
    Noah verabschiedete sich mit einem Kopfnicken von Lady Basil und begann, sich wieder mit Amelia durch die Menge zu schieben, unentwegt nach Lady Augusta Ausschau haltend. Es dauerte fast eine Viertelstunde, bis er sie wieder erblickt hatte; diesmal in der Nähe der Tische mit den Erfrischungen. Der Kreis ihrer Bewunderer war dermaßen angewachsen, daß sie selbst fast nicht mehr zu sehen war.
    Er war gerade soweit, Amelia um eine Bestätigung der Identi-tät der Dame zu bitten, als sie sagte: »Jetzt weiß ich, warum du dich angeboten hattest, mich heute abend zum Ball zu begleiten. Du bist gekommen, weil du immer noch Lady Augusta Brierley vorgestellt werden möchtest.«
    Noah mußte lächeln. Sein Instinkt hatte ihn nicht getäuscht. Die Blonde mit all ihren Bewunderern: Sie war Lady Augusta. Er hatte es gewußt, gespürt vom ersten Augenblick an, als er sie sah.
    »Ja, Tante, und da du die Dame bereits kennst, könntest du dies vielleicht übernehmen?«
    Amelia nickte. »Natürlich, mein Lieber.«
    Doch als Noah sich zu Lady Augusta und der Schar ihrer Bewunderer in Bewegung setzen wollte, spürte er, wie seine Tante ihn am Ärmel zog.
    »Noah, mein Lieber, wo willst du hin? Ich dachte, du wolltest Lady Augusta Brierley kennenIernen?«
    »Das will ich auch.« Er drehte sich um und sah, wie Amelia die Richtung zur entgegengesetzten Seite des Saales einschlug. »Aber sie ist dort.«
    Noah folgte ihr in die Richtung, wo eine andere junge Dame mit ihrer eigenen Gruppe von Bewunderern stand, eine kleinere Gruppe, aber nichtsdestoweniger eine Versammlung. Allerdings, die Frau, auf die Amelia zeigte, war das genaue Gegenteil von der, die er beobachtet hatte.
    Das war ein Engel?
    Ihr Haar war völlig schwarz — anders konnte man es nicht beschreiben —, und es war zu einem Schaum aus Locken arrangiert, der von einem einfachen Haarband umfaßt wurde. Der Stil war zwar elegant, aber er paßte nicht ganz zu ihr. Sie war nicht groß und statuenhaft, wie ihre Altersgenossin am anderen Ende des Saales, noch schien sie auch nur ein bißchen graziös oder kokett zu sein. Statt dessen war sie klein und hatte eine zarte Figur, die vom Kinn bis zu den Zehen mit einem hellen, farblosen und ziemlich streng geschnittenen Kleid be-deckt war. Sie war kein kleines Dummchen, denn ihr Gesicht zeigte eine Reife von mindestens fünfundzwanzig Jahren, vielleicht mehr.
    Noah fiel noch ein entscheidender Unterschied zwischen den beiden Damen auf. Die Männer, die dieses Wesen umgaben, waren keine jungen Spunde, wie die, die um die Blonde auf der anderen Seite des Saales herumschwänzelten. Nein, dies hier waren alles Gentlemen, Männer, von denen er wußte, daß sie Beziehungen zu seinem Vater gepflegt hatten, vielleicht auch schon zu seinem Großvater — alle von ihnen reich, wenn nicht sogar reicher als Krösus, und alle waren weit über fünfzig.
    Noah sah sich die Dame genauer an. Das war also ihr Spiel? Sie hatte sich gegen eine Heirat mit Tony entschieden, einem Mann, der mehr ihrem Alter entsprach, einer, der noch ein halbes Jahrhundert vor sich hatte, und hatte sich einem anderen zugewandt, der wohl das nächste Jahrzehnt nicht überleben würde. Sie war nicht nur grausam, sie war eine Frau ohne Prinzipien, ohne Moral, ohne Gewissen. Aber das hatte er alles schon gewußt, nachdem er ihren Brief an Tony gelesen hatte, oder nicht? Dennoch ertappte sich Noah dabei, wie er sie intensiv anstarrte.
    »Komm, mein Lieber, ich dachte, du wolltest ihr vorgestellt werden?«
    Noah bewegte sich nicht. »Nein, Tante, ich denke, ich habe mich anders entschieden.«
    Amelia nickte. »Ah, du verstehst jetzt also, warum ich sagte, daß es nicht Lady Augusta

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