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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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völlig uncharakteristisch war, zumal sie auch noch zusammen waren.
    »Du meinst doch nicht etwas Trecastles Mädchen?« fragte Everton schließlich mutig.
    »Doch, ich glaube schon.«
    »Lady Augusta Brierley?« setzte Mundrum nach, der diese vornehme Anrede offensichtlich für nötig hielt.
    »Ja, ich glaube, meine Tante Amelia sagte, daß das ihr Name sei.«
    Yarlett grinste und stieß Mundrum neben ihm mit dem Ellbogen an.
    »Amelia Edenhall, das ist mal eine Frau, die was taugt.«
    »Die steckt uns alle in die Tasche«, stimmte Everton zu. »Sag mal, mein Junge, ist sie heute abend hier?« »Zweifellos hat sie schon einige Witwen um ihre Rente erleichtert«, sagte Yarlett. »Es gibt keine bessere Kartenspielerin als deine Tante Amelia.«
    Noah unterbrach ihre Lobeshymnen auf seine Tante. »Ja, aber, um noch mal auf Lady Augusta...«
    »Was? Ah, ja, Lady Augusta Brierley.«
    Mundrum warf seinen Gesinnungsgenossen daraufhin einen Blick zu, der Noah sofort fragen ließ: »Was ist los, meine Herren? Stimmt irgend etwas nicht mit Lady Augusta? « »Keineswegs«, verneinte der Graf schnell. »Augusta ist ein feines Mädchen, sie ist nur nicht das, woran ihr jungen Kerle interessiert seid. Nicht viele deines Alters würden sie in Betracht ziehen.«
    »Ist sie ein Dummchen?« fragte Noah, neugierig auf ihre Reaktion.
    »Ganz im Gegenteil«, meldete sich Yarlett. »Sie ist äußerst belesen, spricht mehrere Sprachen, soweit ich informiert bin, unter anderem Latein.«
    »Hat sie dann irgendwelche körperlichen Defekte? Einen Klumpfuß? Oder schielt sie vielleicht?«
    Everton kicherte. »Sie hat einen sicheren Schritt und sieht dir immer gerade in die Augen. Einige würden vielleicht sagen, daß sie ein wenig zu fortgeschritten im Alter ist, um sie einem jungen Mann wie dir als Heiratskandidatin anzubieten.«
    An eine Heirat mit Lady Augusta Brierley hatte er am allerwenigsten gedacht, dennoch stellte Noah fest, daß er sich mehr und mehr für sie zu interessieren begann. »Und, wie alt ist sie überhaupt - genau?«
    »Achtundzwanzig, glaube ich«, sagte Yarlett.
    »Ein wenig aus der Blüte ihrer Jahre, aber doch wohl kaum vergreist, meine Herren«, antwortete Noah und wunderte sich, weshalb er sie verteidigte, wo er doch jeden Grund hatte, sie zu verachten.
    Die Alten waren wieder in ihren Schweigezustand verfallen.
    »Was ist es dann?« Noah blieb hartnäckig. »Ihr verhaltet euch alle, als ob sie die Seuche hätte.«
    Das Trio sah sich untereinander an und tauschte vertrauliche Blicke.
    »Vielleicht solltest du Lady Augustas wahre Natur selbst herausfinden, Edenhall«, schlug Everton dann vor. »Und urteile selbst, ob sie deinem Geschmack entspricht oder nicht.«
    Noah war mit seiner Geduld am Ende. »Genau das werde ich tun, Mylord.«
    »Nun, du solltest die Chance nutzen, wenn sie sich bietet«, sagte Mundrum und wies über den Saal. »Sie geht soeben hinaus auf den Balkon. Ich würde mal sagen, eine bessere Gelegenheit wird sich dir kaum bieten.«
    Noah sah zur Tür, wo tatsächlich Lady Augusta soeben den Raum verließ. Irgendwie war sie ihrer Stiefmutter wieder entwischt. Was zum Teufel hatte sie vor?
    Er drehte sich um und nickte den dreien zu. »Danke für den Hinweis, meine Herren. Ich denke, ich werde mich der Sache einmal annehmen.«
    Als er sich zu den Balkontüren aufmachte, hätte er schwören können, daß er sie hinter seinem Rücken kichern hören konn-

Kapitel 9
    Leise schloß Noah die Balkontüre hinter sich und trat auf die verlassene Terrasse hinaus, wohin er vor wenigen Augenblicken Lady Augusta hatte gehen sehen. Es war eine kühle, leicht nebelverhangene Nacht, weswegen die meisten drinnen blieben, wo es warm war und wo ihre tadellosen Frisuren und feinen Seidenroben nicht unter den Folgen der Witterung zu leiden hatten.
    Die meisten - außer Lady Augusta Brierley. Der Treppenabsatz der Terrasse war verlassen, ruhig und friedlich, und Noah blieb für einen Moment stehen, um seine Hände auf das steinerne Treppengeländer zu legen, dankbar für die Kühle und das angenehme Gefühl der Ruhe, das von ihm ausging.
    Eine leichte Brise strich durch das Efeu, das die roten Backsteinmauern auf der Rückseite von Challingford House emporrankte, als Noah sich dem entfernten Ende der Terrasse näherte. Der Wind flüsterte durch die dunkel glänzenden Blätter und füllte die Luft mit einer Mischung aus Nelken-und süßem Veilchenduft aus den gefeierten herzoglichen Gärten. In seinem Rücken schimmerte

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