Eine Liebe wie Magie
liebkoste er sie mit seinem Mund, ließ seine Zunge über sie gleiten, saugte an ihnen - bis er glaubte, den Verstand zu verlieren.
Diese Frau war wirklich eine Zauberin, doch das störte ihn nicht mehr. Nichts anderes zählte außer seinem Verlangen, sie zu besitzen, sie kennenzulernen und sie mit Haut und Haaren zu nehmen.
Und nichts, noch nicht einmal das Feuer der Hölle, konnte ihn davon abhalten, genau das zu tun.
Kapitel 17
Augusta spürte, wie ein kühler Windhauch über ihre Haut strich, als Noah seinen Mund von ihrem löste. Sie blickte durch ihre Wimpern, durch Augen, die kaum geöffnet waren, und sah, daß seine Blicke sie berührten, als wäre sie die schönste, begehrenswerteste Frau auf Erden. Hinter seinen Augen loderte das Feuer reinster Wollust. Er wollte sie. Unbedingt. Sie konnte kaum atmen.
»Wir sollten das nicht tun«, sagte er dann, als er mit heißem Atem ihr Ohr küßte. »Dies ist weder der passende Ort, noch der passende Zeitpunkt... Aber, Gott möge mir helfen, Augusta, ich glaube, ich kann mich nicht zurückhalten.«
Seine Finger malten Kreise auf ihrer Haut, leichte, verführerische Liebkosungen, die kleine Schauer durch ihren Körper schickten. Es war anders als alles, was sie je gefühlt hatte, und sie wollte, daß es nie aufhören möge. Sie konnte ihr geöffnetes Kleid unter sich spüren, seine Härte, die sich lustvoll an ihren Körper drückte, und sie hatte das innige Verlangen, seine nackte Haut unter ihren Händen zu fühlen.
Dann schlüpfte Noah hinter sie und bedeckte mit heißen, feuchten Küssen ihre nackten Schultern, ihren Hals, ihren Rücken. »Vielleicht sollten wir zu meiner Kutsche gehen und ...«
Gehen? »Nein, wir können nicht... noch nicht...«
Noah hielt inne. »Was meinst du mit >noch nicht«
Augusta löste sich und hielt sich das Kleid schützend vor die Brüste, eine lächerliche Geste, das wußte sie, hatte er doch noch vor wenigen Augenblicken seinen Mund, seine Hände, seine Finger dort gehabt; und irgendwie verspürte sie immer noch ein Verlangen danach.
Wie hatten sich die Dinge nur so schnell so weit entwickeln können? Sie war nur darauf ausgewesen, alleine mit ihm zusammen gefunden zu werden — an und für sich schon kompromittierend genug—, aber bestimmt nicht so. Doch von dem Moment an, als Noah sie in die Arme genommen hatte, hatte sie den Zweck ihres Besuches völlig vergessen. Sie hatte nur vorgehabt, es so aussehen zu lassen, als hätte er sie ruiniert; sie hatte niemals vorgehabt, sich deshalb tatsächlich selbst zu ruinieren. Sie war nicht darauf vorbereitet gewesen, welche Gefühle es bei ihr auslösen könnte, mit ihm zusammenzusein. Daß es zu mehr führen könnte als ein paar keuschen Berührungen. Daß es sie nach mehr verlangen könnte. Wenn das der Ruin war, dann wunderte sie sich jetzt nicht mehr, warum Prudence der Versuchung nicht hatte widerstehen können.
Ihr gegenüber stand Noah und beobachtete sie neugierig und befremdet. Er sah zur Tür, die sie ein Stückchen offen gelassen hatte, weit genug, daß jeder, der vorbeiging, ungehindert hineinsehen konnte. Sie beobachtete ihn, wie er durch den Raum darauf zuging, sie weiter aufmachte und den Raum verließ, nur um kurz darauf mit ihrem Taschentuch zurückzukehren, das sie draußen auf dem Flur fallen gelassen hatte. Er schloß die Türe und drehte den Schlüssel. Dann wandte er sich um und sah ihr ins Gesicht. Sein Gesichtsausdruck hatte sich gegenüber vorhin deutlich verändert. Anstelle von Liebeshunger zeigte er jetzt Zorn und Mißtrauen.
»Was für ein Spiel treibst du da?«
Augusta heuchelte Unschuld, obwohl sie wußte, daß sie eine miserable Schauspielerin war. »Was meinen Sie, Sir?«
Noah ging mit langen Schritten auf sie zu und wedelte mit dem Taschentuch vor ihrer Nase.
»Ich denke, wir beide wissen, daß wir uns den Sir jetzt sparen können, Augusta, oder warst du irgendwo anders, als ich meinen Mund an deinen Brüsten hatte?«
Augusta spürte, wie sie bei seinen verletzenden Worten errötete. Sie versuchte wegzusehen, doch Noah faßte ihr Kinn mit Daumen und Zeigefinger und zwang sie, ihn anzusehen. »Du wolltest, daß man uns hier zusammen findet, oder? Verflucht, du hattest es sogar so arrangiert!«
Sie riß sich von ihm los und packte ihr Taschentuch.
»Wieso sollte dich das irgendwie kümmern? Ich wäre ja diejenige, die dadurch ruiniert wäre!«
»Ruiniert? Warum, Augusta, warum solltest du das tun, was hast du dir davon versprochen?
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