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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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versuchte, die Erinnerung an Noah, den Ärger, die Verletzung, die Vorwürfe, aus dem Kopf zu bekommen - und das Gefühl der Reue aus ihrem Herzen.
    »Guten Abend, Lady Augusta.«
    Augusta blickte auf und sah eine zierliche Blondine, die plötzlich vor ihr stand. Das Mädchen sah aus wie neunzehn, dünn, aber hübsch, mit großen blauen Augen und heller Hautfarbe. Doch das Auffallendste an ihr war die schwarze Trauerkleidung, in die sie gehüllt war. »Guten Abend - Entschuldigung, kennen wir uns?«
    »Nein, noch nicht. Ich bin Miss Sarah Prescott. Ich hatte das Vergnügen, Sie letzte Woche bei Allmack’s tanzen zu sehen.« Augusta nickte und dachte, daß sie bestimmt jeder in London an diesem Abend gesehen hatte. »Es ist mir eine Freude, Ihre Bekanntschaft zu machen, Miss Prescott.«
    »Würde es Sie sehr stören, wenn ich mich zu Ihnen setzte? Ich habe mir so gewünscht, Sie zu treffen.«
    Obwohl ihr nicht grade nach Konversation zumute war, nickte Augusta freundlich und wies auf den Platz neben sich. »Aber keineswegs.«
    Sarah setzte sich auf die Bank und faltete bescheiden die behandschuhten Hände in ihrem Schoß. Beide sahen auf die Abendgesellschaft, Augusta nippte an ihrer Limonade, und Sarah trommelte leise mit ihrer Fußspitze auf den Boden. Eine Zeitlang war es still zwischen ihnen, bis Sarah wieder sprach. »Ihr Kleid ist sehr schön.«
    Augusta sah an sich herunter und haßte auf einmal das Kleidungsstück und alles, was damit zusammenhing. »Vielen Dank, aber das ist nicht mein Verdienst. Meine Stiefmutter hat es ausgesucht.« »Die Farbe steht Ihnen wunderbar.« Sie zupfte an einer Kante ihres eigenen Kleides. »Schwarz ist so eine häßliche Farbe. Ich wünschte, ich müßte es nicht länger tragen.«
    Augusta sah sie an. »Oh, ich denke nicht, daß Schwarz eine unvorteilhafte Farbe ist. Um genau zu sein, habe ich sogar eine besondere Vorliebe dafür.«
    Ein weiterer Moment der Stille. »Man wird von allen ignoriert, wenn man Trauer trägt.« Sarah seufzte. »Sie wissen nicht, was sie sagen sollen, wie sie sich zu verhalten haben, also lächeln sie nur höflich und lassen dich mit deinen Gedanken allein, als ob du irgendeine furchtbare Krankheit hättest und sie sich anstecken könnten.«
    Augusta beobachtete sie neugierig. »Es tut mir so leid, sie verloren ihren ...?«
    »Meinen Bruder, Lord Anthony Prescott, Vicomte Keighley.« »Wie tragisch für Sie. Ich habe zwar keinen Bruder, aber eine Stiefschwester, und ich weiß, wie furchtbar es für mich wäre, wenn ich sie verlieren würde.«
    Sarah nickte. »Noah war wundervoll, seit Tony starb.«
    Bei der Erwähnung des Namens spürte Augusta, wie es ihr unwillkürlich die Wärme ins Gesicht trieb. Sie versuchte, das Gefühl zu ignorieren. »Noah? Sie meinen den Bruder des Herzogs?«
    »Ja, Sie tanzten an jenem Abend mit ihm bei Allmack’s,
    oder?«
    »Ja. Leider nicht sehr gut. Ich ...«
    »Wir werden heiraten, sobald die Trauerzeit vorüber ist.« Heiraten? Augusta starrte sie an. Sie fragte sich, ob sie richtig gehört hatte. »Sie sind mit Lord Noah verlobt?«
    »Ja, das sind wir. Nun, nicht offiziell. Noch nicht. Es wäre nicht schicklich, unsere Verlobung so kurz nach Tonys Tod bekanntzugeben. Wir warten bis nächstes Jahr. Dann werden wir heiraten. Es wird eine grand affaire werden. Wir kennen uns schon von Kindesbeinen an.« Sie nickte einmal und spielte mit dem Taschentuch in ihrer Hand. »Noah gab mir das hier. Es ist seins.«
    Und tatsächlich, Augusta konnte seine Initialen erkennen, die mit silbernem Garn aufgestickt waren.
    »Wir lieben uns so sehr«, endete Sarah mit einem zufriedenen Lächeln.
    Augusta spürte, wie ihr übel wurde bei dem Gedanken, wie sie sich noch vor wenigen Minuten mit ihm gewunden hatte, wie er sie berührt hatte, intimer, als sie es je für möglich gehalten hätte. Wenn sie der Sache nicht Einhalt geboten hätte, könnte sie jetzt sehr wohl mit einem Mann irgendwo zusammenliegen, der schon diesem lieblichen Mädchen versprochen war.
    »Ich... ich wünsche Ihnen alles Glück der Welt.« Augusta stand auf und spürte, wie ihre Beine leicht nachgaben. »Wenn Sie mich entschuldigen wollen, ich glaube, ich fühle mich schon wieder etwas unwohl. Ich denke, ich sollte mich besser für heute abend zurückziehen.«
    Sarah nickte. »Aber natürlich. Es war mir eine Freude, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben, Lady Augusta. Ich hoffe, wir haben die Möglichkeit, uns bald wieder zu unterhalten.« Augusta nickte und

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